Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - SBK-07 Superbike World Championship : Ordentliche Superbike-Raserei

  • PS2
Von  |  | Kommentieren

Die Rennspiel-Experten von Milestone beehren die PS2 mal wieder mit einem neuen Racing-Titel. Diesmal dreht sich alles um die Zweiräder aus der Superbike-Weltmeisterschaft. Ob Genre-Fans wohl zugreifen oder den Titel besser weiträumig umfahren sollten?

Willkommen in der Welt der Wheelies und Highsider. Entwickler Milestone, seit Jahren bekannt durch Rennspielproduktionen, hat sich nach langer Abstinenz wieder den Zweirädern aus der Superbike-Weltmeisterschaft verschrieben. Zuletzt hatte man 2001 auf Grundlage derselben Veranstaltung für Electronic Arts entwickelt. Diese Zusammenarbeit konnte nicht erneuert werden, stattdessen veröffentlicht Black Bean mit Distributor Koch Media das neue 'SBK-07' in Deutschland. Mit den Daten der 2006er Saison ausgestattet, knattern man mit allen bekannten Namen und Marken über authentische Rennkurse wie Donington, Assen oder Magny-Cours. Insgesamt bietet 'SBK-07' eine angenehm große Auswahl an Motorrädern und Rennorten, sodass die Weltmeisterschaft nicht so schnell langweilig werden dürfte. Dazu gibt es noch diverse Herausforderungen, die an die Lizenzen in 'Gran Turismo' erinnern. Die sind zum Teil sogar richtig heftig schwer ausgefallen und dürften selbst Profis fordern.

Arcade oder Simulation?

Hat man die Spiel-Disc zum ersten Mal ins PS2-Laufwerk gelegt, sind alle Einstellungen auf Arcade fixiert. Das Fahrverhalten ist äußerst gutmütig und die Bremsen reagieren exzellent. Es muss schon sehr viel Gewalt angewendet werden, um das Zweirad zum Sturz zu bewegen. Egal ob brachiale Bremsmanöver in Haarnadelkurven oder Ausritte ins Grüne, der Fahrer bleibt auf dem Bock wie festgetackert. Anfänger werden mit diesen Einstellungen schnelle Rennerfolge feiern können, denn das Motorrad verzeiht fast alles, bis auf Karambolagen mit anderen Fahrern. Dies ändert sich jedoch rapide, wenn in den Einstellungen von Arcade auf Simulation gewechselt wird. Alle Fahrhilfen werden dann deaktiviert und der Spieler auf einmal mit Gewichtsverlagerung, getrennter Vorder- und Hinterradbremse und extrem nervösem Fahrverhalten konfrontiert. Zu viel Gas beim Start, ohne das Gewicht nach vorne zu verlagern? Schon sitzt der Fahrer auf dem Hosenboden. Mit voll angezogener Bremse in die Kurve? Viel Spaß im Kiesbett! Was zuvor noch ohne Probleme möglich war, sorgt jetzt für jede Menge Knochenbrüche und lässt die Herzen von Vollblut-Bikern höher schlagen. Zum Glück lassen sich in den Optionen fast alle Hilfen wieder zuschalten, sodass jeder seinen Simulationsgrad selbst bestimmen kann.

Liebe zum Detail

Dass die Entwickler bei der Arbeit sehr gewissenhaft und mit Liebe zum Detail vorgegangen sind, merkt man nicht nur an den Einstellungen des Schwierigkeitsgrades, sondern auch an den Modellen der Motorräder und Fahrer. Auf Knopfdruck kann man seinen Kontrahenten drohen und beim Sound wurde ebenso wenig gekleckert. Reale Rennveranstaltungen wurden besucht, um die Kulisse und Motorradgeräusche aufzunehmen. Allerdings gibt es bei all dem Licht leider auch Schatten. Durch die altbackene PS2-Hardware musste einiges an Tribut gezollt werden, vor allem verwöhnte Augen der 'Tourist Trophy'-Spieler dürften etwas enttäuscht werden. Am Streckenrand lassen sich nur wenige Details erkennen. Wahrscheinlich eine Folge der hohen Verkehrsdichte auf der Strecke. Denn wo 'Tourist Trophy' nur magere drei Motorräder darstellen konnte, dürfen wir uns bei 'SBK-07' über ein volles Starterfeld freuen! Ein bisschen den Spielspaß vermiest leider der Controller der PlayStation 2. Da keine langen Analog-Trigger vorhanden sind, können Gas und getrennte Bremsen nicht richtig dosiert werden. Gerade die Hinterradbremse blockiert daher sehr schnell. Schade, dass die Hardware diesem ansonsten guten Spiel die Grenzen aufzeigt.

Fazit

von Dennis Hartmann
Auf der PS2 hat mich 'SBK-07' trotz der unbestreitbaren Qualitäten ein bisschen enttäuscht. Im Arcade-Modus lässt sich das Spiel noch wunderbar spielen, doch wenn man wirklich realistisches Fahrverhalten genießen möchte, dann führt kein Weg daran vorbei, die Fahrhilfen auszuschalten. Genau dann beginnt das Dilemma. Dem PS2-Controller fehlen einfach die nötigen Trigger mit langem Druckweg, um dosiert zu Werke gehen zu können. Viel zu schnell und zu oft landete ich deswegen im Gras und habe frustriert die Fahrhilfen wieder aktiviert. Übrig bleibt ein gelungenes, aber nicht überragendes Rennspiel.

Überblick

Pro

  • sehr gute Fahrphysik
  • Fahrhilfen abschaltbar
  • 2006er Lizenz
  • Herausforderungen

Contra

  • Steuerung per PS2-Controller nicht optimal
  • wenig Details am Streckenrand

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel