Special - The Elder Scrolls Online : Abenteuerliche Woche

Dann kam der Freitag. Mitten in der Nacht wurden die beiden Megaserver für Europa und Amerika gestartet. Und siehe da: Wieder ging alles weitgehend reibungslos über die Bühne. Mit fassungslosen Gesichtern saßen wir vor unseren Rechnern und konnten es kaum glauben. Zenimax Online und Bethesda hatten es tatsächlich geschafft, den Start von The Elder Scrolls Online flüssig und mit nur minimalen Problemen über die Bühne zu bringen. Respekt, denn das Spiel ist nicht gerade klein und immerhin das erste Online-Spiel überhaupt von diesem Entwickler und Publisher - und das vor dem Hintergrund, dass Elder-Scrolls-Spiele traditionell von unzähligen Fehlern geplagt waren, speziell in der Startphase.

Mittlerweile ist es Samstagnachmittag. Wir zocken und zocken und zocken. Und es läuft. Überraschend gut. Klar, es gibt noch ein paar Macken. Auf mittlerweile Level 28 haben wir zwei oder drei Quests im Journal, die nicht funktionieren. Der Gilden-Shop zickt hier und da noch ein wenig. Und ab und zu bemerken wir mal den einen oder anderen Lag, was aber meist nur wenige Minuten dauert, bis es wieder vernünftig läuft. Aber das war es schon. Wir questeten, was das Zeug hält, und die ersten Dungeons liefen einwandfrei sowohl vom Ablauf her als auch bezüglich der Gruppenfindung und der Spielmechanik. Klar, hier und da muss  weiterhin ein wenig am Feinschliff gearbeitet werden, aber bisher ist uns nichts Spielbehinderndes unter die Nase gekommen.

Natürlich geben wir weiter Gas, um möglichst bald das Endgame zu erreichen und euch zu berichten, ob The Elder Scrolls Online auch nach dem Maximallevel noch für Motivation sorgen kann und ob die interessant klingenden Pläne mit PvP, Veteranen-Dungeons und Öffnung der jeweils anderen beiden Fraktionsgebiete mit entsprechender Levelanpassung ausreichen, um weitere Wochen zu rechtfertigen. Nach bisher knapp einer Woche TESO können wir aber zumindest eins sagen: Technisch hat Zenimax Online alles richtig gemacht. Die Server laufen weitgehend reibungslos, Abstürze und Ähnliches sind eher die Ausnahme und selbst die Quest-Bugs liegen in ihrer Häufigkeit weit unter dem, was man sonst in diesem Genre zum Start erleben muss.

Ob man das Spiel nun mag oder nicht, wir haben in den letzten Tagen einen der problemlosesten Starts eine MMORPGs aller Zeiten erlebt. Nun geht es munter weiter, um zu schauen, ob sich TESO auch spielerisch einen ähnlichen Rang erobern kann. Vieles wirkt zumindest zu Beginn wenig innovativ, aber mittlerweile entdeckten wir einiges, was zwar nicht revolutionär ist, aber zumindest  interessante Ideen beinhaltet. Wie zum Beispiel, dass es statt eines übergreifenden Auktionshauses nun Handelsgilden gibt, denen man beitreten kann, um seinen Krempel zu verkaufen, jeweils mit eigenem Gilden-Shop. Oder die zahlreichen Dungeons und Events, die man recht zwanglos mit oder ohne andere Mitspieler bestreiten kann. Dann ist da noch das wirklich gelungene Phasing-System, das nahtlos Entscheidungen und viele andere Aspekte auf den Bildschirm bringt. Oder der reibungslos laufende Megaserver, der bisher nie Probleme beim Finden anderer Mitspieler oder Gruppen verursachte.

TESO mag keine Revolution des Genres sein, aber nahezu alles, was wir in den Tagen nach dem Start erleben durften, trägt den Stempel verdammt guter Handarbeit, guter Planung und guter Umsetzung. Wenn nun die restlichen Probleme noch schnell behoben werden und die Spieler das Gefühl bekommen, dass Zenimax Online sich um deren Belange kümmert, könnte The Elder Scrolls Online trotz aller negativer Kritik in den Elder-Scrolls-Fan-Reihen und trotz archaischen Abomodells eine gute Zukunft haben. Mehr dazu demnächst im Test, der natürlich noch einige Tage auf sich warten lässt.