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Preview - Spiel der Woche 11/05: Still Life : Spiel der Woche 11/05: Still Life

  • PC
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Rätsel mit Feingefühl

Einen besonders guten Eindruck hinterließ in unserer vollständig spielbaren Preview-Version bei beiden Spielfiguren der geschickte Einbau der Rätsel in die Geschichte: Rollt man bei anderen Adventures angesichts der aufgesetzten Puzzles die Augen oder schüttelt man bei manchen Lösungen einfach nur den Kopf, erscheint 'Still Life' durchweg logisch und glaubwürdig – Polizistin und Privatdetektiv gehen gleichermaßen ihrem Job nach und mutieren nicht von einer Sekunde auf die andere vom stillen Stubenhocker zum Weltenretter. Daher wird auch das Inventar nie zu voll; Gustav und Victoria schleppen keine Müllberge mit sich rum, sondern immer nur die nötigsten Gegenstände.

Ebenfalls überzeugen konnten uns die Gespräche: Sämtliche Charaktere haben wirklich etwas zu sagen und langweilen den Spieler nicht mit ihrer Lebensgeschichte, wodurch die Unterhaltungen wesentlich interessanter wirken als bei der Konkurrenz. Zudem verzichtet Microids auf das inzwischen leicht antiquiert wirkende 'Multiple Choice'-System, bei dem ohnehin fast alle Möglichkeiten durchgeklickt werden müssen. Stattdessen stellt ihr per Linksklick eine direkte Frage, die euch voranbringt, per Rechtsklick könnt ihr derweil hin und wieder Smalltalk betreiben. Generell ist die Steuerung durchgängig sinnvoll gehalten, lediglich das Auswählen von Items aus dem Inventar erfordert anfangs Eingewöhnung – im Gegenzug nutzt 'Still Life' den gesamten Bildschirm aus, ohne schwarze Balken am oberen und unteren Rand.

Nebeliger Ausblick

Nicht ganz so hervorragend wie das Gameplay stellte sich in unserer Preview-Version die Technik da: Zwar hat sich gegenüber 'Syberia 2', dessen Engine 'Still Life' verwendet, einiges getan, doch wirkten einige Hintergrundbilder bislang noch viel zu stark komprimiert, sodass sich vereinzelt unschöne Artefakte abzeichneten. Wir hoffen, dass sich in dieser Hinsicht bis zur Verkaufsversion noch etwas tut.

Abgesehen davon weiß die Grafik voll und ganz zu gefallen: Die verschiedenen Locations sind äußerst atmosphärisch und wirken dank Schnee, Nebel, Lichteffekten und Animationen niemals so starr und kalt wie viele der Umgebungen von 'Syberia'. Auch die dreidimensionalen Charaktere sehen hübsch aus und bewegen sich realistischer als etwa ihre Kontrahenten aus 'Nibiru'. Im leichten Gegensatz dazu steht jedoch die Sprachausgabe: Während die Stimmen der beiden Protagonisten zu gefallen wissen, hat Microids, welche die Synchronisation erneut selbst überwachten, bei einigen Nebenfiguren weniger aufgepasst; ob sich in diesem Punkt bis zum Release noch etwas ändern kann, scheint allerdings fraglich.

Neben der PC-Version von 'Still Life' wird es zudem eine Xbox-Umsetzung geben, die zeitgleich erscheinen soll. Unsere Eindrücke von der Konsolen-Version könnt ihr in einem separaten Preview nachlesen.

Fazit

von Fabian Walden
'Still Life' kratzt an der Grenze zum 'Ausgezeichnet': Ohne Übertreibung ist das neueste Werk von Microids das mit Abstand beste Adventure, das mir in den letzten Jahren untergekommen ist. Die beklemmende Atmosphäre, der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie die nahezu perfekte Integration der Rätsel in Setting und Story konnten mich schon in der Preview-Version begeistern. Anlass zur Kritik gibt allenfalls die deutsche Sprachausgabe, die nicht immer exakt den richtigen Ton trifft. Doch wer Adventures auch nur im Geringsten mag, wird an 'Still Life' nicht vorbeikommen.

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