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Special - PlayStation Experience 2015 : Meine Erlebnisse auf der Sony-Messe

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    Ich ballerte auf alles, was sich mir auf dem Bildschirm entgegenstellte. Erst nach und nach wurde mir allerdings bewusst, dass dieses Spiel auch mit der Perspektive spielt. Bin ich es sonst gewohnt, immer auf die Mitte des Bildschirms zu schauen, weil dort die meiste Action passiert, gibt es hier viele Momente, wo man sich umschauen sollte, um Extras zu finden. Until Dawn: Rush of Blood spielt gerne mit diesen Momenten.

    Immer wieder kam es vor, dass ein Scarejump in Form einer Hexe auf mich wartete, die mir ins Gesicht sprang, sobald ich mich zurück zur Mitte drehte. Genau das führt dazu, das man Angst bekommt. Hinter jeder Ecke könnte das Grauen lauern, weshalb ich immer weniger Lust hatte, mich umzublicken. Andererseits ist das Umblicken verlockend, weil man ja nichts verpassen will. Spaßig und kurzweilig fand ich diese Achterbahnfahrt allemal.

    Hypercube

    Zu guter letzte konnte ich noch Hypercube anspielen. Dieser Titel ist eine Art Tetris im virtuellen Raum. Ziel ist es, geographische Formen so zu drehen und zu wenden, dass sie perfekt durch ein Loch in einer Wand passen, die euch immer näher kommt. Damit man genau sieht, wie dieses Loch aussieht, lehnt man sich nach links und rechts und bewegt sich in kleinen Schritten im Raum, um eine bessere Perspektive zu haben.

    Nach und nach wurde das Spiel natürlich immer schwieriger und ich musste innerhalb kurzer Zeit die richtigen Entscheidungen treffen. Spaß macht das allemal und als Dreingabe zum Headset ist das auch eine gute Möglichkeit, ein Gefühl für Virtual Reality zu bekommen. Allerdings würde ich mir dafür nicht extra ein PlayStation-VR-Headset kaufen.

    Die Probleme von PlayStation VR

    So toll der Effekt ist, das erste Mal in einem virtuellen Spiel integriert zu sein, so sehr stören mich die technischen Limitationen. Gefühlt läuft keines der Spiele mit einer Auflösung von 1080p. Mag sein, dass die Titel auf dem Headset in 1080p ausgegeben werden. Ob sie nativ in dieser Auflösung gerendert statt hochskaliert werden, wage ich zu bezweifeln. Treppchenbildung ist ein großes Thema und fällt auf. Objekte, die in größerer Distanz dargestellt werden, wirken pixelig und unscharf.

    Grafisch sind die Spiele, die ich gesehen habe, ein Schritt zurück. Es fehlt meines Erachtens an Hardware-Power. Und das, obwohl PlayStation VR ja extra noch mit einem externen Kästchen kommt, das die Hardware der PS4 beim Berechnen unterstützen soll. Ich denke, dass Spiele, die grafisch eher abstrakt und simpel sind, bei PlayStation VR am besten aufgehoben sein werden.

    Auch schwankt die Bildschärfe sehr. Das Headset muss perfekt sitzen, damit das Bild scharf ist. Sobald es ein bisschen verrutscht, wird die Illusion gestört. Auch hatte ich das Gefühl, dass das Bild in der Mitte schärfer als am Rand ist. Letztendlich wird der Preis eine ganz große Rolle spielen. Man kommt nicht günstig davon, sobald man das volle VR-Paket aus Kamera, zwei Move-Controllern und das Headset will. Man muss sich hier nichts vormachen: Unter 300 Euro wird das definitiv nichts werden. Das ist eine Hürde, die viele davon abhalten wird, zuzugreifen. Klar am Anfang wird es einige Spiele geben, um VR zu pushen. Die gab es bei Kinect ja auch. Aber wie sieht es dann nach drei oder vier Monaten aus?

    Die Entwickler müssen zudem schauen, dass sie mit ihren Spielen Geld verdienen. Die Videospielbranche ist kein Wohltätigkeitsverein. PlayStation VR wird eine Nische finden. Aber von den Leuten, die das Headset besitzen, wird nur ein überschaubarer Teil Spiel A oder Spiel B kaufen. Letztendlich läuft es auf die knallharte finanzielle Frage hinaus: Kann ich Geld damit verdienen, ein Spiel für einen Nischenmarkt zu entwickeln, von dem wiederum nur ein Teil mein Spiel kauft? Für kleinere Spielideen mag sich das lohnen. Aber wer holt sich wegen Indie- und Minispielen eine Hardware, die mehrere Hundert Euro kosten wird?

    Deswegen halte ich die Zukunft von PlayStation VR für sehr ungewiss und hoffe einfach, dass das Gerät nicht dem Hype erliegt. Meines Erachtens wäre es besser, Sony würde sich diese Generation mit VR noch zurückhalten und das Gerät gleich der PlayStation 5 als Standard beilegen. Zu einem Zeitpunkt, wenn die Technik stärker ist und die Nutzerbasis automatisch größer ausfällt, damit mehr Entwickler den Anreiz sehen, dafür zu entwickeln. Sollte der Konsolenmarkt aufgrund des falschen Timings und der damit verbundenen technischen Einbußen dieses neue Medium erst mal ignorieren und mit einem Nichtkauf bestrafen, wird es beim zweiten Anlauf umso schwerer, Akzeptanz zu finden. Das wäre in meinen Augen ziemlich schade.

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