Test - Risen 3: Titan Lords – Enhanced Edition : Generationswechsel
- PS4
Vor ziemlich genau einem Jahr erschien Risen 3: Titan Lords von Piranha Bytes für PC und die Konsolen der letzten Generation. Während die PC-Version mit den bekannten Stärken des Entwicklers punkten konnte, blieb die Konsolenportierung vor allem technisch hinter den Erwartungen zurück und wurde zum schwächsten Teil der Serie. Darum wohl gaben die Entwickler die PS4-Version nicht in externe Hände, sondern kümmerten sich selbst um die Portierung. Eine gute Entscheidung?
Wir wollen gar nicht allzu weit ausholen, letztendlich könnt ihr alles über den Inhalt von Risen 3 in unserem Test vom vergangenen Jahr nachlesen. Nur als kleine Gedächtnisstütze: Unser namenloser Piratenheld ist mit seiner Schwester Patty auf Schatzsuche, wird aber von einem Schattenwesen angegriffen, das ihm die Seele raubt. In Begleitung des Schamanen Bones und einer wachsenden Crew schippert ihr auf der Suche nach eurer Seele durch eine Inselwelt, immer im Kampf gegen die Schatten. Wobei in der Enhanced Edition alle Zusatzinhalte der früheren Version vorhanden sind.
Die Stärke des Titels lag im rauen Charme, der so typisch ist für die Piranha-Bytes-Titel. Umso mehr, weil Risen 3 sich wieder den legendären ersten Gothic-Teilen annäherte. Wie gewohnt war alles auch ein wenig holprig. Die Engine, die Übergänge, das Kampfsystem, die KI – alles wirkte ein wenig grob und ungeschliffen. Kein Wunder, handelt es sich bei Piranha Bytes doch nach wie vor um ein kleines Team, dem keine AAA-Budgets zur Verfügung standen. Dennoch gefiel das Spiel den Fans, sehr sogar - bis auf die technisch grauenvolle Konsolenversion, eine einzige Ruckelorgie mit Tearing und Matschtexturen.
Bessere Framerate und etwas hübscher
Nun ist die PS4-Fassung da, eine Xbox-One-Version ist wohl nicht geplant. Nach dem Last-Gen-Debakel stellt sich natürlich die Frage, ob sich die Anschaffung lohnt. Doch wir können zumindest halbwegs Entwarnung geben: Die PS4-Version wirkt insgesamt deutlich runder als die anderen Ausgaben. Das macht sich vor allem bei der Performance bemerkbar. Zwar ist hier auch nicht alles Gold, was glänzt, und vor allem die stetigen Ruckler beim Autosave nerven gehörig. Aber immerhin, 1080p und eine gut spielbare, wenn auch zuweilen schwankende Framerate verderben einem den Spielspaß nicht.
Augenscheinlich wurde vor allem an den Effekten und der Nachbearbeitung gebastelt. Auch wenn Risen 3 keinesfalls mit einem The Witcher 3 verglichen werden kann, sieht es doch zumindest ordentlich aus und entspricht in etwa der PC-Version in hohen Details. Ganz stabil ist die Framerate nicht. Manchmal läuft das Spiel absolut flüssig, manchmal geht die Bildrate dennoch in die Knie, vor allem wenn bestimmte Effekte greifen. Aber nie bis hin zur Unspielbarkeit, wie es noch bei der Xbox-360-Version war. Die magische Grenze von 30 fps wird gefühlt kaum unterschritten.
Alte Mängel nicht behoben
Fehlerfrei ist aber auch diese Fassung nicht. Immer wieder entdeckt ihr speziell in den Dialogsequenzen seltsame Kamerapositionen oder bizarre Clipping-Fehler. Auch wurde leider gar nichts an der Steuerung und dem Kampfsystem verändert, das einen vor allem in den ersten Stunden, bevor die Skill-Verbesserungen greifen, mit seiner hektischen Kamera, ewigem Nachjustieren und ungewollten Aktionen zur Weißglut treiben kann. Aber das legt sich glücklicherweise etwas im Laufe des Spiels, wenn euer Held ein wenig geübter wird. Das war aber auch bei der PC-Version schon so. Ärgerlich auch, dass die ein wenig ungewöhnliche Belegung der Steuerung speziell im Kampf nicht geändert werden kann.
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