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Test - Steelseries Sensei Wireless : Leinenlose Hightech-Waffe

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Gute Akkulaufzeit, keine On-the-fly-Betankung

Im Energiesparmodus, in dem ihr übrigens keine Leistungsverschlechterung hinnehmen müsst, konnten wir 21 Stunden durch hektische Spiele heizen - der Saft hielt also sogar eine Stunde länger als offiziell angegeben. Einen dicken Minuspunkt bringt die Maus aber trotzdem mit: Neigt sich die Tankfüllung dem Ende zu, lassen sich bei den meisten anderen Funkmäusen Kabel direkt anschließen. Akkus können dadurch im laufenden Betrieb aufgeladen werden - ihr habt für diese Zeit nur eben eine gewöhnliche Kabelmaus. An der Sensei könnt ihr das Kabel der Ladestation zwar ebenfalls andocken und sie füttern, allerdings werden über dieses Kabel dann keine Befehle übertragen. Soll heißen: Habt ihr den Akku leer gefahren, wird zwangsläufig eine Pause fällig. Immerhin benötigt die Ladestation nur 85 Minuten für einen vollen Tank.

Apropos Ladestation: Befehle werden selbst dann verzögerungsfrei übertragen, wenn die massive Platte sechs Meter und mehr von der Maus entfernt liegt. Selbst Gegenstände, die zwischen Maus und Station liegen, beeinträchtigen die Verbindung nicht sichtbar - ein klarer Pluspunkt.

Handling: ergonomische Gradwanderung

Die oft geächtete Gattung der Linkshänder wird sich über den symmetrischen Körperbau besonders freuen, kann der Flitzer doch ohne Einschränkungen mit der linken Pfote über den Schreibtisch gejagt werden. Ihr flacher Rücken eignet sich allerdings primär für kleinere und mittelgroße Hände, große Pranken werden dagegen kaum mit ihr glücklich werden.

Doch selbst dann müsst ihr auf eine Einschränkung achten: Wollt ihr euren Zeige- und Mittelfinger entspannt bis an den vorderen Rand auf den Nager legen (Palm-Haltung), dann schwebt vor allem der kleine Finger ohne sicheren Halt in der Luft - das gleiche Problem gibt es bei der direkten Funkgegnerin Logitech G602 (unser Test), allerdings ist es bei der Sensei Wireless stärker ausgeprägt. Ihr müsst eure Hand daher etwas stärker als bei größeren Mäusen anspannen. Für die Krallenhaltung, die in Deutschland aber eher unüblich ist, eignet sich das Gehäuse dagegen nahezu perfekt.

Schwerer, aber gut ausbalancierter Brummer

Weitere kleinere Einschränkungen bringt das Gewicht mit: 205 Gramm wiegt die Sensei Wireless, also etwa 40 bis 50 Prozent mehr als kabelgebundene Mäuse. Trotz des optimal ausbalancierten Schwerpunkts agiert die Maus etwas weniger spritzig. Optimal zeigt sich größtenteils auch die Verarbeitung: Hochwertige Gehäuseteile und enge Spaltmaße bescheinigen der Maus eine hohe Lebenserwartung, auch wenn ihr Kleidchen letztendlich nur aus Kunststoff besteht.

Die beleuchtete Ladestation mit Metallplatte macht zwar zunächst ebenfalls einen stabilen Eindruck, fällt aber durch ihren kratzempfindlichen Kunststoffkern auf. Die Beleuchtung könnt ihr per Treiber übrigens in 16,8 Millionen Farben erstrahlen lassen.

Umfangreiche Software

Apropos Treiber: In dieser Kategorie liefert Steelseries ein richtiges Sahneschnittchen ab. Die sauber strukturierte Software erlaubt umfassende Einstellungen, ohne dass ihr vorher ein Handbuch durchblättern müsst. Zusätzlich zur Sonderausstattung wie Angle-Snapping und der Lift-off-Distanz könnt ihr den Tasten Befehle zuweisen oder Farben einstellen - die Beleuchtung lässt sich zum Stromsparen auch komplett ausschalten. Auf hohem Niveau darf man lediglich beim Makro-Editor jammern: Die Anzahl an Ereignissen innerhalb einer Makrokette wurde auf 128 limitiert. Einen nachvollziehbaren Grund finden wir nicht, allerdings dürfte das Limit kaum ein Makro einschränken.

