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Test - Razer Mamba : Giftschlange im Pixelrausch

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Wuchtbrumme auf Tuchfühlung

Ergonomisch gewinnt die Mamba an Boden. Und wie: Für normale bis große Hände bietet das vollgummierte Gehäuse ein fast perfektes Habitat. Ihre durchweg weichen Rundungen ohne spitze Kanten ermöglichen stundenlanges Zocken, außerdem liegen die breiten, leicht nach unten gewölbten Haupttasten optimal in der Hand. Ihr rund geformter Höcker eignet sich vor allem für Rechtshänder, wobei Linkshänder mit ein paar Abstrichen ebenfalls zurechtkommen.

Auf dem 130 Gramm schweren Mausling lauern sieben frei programmierbare Tasten – abzüglich der symmetrischen Haupttasten und DPI-Knöpfe bleiben drei Tasten übrig (die beiden linken und die mittlere Maustaste). Sämtliche Druckpunkte wirken klar definiert, mittelhart mit einem hörbaren Klickgeräusch. Lediglich die DPI-Tasten fallen mit einem weichen Druckpunkt aus der Rolle, was allerdings zur besseren Unterscheidung von anderen Tasten dient. Übrigens: Anstatt sie wie üblich in der Nähe des Mausrads zu platzieren, winken sie euch links neben der linken Maustaste zu.

Als sehr entspannend erweist sich das vergleichsweise große Mausrad. Blau beleuchtet gleitet es angenehm dahin, einzig und allein das leichte Quietschen, das bei diesem Preis nicht vorkommen darf, stört das sonst exzellente Bild. Sein Raster und die tiefen Gummieinkerbungen ermöglichen jedenfalls schnelle Reaktionen.

Technische Wundertüte

Mit 5.600 DPI stellt Razer einen neuen Rekord auf. Überhaupt wirkt der Sensor äußerst präzise, fast schon zu präzise. Durch die Umsetzung kleinster Bewegungen – Konkurrenzmäuse nehmen solche Mikroschubser gar nicht wahr – bereiten viele Oberflächen Problemchen, da selbst beim kleinsten Klick Mausbewegungen umgesetzt werden. Vor allem der Windows-typische Doppelklick klappt daher nicht unbedingt beim ersten Mal. Wenn genau das bei euch passiert, empfiehlt sich ein Unterlagenwechsel. Grobe Maus-Pads eignen sich dabei besser als extrem glatte.

Trotz oder gerade wegen dieser Gegebenheit legt die schwarze Schlange die mit Abstand beste Präzision an den Tag. Das bemerkt ihr vor allem in schnellen Shootern und MMORPGs, bei denen sie ihre Konkurrenz etwas hinter sich lässt. Am gewaltigen DPI-Batzen liegt das nicht unbedingt – die könnt ihr selbst unter extremen Bildschirmauflösungen kaum nutzen –, sondern vielmehr am auch sonst hochwertigen Sensor. In Verbindung mit spiegelglatten Mausfüßen entpuppt sie sich als ein echtes Alphaweibchen.

Mit einer 30 MB schweren Software dürft ihr Makros anlegen, die DPI-Auflösung in Hunderterschritten einstellen und die üblichen Dinge verwalten. Die Bedienung bleibt dabei auf dem Niveau bereits bekannter Razer-Geschwister.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Vorsicht, bissig! Ab Mitte April schießen die Kalifornier zurück. Logitech, Microsoft und Co. müssen sich daher warm, aber nicht zu warm anziehen. Die schwarze Mamba glänzt mit einer gnadenlos präzisen Abtastung und legt so manches Maus-Pad lahm. Ihre Ergonomie bewegt sich auf höchstem Niveau, außerdem wirkt ihr vollgummierter Körper sauber verarbeitet – abgesehen vom minimalen Mausradquietschen. Das etwas umständliche Kabelmanagement löst Microsofts Sidewinder X8 besser. Auch die Akkulaufzeiten beschränken sich auf wenige Stunden. Zweifelsfrei ist das Jammern auf höchstem Niveau, denn die Mamba kann in fast jeder Hinsicht überzeugen. Den gewaltigen Preis rechtfertigt das aber nicht. Roccats Kone, Logitechs G9 und Microsofts Sidewinder X8 sind eine fast genauso gute und deutlich günstigere Alternative. Erst bei einem Preis unter 90 Euro dürfte ihr niemand mehr etwas vormachen.

Überblick

Pro

  • fast perfekte Ergonomie
  • hochwertige Verarbeitung
  • sinnvolles Kabelmanagement
  • konkurrenzlose Präzision
  • gleitfreudige Füße
  • funktionsreich

Contra

  • viel zu teuer
  • kurze Akkulaufzeiten
  • komplizierter Kabelstecker

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