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Test - Sonos Ray : Kleine, aber feine Soundbar?

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Soundbars kennt man eigentlich nur in zwei Formaten: ganz normal oder in der Größe eines mittleren Rammbocks. Doch es gibt auch kleine, kompakte Modelle, die bequem in ein Regalfach passen. Die Sonos Ray ist eins davon und bereits für 299 Euro zu haben – für Sonos-Verhältnisse fast schon billig. Dass eine Sonos-Soundbar grundsätzlich nicht so ganz übel ist, sollte klar sein. Dennoch muss man sich bei der Ray auf einige Abstriche gefasst machen.

In Zeiten kleinerer Wohnungen und WG-Zimmer, zumeist aufgrund horrender Mieten, sind kompakte und halbwegs erschwingliche Soundlösungen durchaus interessant. Der eine oder andere Hersteller hat so etwas bereits im Programm, Sonos zieht nun mit der Ray nach, einer kompakten Soundbar zum Preis von 299 Euro. Der nur 559 x 95 x 71 mm große Donnerbalken soll kleinere bis mittelgroße Räume abdecken und den quäkenden Klang typischer TV-Lautsprecher vergessen lassen – auch für Gamer. Das geht offenbar nicht ohne Verzicht, dazu später mehr.

Die Sonos Ray gibt es wie gewohnt in mattem Schwarz oder Weiß. Die Verpackung verzichtet erfreulicherweise weitgehend auf Kunststoffe, auch bei Sonos ist die Nachhaltigkeit angekommen. Zum Lieferumfang gehören neben der Soundbar ein Netzkabel, ein optisches Kabel und eine Anleitung. Aufstellung und Einrichtung sind quasi idiotensicher. Die Sonos-App, kostenlos zu haben für iOS und Android, führt euch komplett durch den Prozess, der nach wenigen Minuten nahezu ohne eigenes Zutun abgeschlossen ist.

Das vielleicht größte Manko der Sonos Ray fällt allerdings auch sofort auf. Neben einem LAN- und einem optischen Anschluss gibt es nichts. Kein Aux-Line-In, kein HDMI und dementsprechend natürlich keine Rückkanäle. Das reicht zwar für den Anschluss eines PCs oder eines Fernsehers mit optischem Ausgang. Wer seine PS5 oder Xbox Series X/S direkt anschließen will, schaut allerdings in die Röhre oder muss mit einem Adapter arbeiten. Das bedeutet zugleich auch Abstriche bei der Bedienung, denn beim Anschluss via optischem Kabel muss die Bedienung, z.B. die Lautstärkeregelung, per Handy statt Fernbedienung erfolgen. Das Koppeln einer TV-Fernbedienung ist grundsätzlich möglich, aber nur, wenn es sich um eine Infrarotlösung handelt.

WLAN wird natürlich als kabellose Option unterstützt – wäre auch schlimm wenn nicht, speziell im Hinblick auf die zahlreichen Streaming-Dienste. BlueTooth wird allerdings ebenfalls nicht geboten, was die Anschlussmöglichkeiten in Summe ziemlich mager aussehen lässt, speziell im Vergleich mit ähnlichen Geräten wie der Teufel Cinebar One, die sogar etwas preiswerter ist, aber deutlich mehr Konnektivität bietet. Positiv bei der Ray ist natürlich, dass sie sich ebenso problemlos wie alle anderen Sonos-Geräte in deren Smart-Home-System integrieren und simpel mit Rear-Speakern oder Subwoofern erweitert werden kann.

Dabei ist auch wieder die Anpassung der Soundbar an die räumlichen Gegebenheiten per Trueplay-Funktion in der Sonos-App, die tatsächlich einiges am Klangbild verbessern kann – leider weiterhin nur in der iOS-Version der App. Auch das geht recht simpel. Trueplay schickt euch quer durch euren Raum, sendet Testtöne aus und passt darauf basierend das Klangbild an. Was fehlt, ist dieses Mal die Sprachsteuerung, denn die Ray verfügt über keine Mikrofone. Entsprechend sind die physischen Bedienelemente an der Oberseite deutlich reduziert und beschränken sich auf Lautstärkeregelung und Mediensteuerung.

Die Soundbar ist wie gewohnt edel und hochwertig verarbeitet. Dank eines Alugitters sind auch die Speaker gut geschützt. Die Ray ist mit vier Speakern mit jeweils eigenem Verstärker der Klasse D ausgestattet. Zwei Hochtöner und zwei Mitteltöner werden von einem Bassreflexsystem unterstützt. Alle Akustikelemente sind dieses Mal nach vorn ausgerichtet, wodurch die Soundbar auch ohne klangliche Verfälschungen in einem Regalfach unterkommen kann.

Der Nachteil davon ist natürlich, dass Surround-Effekte etwas kurz kommen hinsichtlich ihrer Wirkung, oder – wie im Falle von Dolby Atmos – gar nicht erst unterstützt werden. Entsprechend beschränkt sich die Ray auf Stereo PCM, Dolby Digital 5.1 und DTS Digital Surround. Im Fokus steht aber ohnehin eher der Stereosound und dabei vor allem klare Sprachwiedergabe, wie man beim Austesten mit verschiedenen Klangquellen schnell feststellt.

Das klappt auch hervorragend, erst recht, wenn man die integrierte Sprachverbesserung zuschaltet. Der Nachteil ist, dass der Gesang in Musikstücken manchmal ein wenig überzogen klingt. Die Bässe sind ungeachtet der kompakten Abmessungen erstaunlich kräftig, ohne natürlich mit einem Subwoofer mithalten zu können. Uns gefiel der Klang bei Filmen sehr gut, bei Musik gut, bei Spielen je nach Genre gut bis sehr gut und ein Nachregeln per EQ war nur selten wirklich nötig. Auf wuchtigen Surround-Sound müsst ihr, wie erwähnt, verzichten – außer ihr gönnt der Ray etwas Verstärkung, beispielsweise durch zwei Rear-Speaker.

Im praktischen Betrieb gefällt die Sonos Ray dank ihrer Optik, der guten Bedienbarkeit und dem insgesamt starken Klang für ihre kompakten Abmessungen. Die Mankos, die durch den fehlenden HDMI-Anschluss nebst CEC/ARC entstehen, machen uns allerdings weniger glücklich und schränken den Funktionsumfang doch um einiges ein. Hier hat Sonos unseres Erachtens nach an der falschen Stelle gespart.

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