Angelegte Profile können entweder auf dem internen Mausspeicher, auf dem PC oder in Steelseries' Cloud-Speicher hinterlegt werden. Anders als die meisten Hersteller liefern die Dänen also alle gängigen Möglichkeiten als optionale Funktion an, anstatt den Spielern nur eine Möglichkeit vorzusetzen - sehr vorbildlich!

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Exzellente Spielerin mit einigen Abzügen in der B-Note

Optisch stapelte die Sensei-Familie schon immer tief. Hinter der unscheinbaren Fassade versteckt sich aber auch bei der Sensei Wireless eine bis an die Zähne bewaffnete High-End-Spielerin, die aufgrund ihrer fantastischen Präzision, der verzögerungsfreien und äußerst zuverlässigen Funkverbindung und ihrer Sonderausstattung definitiv mit zu den besten Mäusen gehört. Für Linkshänder ist die symmetrische Cursor-Schieberin ohne Zweifel sogar die beste erhältliche Funkmaus.

Der tolle Laser-Sensor und die vielen Sonderfunktionen unterstreichen zwar ihre Vormachtstellung als High-Tech-Waffe und machen sie zur einer insgesamt hervorragenden Maus, allerdings schlichen sich auch bei dieser kabellosen Spielgefährtin ein paar Nachteile ein: Beim optionalen Angle-Snapping ruckelt derzeit der Cursor - ein Treiber-Update könnte für Besserung sorgen -, außerdem kann die Maus nicht wie sonst üblich im Betrieb aufgeladen werden. Ihr flacher Körperbau schränkt außerdem den in Deutschland gern genutzten Palm-Griff ein, weshalb sie aus ergonomischer Sicht nur in kleinere bis bestenfalls mittelgroße Hände optimal passt.

Diese und andere kleinere Negativpunkte kann die Sensei Wireless durch ihre sonst positiven Eigenschaften auffangen, wie die tollen Tasten, das Mausrad mit idealer Rasterung, den umfassenden Treiber oder den Makro-Editor. Unterm Strich bleibt also ein hervorragender Eindruck. Der entscheidende Knackpunkt lauert aber beim Preis: Für satte 140 Euro (UVP sogar 160 Euro) ist die Wireless einfach viel zu teuer. Linkshänder, die unbedingt eine Funkmaus einsetzen wollen, dürfen zwar mangels Alternativen zugreifen. Rechtshänder sollten sich dagegen die ähnlich gute, wenn auch nicht ganz so toll ausgestattete Logitech G602 für konkurrenzlose 58 Euro mit wesentlich längeren Akkulaufzeiten anschauen.

Preis-Leistungs-Verhältnis: mangelhaft (bei 140 Euro)

Überblick

Pro

  • überaus präziser Laser-Sensor für alle Spielertypen
  • fein einstellbare Abtastrate - mit Interpolation 16.400 dpi möglich
  • verzögerungsfreie und äußerst zuverlässige Funkübertragung, selbst über weite Distanzen
  • ideal wählbare Lift-off-Distanz
  • interner Speicher für Profile
  • knackig auslösende und langlebige Tasten
  • zuverlässiges Mausrad mit idealer Rasterung
  • 1.000 Hz hohe Abtastrate
  • kompatibel mit allen Unterlagen
  • toller Treiber mit intuitiver Bedienung
  • symmetrisches Gehäuse für Links- und Rechtshänder
  • acht gut erreichbare Zusatztasten, die sich frei belegen lassen
  • leicht bedienbarer Makro-Editor
  • tolle Verarbeitung

Contra

  • keine On-the-fly-Aufladung möglich
  • Palm-Grifftechnik aufgrund des flachen Körperbaus nur für kleine Hände optimal
  • große Hände können Maus nicht ordentlich bedienen
  • kleiner Finger findet kaum Halt am Gehäuse
  • Tastenfederung etwas weich (oft Gewöhnungssache)
  • Ladestation ist anfällig für Kratzer
  • Angle-Snapping-Funktion aktuell kaum nutzbar, da der Zeiger ruckelt
  • relativ hohes, aber gut ausbalanciertes Gewicht
  • gesalzener Preis

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