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Test - The Bard's Tale : The Bard's Tale

  • PS2
  • Xbox
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Im bekannten Stil säubert ihr ein Gebiet nach dem anderen von Monstern und zieht eure Figur zwischendurch über eine Art Weltkarte zum nächsten Dorf. Neben dem Hauptstrang der Story und den damit verbundenen Aufgaben gibt es mehrere Nebenquests. Diese findet ihr meistens in unscheinbaren Gebäuden und manchmal auch einfach nur durch Zufall auf eurem Weg. Von der Befreiung eines Gefangenen bis hin zum Erlegen eines mysteriösen Monsters ist alles dabei, was das Abenteurerleben so zu bieten hat. Für den erfolgreichen Abschluss dieser Missionen winken zusätzlich Erfahrungspunkte, Goldmünzen oder aber auch wertvolle bzw. nützliche Gegenstände. Für die Nebenquests gilt jedoch: man kann, muss aber nicht. Man hat allerdings ständig das Gefühl, dass die Entwickler nur an der Oberfläche des Genres kratzen und es an Tiefgang vermissen lassen. Richtiger Sammeltrieb kommt nicht wirklich auf und auch das Monsterdesign reißt euch nicht wirklich vom Hocker. Hinzu kommen einige Macken bei der Kollisionsabfrage und nerviges Klemmen an irgendwelchen Dekorationsobjekten.

Humor ist Trumpf

Eine der größten Stärken des Spiels ist ganz klar der bissige Humor. Es vergeht kaum eine Minute ohne einen halbwegs lustigen Kommentar des Barden. Hinzu kommen zahlreiche Anspielungen auf bekannte Rollenspiele der Vergangenheit und das Fantasy-Genre an sich. Man muss sich jedoch in der Materie schon recht gut auskennen, um wirklich jede Pointe zu verstehen. Wenn nicht, gehen einige Sprüche zwangsläufig ins Leere. Ein kleiner Höhepunkt sind die kleinen Gesangseinlagen verschiedener Mannen oder Monster, die dank Karaoke-Stil zum Mitsingen einladen – herrlich. Auch die Zwiegespräche zwischen dem Erzähler der Geschichte und dem Barden selbst sind oftmals einen Schmunzler wert. Ebenfalls recht witzig geht es bei den Dialogen zu. Ihr habt stets die Wahl, wie ihr auf euren Gesprächspartner reagiert, und bestimmt somit auch - in gewissen Grenzen – den Spielverlauf. Wer sich beispielsweise stets als bösartiger Widerling aufplustert, macht sich nicht gerade viele Freunde. Andererseits gelangt man auf diese fiese Tour oft auch an zusätzliche Belohnungen. Es liegt ganz bei euch.

Wo ist er denn?

Grafisch wird die Geschichte des Barden von der 'Next Generation'-Engine inszeniert, die auch schon den Genre-Kollegen 'Champions of Norrath' Leben einhauchte. Die Designer gaben sich extrem viel Mühe, um sowohl die Charaktere als auch die einzelnen Schauplätze mit sehr viel Liebe zum Detail zu erstellen. Selbst eine simple Waldlichtung wartet mit fast schon idyllischer Darstellung auf: Pilze wachsen aus dem Boden, Schmetterlinge huschen durchs Bild und man könnte fast jeden Grashalm einzeln zählen. Auch die Animationen der Charaktere und Monster machen einen guten Eindruck. Bei der PS2 trübt jedoch das bekannte Kantenflimmern den guten Gesamteindruck ein wenig. Diese Detailverliebtheit geht allerdings oftmals auf Kosten der Übersicht. Sobald ein Baum die Sicht auf den Barden oder den anvisierten Schurken verdeckt, ist Schluss mit lustig. Die Kameraperspektive ist ebenfalls nicht immer optimal und muss dann nachjustiert werden.

Auch beim Sound gibt es Höhen und Tiefen. An sich ist die deutsche Sprachausgabe recht gut gelungen, doch Oliver Kalkofes Stimme passt irgendwie nicht so recht zum markanten Erscheinungsbild des Barden. So mancher Wortwitz fällt dazu einer falschen Betonung zum Opfer, was besonders ärgerlich ist. Die schottisch-keltische Musik ist jedoch stets passend und wechselt sich mit treibenden Klängen während der Kämpfe ab.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Hach, das tut gut - nach all den todernsten Hack'n'Slays der Vergangenheit bringt 'The Bard's Tale' mit seinem bissigen Humor und den Anspielungen auf alte Genre-Größen angenehm frischen Wind in die Spielewelt. Einige spielerische Ansätze wie zum Beispiel die Beschwörungen sind ebenfalls sehr interessant. Leider mangelt es am Ende aber einfach an Tiefgang und Konsequenz, um ein echtes Suchtgefühl aufkommen zu lassen. Auch die etwas nervige Kollisionsabfrage und die Übersichtsmacken verhindern eine höhere Wertung. Beide Versionen nehmen sich dabei nicht viel. Und wer kam bitte auf die Idee, den Oliver Kalkofe als Sprecher für den Barden zu verpflichten? Doch genug der Kritik, denn unter dem Strich bekommt ihr ein sehr kurzweiliges und gelungenes Action-Rollenspiel mit viel Humor geboten. Nicht mehr, aber definitiv auch nicht weniger.

Überblick

Pro

  • zugängliche Steuerung
  • Charakterentwicklung
  • freies Dialogsystem
  • Beschwörung von Helfern
  • bissiger Humor...

Contra

  • ...der jedoch nicht immer sitzt
  • Probleme mit Kamera und Übersicht
  • Macken bei Kollisionsabfrage
  • viele Aspekte nur angekratzt

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