Preview - Rayman Origins : New Super Rayman Bros.

Einsteiger bleiben draußen?

In der Vorschaufassung stellte sich heraus, dass Rayman Origins beileibe kein Titel für Gelegenheitsspieler ist, sondern sich durchaus an erfahrene Jump-'n'-Run-Fans richtet. Es gibt einige knifflige Stellen, die nur mit viel Geschick und gutem Timing zu lösen sind. Allerdings hat man oft die Möglichkeit, gewisse Passagen auszulassen, die einem als zu schwer erscheinen. So kommen auch weniger Genre-affine Spieler mit ein bisschen Übung durch die Levels. In diesem Fall müsst ihr euch aber mit weniger Lums zufriedengeben. Wir sind gespannt, wie stark der Schwierigkeitsgrad in den späteren Welten anziehen wird. Insgesamt zwölf Szenarien soll es geben, die zusammengerechnet auf 60 Levels kommen.

Die große Frage ist: Warum machen Rayman und seine Freunde das eigentlich? Nun, die Welt, durch die unsere Helden streifen, wird von dem sogenannten Bubble Dreamer erträumt. Hat dieser einen ruhigen Schlaf, ist alles in Ordnung. Doch leider hat der Bubble Dreamer Alpträume und so entstehen fiese Monster und der böse Mr.Dark, Raymans Erzfeind aus den älteren Teilen. Rayman Origins versteht sich daher als deren Vorgeschichte. Eine Oscar-reife Handlung dürft ihr jedoch nicht erwarten. Das Spiel konzentriert sich vielmehr auf die Spielmechanik, den Spaß mit Freunden und die fantastische Grafik.

Ein spielbarer Cartoon

Schon beim ersten Trailer waren wir hin und weg. Auf der gamescom hielt sich diese Begeisterung und nun ist sie sogar noch gestiegen. Und das liegt nicht unbedingt an den technischen Aspekten, denn die hochauflösenden Zeichnungen - zumindest auf der PS3 und der X360 - und die flüssigen Animationen konnten wir vorher schon bestaunen. Nun durften wir einen viel genaueren Blick auf die Charaktere wagen, die vor Liebe zum Detail nur so strotzen. Da gibt es lebende, den ganzen Tag rummeckernde Gabeln, an deren Spitze eine Zitronenscheibe steckt, die ihr kurzzeitig als Plattform nutzen könnt. Hier solltet ihr nicht länger als ein, zwei Sekunden verweilen, denn sonst rutscht die Frucht runter und ihr werdet von der Gabel aufgespießt. Oder wie wäre es mit grünen Papageien, die einen herrlich putzigen Blick draufhaben und lustige Geräusche von sich geben? Gut, das mag jetzt nicht sonderlich spektakulär klingen, aber man muss die Viecher einfach sehen, um sich in sie und das ganze Spiel zu verlieben.

Nicht nur optisch ist Rayman Origins ein Brett, der Sound macht ebenfalls eine ausgezeichnete Figur. Die Effekte könnten aus einer Zeichentrickserie stammen und die Musik klingt wunderbar beschwingt. Der Höhepunkt ist der Chor, den die Electoons nach ihrer Befreiung anstimmen. Da kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die komplette Akustik macht genau wie die Grafik deutlich, mit wie viel Herzblut die Entwickler hier gearbeitet haben. Unser Höhepunkt: Das Geräusch, das der dicke Wasserbauch von Globox macht, wenn er beim Gehen mitwippt. Einfach herrlich!

Fazit

von Jens Bremicker

ch bin hin und weg! Rayman Origins mag zwar vom grundlegenden Spielprinzip her ein Klon von New Super Mario Bros. Wii sein, doch die Umsetzung ist grandios. Das Spiel ist so abwechslungs- und ideenreich gestaltet, dass keine Langeweile aufkommen sollte, wenn es diese Qualitätsstufe bis zum Ende hin hält. Doch die Optik spielt als Grund für meine Begeisterung eine mindestens genauso große Rolle. Der Titel sieht wunderschön aus, anders kann ich es gar nicht beschreiben. Rayman Origins macht deutlich, dass 2-D-Grafik auch heute noch schöner als so manche 3-D-Engine sein kann. Hier wurde mit so viel Liebe zum Detail gearbeitet, dass ich an dieser Stelle prophezeie: Es kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Rayman Origins wird ein absoluter Pflichttitel für Freunde des Jump-'n'-Run-Genres. Bleibt nur zu hoffen, dass am Ende nicht doch noch irgendwo einer von diesen blöden Rabbids auftaucht.