Test - Tales of Monkey Island : Einmal Affeninsel und zurück

Rätsel über Rätsel

Die Rätsel und Aufgaben, die euch im Spiel erwarten, sind zum Glück immer recht logisch gestaltet, fordern aber leider nicht wirklich heraus. Wer sich ein bisschen in dem Genre auskennt, wird sich mit den Rätseln nicht sonderlich schwer tun, da die Lösung eben doch sehr oft auf der Hand liegt. Wie üblich für das Genre packt ihr alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist. Im Inventar könnt ihr Gegenstände dann auch miteinander kombinieren.

Ebenfalls werdet ihr euch viel mit Charakteren unterhalten, um so eventuell neue Tipps und Aufgaben zu bekommen. Dabei stehen euch immer mehrere Fragen und Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. Guybrush gibt aber hin und wieder nicht die selektierte Auswahl wieder, sondern nur einen Standardsatz, der sinngemäß nicht das einfängt, was man ausdrücken wollte. Zwar hat das Spiel schon eine gute Prise Humor, aber hier hat man am falschen Ende gespart.

Technik, die nicht begeistert

Die Grafik von Tales of Monkey Island ist ... zweckmäßig. Der Stil ist etwas zu fad und detailarm und fängt leider nicht den verspielten Charme der ersten drei Teile ein. Hier hätte sich Entwickler Telltale mehr Mühe geben müssen. Das Gleiche gilt für die deutsche Übersetzung der Texte im Spiel. Statt einen Satz sinngemäß zu übersetzen, wurde er wortwörtlich ins Deutsche übertragen. Das funktioniert hin und wieder einfach nicht, zum Beispiel bei englischen Redewendungen. Hier wurde leider geschludert.

Die deutsche Sprachausgabe kann sich dafür aber hören lassen. Norman Matt, der auch schon die Stimme von Guybrush in Teil 3 und 4 war, kehrt wieder zurück und leistet hervorragende Arbeit. LeChuck hat einen neuen Sprecher spendiert bekommen, der seine Sache aber dennoch ebenfalls sehr gut macht und der auch gut zur Figur passt. Wer will, kann das Spiel aber auch auf Englisch spielen.

Fazit

von Felix Rick

Als großer Monkey-Island-Fan muss ich sagen, dass ich nur Teil 1 und 2 als vollwertige Monkey-Island-Spiele zähle. Bereits Teil 3 merkte man an, dass Ron Gilbert fehlte. Der Humor war einfach nicht mehr derselbe. Teil 4 stellte dann den Tiefpunkt dar, den ich immer noch lieber vergessen will. Mit Tales of Monkey Island ist den Entwicklern von Telltale aber ein gutes Spiel gelungen. Es gibt nette Rätsel, Humor, unterschiedliche Schauplätze und jede Menge gute Charaktere. Dennoch fängt das Spiel für mich nicht den Charme von Monkey Island ein. Die Rätsel sind teils zu einfach, wieder fehlt der typische Gilbert-Humor und die Optik ist einfach zu detailarm. Aber wenn man sich von den Erwartungen lösen kann, hier ein Monkey Island auf dem Niveau der ersten Teile zu bekommen, kann man mit Tales of Monkey Island wirklich sehr viel Spaß haben. Und für Adventure-Fans ist dieser Titel sowieso Pflicht.

Überblick

Pro

• deutsche und englische Sprachausgabe
• guter Humor
• nette Rätsel
• gute Spielzeit
• tolle Musik

Contra

• deutsche Übersetzung nicht fehlerfrei
• Rätsel teils zu simpel
• Grafik fängt nicht den Charme der Vorgänger ein
• Steuerung etwas gewöhnungsbedürftig