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Test - So Blonde: Zurück auf die Insel : Urlaub mit einer Blondine

  • Wii
  • DS(i)
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Das Wichtigste an einem Adventure ist bekanntlich die Geschichte. Diese ist nicht gerade originell und kommt leider erst nach ein paar Stunden so richtig in Fahrt. Vor allem die platten Dialoge und der verwirrende Wechsel der Spielfiguren zwischen Sunny und Nathanael, einem Jüngling aus der Vergangenheit, sorgen für Verwirrung. Überhaupt spielt der Titel ganz gerne mit der Zeit herum; ihr besucht immer wieder Schauplätze, die in zwei unterschiedlichen Zeiten angesiedelt sind. Nicht zu vergessen, dass Sunny aus dem 21. Jahrhundert ohnehin ziemlich verloren durch die Piratenwelt des 17. Jahrhunderts stöckelt.

Leider kann sich das Spiel nie so recht entscheiden, ob es die Heldin als doofes Blondchen oder als schlagfertige Heldin darstellen will - vor allem diese Inkonsistenz macht es nicht einfach, in die Geschichte einzutauchen und mit Sunny bei ihren Erlebnissen mitzufiebern. Da helfen auch einige bemüht wirkende Witzchen, diverse Videospiel- beziehungsweise Filmseitenhiebe, wie unter anderem auf Monkey Island, The Legend of Zelda und Der Fluch der Karibik, nicht weiter.

Solide Adventure-Kost

Die Spielmechanik orientiert sich am klassischen Adventure-Standard und kommt sehr solide daher. Auf der Wii bewegt ihr einen Cursor mittels Wiimote über den Bildschirm und klickt diejenigen Objekte an, mit denen die Blondine interagieren soll. Das ist fast so komfortabel wie mit einer PC-Maus, auch wenn ihr nach längeren Spielsitzungen euren Arm spüren werdet. Die alternative Steuerung, bei der ihr Sunny per Nunchuck über den Bildschirm scheucht, wirkt unnötig.

Auf DS klickt ihr einfach die Objekte an. Leider fällt die Steuerung auf DS etwas schlechter aus, weil einige Hotspots, die ihr übrigens auf Knopfdruck jederzeit mit Sternchen markiert angezeigt bekommt, enorm klein ausgefallen sind. Somit braucht ihr eine sehr treffsichere Stylus-Führung und ein scharfes Auge, um nicht einen wenige Pixel großen Gegenstand zu übersehen.

Mal abgesehen von der Bildschirmauflösung und der Steuerung gleichen sich Wii-Fassung und DS-Version von So Blonde: Zurück auf die Insel wie eine blonder Zwilling dem anderen. Die Cartoon-lastigen Hintergründe sehen toll aus, auch wenn die Menge an animierten Objekten nicht riesig ist. Dafür sind sie detailverliebt und stimmig. Die Charaktere können da nicht mithalten: Sie sind sehr einfach gestaltet, es fehlt der Cartoon-Look und sie sind vor allem grausig animiert. Das gilt für Sunny wie auch für die anderen Figuren.

Eher unauffällig gibt sich der Sound: Die repetitive Urlaubsmusik stört nicht, fällt aber auch nicht auf. Die Geräuschkulisse hätte ruhig umfangreicher ausfallen dürfen, dafür machen die deutschen Sprecher ihre Arbeit routiniert. Allzu routiniert sind die Minispiele geraten. Diese Geschicklichkeitstests im Stil altmodischer Game-&-Watch-Spielereien wirken aufgesetzt, zum Glück darf man sie überspringen, um auch ohne sie im Adventure voranzukommen.

Fazit

von David Stöckli
Sunny ist eher eine Teen-Tussi als eine kühle Blonde, ihr „zweites“ Adventure lässt mich aber immer noch ein wenig kalt. Immerhin macht das Inselabenteuer auf Wii und DS dank der kürzeren Laufwege etwas mehr Spaß. Der unglaubwürdige Hauptcharakter sowie die insgesamt einfach zu brav erzählte Geschichte verwehren es dem Titel, in derselben Liga wie Monkey Island, Sam & Max oder sonstige Adventure-Hits zu spielen. Schlecht ist das Adventure deshalb noch lange nicht. Vor allem der mehr als ordentliche Umfang, gepaart mit dem weitgehend gelungenen Rätseldesign, sorgt dafür, dass So Blonde: Zurück auf die Insel für Genre-Fans kein Fehlkauf ist. Spaßiger als das Buch „Die 1000 besten Blondinenwitze“ ist Steve Inces neuestes Werk auf jeden Fall.

Überblick

Pro

  • passable Geschichte
  • gelungene Steuerung
  • farbenfrohe Inszenierung
  • beachtlicher Umfang

Contra

  • schwache Animationen
  • durchwachsene und aufgesetzt wirkende Minispiele
  • oftmals nervige Hauptdarstellerin
  • unausgewogener Schwierigkeitsgrad

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