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Preview - Pro Evolution Soccer 2013 : Rasenschach in Reinkultur

  • PS3
  • X360
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Tunnelblick

Die Zweikämpfe bekommen auch deshalb eine besondere Würze, weil ihr in der Offensive viele Möglichkeiten habt, um den Verteidiger zu überwinden. Besonders cool sind die Finten: Auf Kommando könnt ihr den Ball nämlich nach vorne stoßen, um den Verteidiger zu tunneln oder zu überlaufen. Des Weiteren lassen sich mit dem rechten Analog-Stick Übersteiger und weitere Kunststücke vollführen, die dem Gegner einen Knoten in die Beine binden. Diese Manöver erfordern zwar ein wenig Eingewöhnung, aber dadurch, dass der Ball enger am Fuß liegt, habt ihr ein besseres Spielgefühl. Ihr habt zu jeder Zeit die totale Kontrolle über eure Spieler.

Während in den Trainingseinheiten die neuen Manöver in Ruhe und unter speziellen Voraussetzungen geübt werden, ist die Umsetzung in einer richtigen Partie gerade am Anfang anspruchsvoll. Das liegt zum einen daran, dass ihr den richtigen Zeitpunkt erkennen müsst, zu dem ihr die neuen Möglichkeiten in der Bewegung einsetzen könnt. Zum anderen verzeiht die Ausführung keine Fehler. Im Eifer des Gefechts den jeweiligen Knopf oder die Tastenkombination aus dem Gedächtnis abzurufen, erfordert Aufmerksamkeit und Konzentration. Das Schöne an Pro Evolution Soccer 2013 ist jedoch, dass ihr die Werkzeuge, wie die erweiterte Ballannahme und das Fintensystem, nicht nutzen müsst. Auch mit traditionellem Kurzpassspiel ohne Sombrero-Flicks werdet ihr Siege einfahren.

Zwischen Genie und Wahnsinn

Die vom Computer gesteuerten Spieler verhalten sich im Gegensatz zur Vorgängerversion cleverer. Mitspieler erkennen offene Räume und laufen sich frei. Außerdem wird auch auf Abseitsstellungen geachtet. So orientiert sich der Angreifer an den Abwehrreihen und rennt nicht mehr blind Richtung gegnerisches Tor. Natürlich läuft der Stürmer manchmal zu früh los, was zum Abpfiff führt, trotzdem fallen diese Situationen in diesem Jahr deutlich knapper aus. Auch die Defensivreihen stehen kompakter, sind nicht mehr am 16-Meter-Raum gebunden und orientieren sich auch am Mittelfeld. Sie versuchen Räume eng zu machen und Passwege zuzustellen. Dadurch entsteht ein dynamischer Kick, der viele Gemeinsamkeiten mit dem aktuellen Fußball teilt.

Trotzdem ist bis jetzt nicht alles Gold, was glänzt. Zwar verhalten sich die Torhüter besser und lassen nicht mehr jeden Ball abprallen wie beim Vorgänger, trotzdem entstehen nach wie vor noch Tore, bei denen die Schlussmänner keine gute Figur machen. Außerdem kommt es bei hohen Pässen vor, dass die Verteidiger sich so unglücklich bewegen, dass der Angreifer ohne große Probleme an ihnen vorbeispaziert. Auch die Kulisse kann noch nicht vollends überzeugen. Zwar sind die Animationen der Kameramänner und Trainer am Seitenrand nett anzusehen, so richtige Fußballstimmung will allerdings noch nicht aufkommen. Es wäre wünschenswert, wenn die Entwickler hier noch ein wenig nachbessern.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Zugegeben, ich war lange hin und her gerissen. Die vielen spielerischen Neuerungen sind zwar nett bis nützlich, krempeln die Spielerfahrung aber nicht komplett um. Außerdem ist die Ausführung in der Praxis relativ anspruchsvoll. Den Ball aus der Luft mit der Brust abzutropfen, verlangt einiges an Übung. Gerade Fußballanfänger werden einige Zeit brauchen, bis sie sämtliche Feinheiten verinnerlicht haben. Gelingt dann eine bestimmte Aktion so wie gedacht, ist die Freude aber umso größer. Zusammen mit der dynamischen und flotten Spielmechanik fällt der erste ausführliche Eindruck doch sehr positiv aus. Man kann spielerisch einfach aus dem Vollen schöpfen. Jetzt muss nur noch die KI ein wenig weiter optimiert werden, die verbesserten Torhüter leisten sich nämlich immer noch einige Schnitzer. Trotzdem: Ob enge Dribblings, präzise Vorstöße oder flotte Ballstafetten - Konami gibt euch mit Pro Evolution Soccer 2013 nahezu unendliche Freiheit auf dem Platz, um das Spiel nach euren Wünschen zu gestalten. Fußballpuristen dürfen sich auf den Herbst freuen.

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