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Test - Second Sight : Second Sight

  • PC
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Leider ist das zugleich aber auch der wohl größte Schwachpunkt von 'Second Sight': Die Entwickler lassen euch zu viel Freiraum. Außerdem sind die Psi-Kräfte zu schwach und das erfolgreiche Schleichen häufig zu schwierig und nicht ganz ausgereift. Selbst wenn man die Wahl hat und Psi am meisten Spaß verspricht, wird man fast immer den simpleren Weg gehen und die Gegner mit MP oder Scharfschützengewehr aufs Korn nehmen. In einigen Missionen stellen sich euch bei zu viel Auffälligkeit zwar respawnende Gegnermassen in den Weg, doch die Geisteskräfte sind gerade gegen mehrere Feinde kein gebräuchliches Mittel. Zudem verschenkt das Spiel in diesem Bereich viel Potenzial: Wenn John Vattic schon andere Personen übernehmen kann, warum darf er dann nicht auch gezielter ihre Eigenheiten einsetzen, wie es zum Beispiel in 'Messiah' oder 'Geist' möglich ist? Warum kann er die Gegner kaum in aller Stille ausschalten, sie nicht verstecken oder sich ihrer Kleidung annehmen? Gerade in diesem Bereich fehlt das eine oder andere Feature, durch welches das Spiel noch besser hätte werden können.

Überwiegend gut gelungen ist dagegen die künstliche Intelligenz eurer Gefährten, die euch in den Vergangenheitslevels begleitend zur Seite stehen. Das Leveldesign weiß vor allem in den ersten Missionen mit durchdachten Wendungen und klaren Wegen zu gefallen, doch etwa nach der halben Spielzeit fällt es dann ein wenig ab: Die Rätsel beschränken sich häufig auf simples Schalter-Umlegen, das wir in den letzten Jahren viel zu oft gesehen haben. Dennoch wirkt alles ausgeklügelter als bei vergleichbaren Titeln - die Designer haben sich bei jedem Detail etwas gedacht, nichts ist Platzhalter oder Lückenfüller. Die gesamte Spielzeit beträgt rund 15-20 Stunden, was nicht zuletzt dem hohen Schwierigkeitsgrad zuzuschreiben ist.

'John, help me!'

'Second Sight' stammt von den Entwicklern der 'TimeSplitters'-Reihe, was man dem Titel anmerkt: Das Spiel setzt auf einen etwas gewöhnungsbedürftigen, aber stilistisch sehr schönen Comic-Look, der die Charaktere und Umgebungen überzeugend zur Geltung bringt. Insbesondere die Außenlevels in Russland wissen zu gefallen, wenn Vattic und sein Team durch den Schnee stapfen und dicke Flocken vom Himmel fallen. Animationen und Effekte sind hübsch in Szene gesetzt – ist John verletzt, zieht er beispielsweise ein Bein nach. Trotzdem ist die Anpassung an den PC nicht optimal gelungen: Die Levels könnten stellenweise polygonreicher und hübscher texturiert sein und vor allem die Steuerung hat so ihre Macken. War es schon auf Konsolen mit Gamepad nicht ganz einfach, immer die richtige Aktion zu tätigen, fällt zu Beginn mit Tastatur und Maus schon das Navigieren schwer. Nach einer Weile gewöhnt ihr euch zwar daran, doch viel Mühe hat man sich bei der Portierung nicht gegeben.

Beeindruckend ist die englische Sprachausgabe, die gemeinsam mit der sanften Musik-Untermalung viel zu der fesselnden Atmosphäre des Spiels beiträgt. Besonders die Stimme Vattics vermittelt jede Nuance der Verzweiflung, der Irritation und Angst, welche die Figur so lebendig erscheinen lässt. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, auf Wunsch lassen sich aber gut übersetzte Untertitel einblenden.

Fazit

von Fabian Walden
'Second Sight' ist auch auf dem PC ein spannendes Spiel, das speziell in Sachen Atmosphäre und Story punkten kann. Leider fallen die Schwächen der Konsolen-Version auf dem PC jedoch noch schwerer ins Gewicht; vor allem die Steuerung ist anfangs unerträglich, später dann bestenfalls mittelmäßig. Auch die Grafik kann mit der Konkurrenz leider nicht ganz mithalten. Wer aber ein dennoch sehr gutes Spiel abseits der ausgetretenen Schleichpfade ausprobieren möchte, kann zu dem niedrigen Preis ohnehin nichts falsch machen: 'Second Sight' ist mehr als nur einen zweiten Blick wert.

Überblick

Pro

  • spannende Geschichte
  • abwechslungsreiche PSI-Kräfte
  • stilvolles Design
  • hervorragende Sprachausgabe

Contra

  • mäßige Steuerung
  • schwacher Stealth-Part
  • keine Neuerungen für die PC-Version

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