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Test - Razer Huntsman V2 : Neue Schalter und Hyperpolling

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Die Razer Huntsman ist seit nunmehr 2018 auf dem Markt und konnte schnell Fans begeistern. In den USA war sie 2020 sogar die meistverkaufte Gaming-Tastatur trotz ihres exorbitant hohen Preises. Aber es hat halt alles gepasst und das Original konnte auch uns im Test voll und ganz überzeugen. Nun veröffentlicht Razer eine neue Version V2 der Tastatur, sowohl von der vollformatigen Variante aus auch von der Tenkeyless-Version. Für unseren Test stand uns die Vollformattastatur bereits vorab zur Verfügung.

Für Schnäppchenjäger ist die Razer Huntsman V21 sicherlich nichts. Zwei Varianten sind verfügbar, nämlich mit Clicky-Purple-Schaltern für 199,99 Euro und mit linearen roten Schaltern für 209,99 Euro. Hinzu kommen die jeweiligen Tenkeyless-Varianten für jeweils 40 Euro weniger. Damit liegt die Huntsman V2 erneut in der preislichen Oberliga, wo sie sich mit Brocken wie Logitech G915 oder Corsair K70/K95 herumschlagen darf.

Auf den ersten Blick wir die Huntsman ihrem gehobenen Preis aber gerecht. Die Verarbeitung ist nahezu makellos und dank Alu-Oberplatte robust. Design und Tastenlayout gefallen, begrüßt werden die dedizierten Multimediatasten sowie der gute Lautstärkedrehregler rechts oben. Mit dreistufigen Klappfüßen könnt ihr die Tastatur schräg oder eben flach stellen. Mit dabei ist zudem eine überaus bequeme Handballenablage mit Schaumpolster und robuster Kunstlederoberfläche, die auf Wunsch mittels Magnetbefestigung angebracht werden kann.

Schade: das USB-Anschlusskabel ist bei der Volltastatur nicht abnehmbar. Unverständlich, setzt die Tenkeyless-Variante doch auf austauschbares USB-C-Kabel. Vermutlich ist Razer davon ausgegangen, dass die Volltastatur eher stationär benutzt, während die Tenkeyless sicherlich auch mal transportiert wird. So ein Kabel kann im Rahmen der langen Nutzungsdauer aber auch mal brechen und eine Austauschmöglichkeit wäre schon willkommen.

Die Tasten sind mit hochwertigen Doubleshot PBT Caps bestückt, die über eine ausgesprochen griffige, leicht texturierte Oberfläche verfügen. Es tippt sich einfach hervorragend darauf. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings, wenn man die RGB-Beleuchtung der Tasten (natürlich wird Razer Chroma unterstützt) anwirft. Die Ausleuchtung der Beschriftung ist überraschend ungleichmäßig. Bei der Pause-Taste zum Beispiel ist nur das "u" sauber zu sehen, der Rest teilweise, das "P" so gut wie gar nicht. Außerdem ist die Beleuchtung über alle Tasten nicht ganz homogen, je nach Größe der Beschriftung. Letzteres kann vorkommen, ist aber in diesem Fall sehr auffällig. Verwunderlich, dass Razer in diesem Bereich so nachlässig war, gerade bei einer 200-Euro-Tastatur.

Das mag natürlich mit dem Aufbau der Schalter zusammenhängen. Die Huntsman V2 setzt auf eigens produzierte, optische Schalter der mittlerweile zweiten Generation. Die Switches sind, wie eingangs erwähnt, als Clicky- oder lineare Variante zu bekommen. Unser Testexemplar verfügt über die Clicky-Schalter, die vor allem für die hybride Nutzung aus Gaming und Arbeit gut geeignet sind.

Die neue Generation der Schalter arbeitet erneut mit Infrarot-Lichtschranke, wodurch der Debounce-Delay so gut wie wegfällt. Zudem ist die Haltbarkeit (bis zu 100 Millionen Anschläge laut Hersteller) deutlich größer als bei herkömmlichen mechanischen Schaltern, da weitaus weniger Mechanik zum Einsatz kommt. Die Tastatur unterstützt zudem bis zu 8.000-Hz-Hyperpolling. Entsprechend niedrig ist die Latenz und schnell das Anschlagverhalten. N-Keys-Rollover und Anti-Ghosting werden ebenfalls unterstützt.

Speziell bei klickenden Schaltervarianten ist die Geräuschkulisse immer so eine Sache. Razer hat einiges getan, um das vertraute Klicken beizubehalten, die Lärmemission und vor allem Hallgeräusche weitgehend zu reduzieren. So verfügen die neuen Switches über Silikondämpfer, zudem wurde eine Schaumdämmung ins Gehäuse integriert. Leise ist die Tastatur damit immer noch nicht, aber deutlich weniger störend als die meisten Konkurrenzprodukte.

Die Konfiguration der Huntsman V2 erfolgt wie gewohnt über die Razer-Synapse-Software. Hier könnt ihr euch um Tastenbelegungen und Beleuchtung kümmern. Bis zu fünf Profile können direkt auf der Tastatur gespeichert werden, sowie beliebig viele in der Cloud. Makros können zudem on-the-fly angelegt werden. Auch hier also nichts zu meckern und alles wie gewohnt.

Im praktischen Einsatz kann die Tastatur voll und ganz überzeugen, wobei die Wahl der Schalter natürlich Geschmackssache ist. Fürs reine Zocken empfehlen wir die linearen Schalter, wer viel schreibt, ist vermutlich mit der Clicky-Variante besser aufgehoben. Die Huntsman machte sowohl beim Arbeiten als auch beim Zocken eine sehr gute Figur, vor allem dank der schnellen, präzisen Anschläge. Hinsichtlich der Performance wird sie ihrem Preis voll und ganz gerecht.

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