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Test - PES 2012 : Unerwartetes Tor-Festival

  • PS3
  • X360
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Alte Stärken und Schwächen

Die Torhüter machen bei Schüssen und Kopfbällen aus naher Distanz eine sehr gute Figur und laufen bei Flanken vehement aus dem Kasten, um den Ball aus der Luft zu fischen. Bei Fernschüssen dagegen sind die Keeper nicht immer auf dem Posten. Da gehen auch mal Bälle rein, die nicht gerade mit viel Wumms oder besonders platziert geschossen sind. Häufig lassen die Torsteher die Kulle dann nach vorne abprallen, sodass die Gefahr eines Abstaubers entsteht. Außerdem geraten die Abwürfe oft viel zu lasch. Insgesamt befinden sich die Keeper aber auf einem guten bis sehr guten Niveau.

Auf exzellentem Niveau befindet sich die Ballphysik. Schon bei PES 2011 das Glanzstück, brilliert diese im Zusammenspiel mit den diversen Neuerungen auch beim aktuellen PES. Wenn ein Frank Lampard mit voller Wucht aus 26 Metern auf den Kasten donnert oder der Ball nach einem wuchtigen Kopfball gegen den Pfosten klatscht, dann fühlt sich das auch so an. Die Kulle wird realistisch abgefälscht, segelt bei Flanken authentisch durch den Strafraum und wird vom Torhüter realistisch weggefaustet. Leider ebenfalls auf gleich bleibendem Niveau zum Vorjahr befinden sich die Kommentare. Neues gibt es kaum und noch immer nervt das wenig dynamische Duo mit abstrusen Sätzen wie: „Volle Suppe hat er ihn umgehauen!“

Das alte Lizenzlied

Der im letzten Jahr erstmals eingeführte Copa-Libertadores-Modus ist wieder enthalten, wichtiger dürfte für europäische Spieler allerdings die UEFA-Champions-League-Lizenz sein, dank der ihr das Edelturnier originalgetreu nachspielen könnt. Auch eine Etage tiefer könnt ihr an Originalwettbewerben teilnehmen. Da kickt ihr dann entweder in der Europa League oder dem Super Cup um den Pokal. Ansonsten stehen euch noch Nationalmannschaften sowie die Teams der wichtigsten europäischen Ligen zur Verfügung. Wer lizenzierte Bundesliga-Teams sucht, wird nur Bayer Leverkusen und Bayern München finden.

Zusammen mit den leicht überarbeiteten Animationen und den bis auf wenige Ausnahmen sehr gut gelungenen Spielerkonterfeis bietet PES 2012 eine dichte Fußballatmosphäre. Nur auf den Rängen könnte etwas mehr los sein, sowohl akustisch als auch optisch. Erwähnenswert sind noch die flüssigeren Bewegungen und die schnellere Reaktionen der Kicker. Der Ball wird sehr viel eleganter mitgenommen oder direkt weitergeleitet. Drehungen sind schneller und authentischer, auch die Zweikämpfe ähneln nun dank der überarbeiteten Kollisionsabfrage mehr dem, was man am Mittwoch oder Samstag auf dem echten Fußballplatz sieht.

Fazit

von Jens Quentin
Kompliment an Konami! Die Entwickler haben sich die Kritik an der 2011-Version zu Herzen genommen und Schwachstellen konsequent ausgemerzt. Das Ergebnis: PES 2012 macht wieder Spaß! Allerdings musste ich mich erst mal daran gewöhnen, dass der Schwerpunkt nun auf der Offensive liegt und Spiele nicht mehr 0:0 oder 1:0, sondern 2:3 oder 4:3 ausgehen. Trotz der deutlich niedrigeren Einstiegshürde ist es immer noch eine waschechte Simulation mit grandioser Ballphysik, hervorragender Spielbarkeit und sehr gutem Spielfluss. Die Off-the-Ball-Kontrolle wirkt auf den ersten Blick wie eine Kleinigkeit, wertet die Spielmechanik aber enorm auf. Standards sind keine lästigen Pflichtübungen mit hohem Zufallsfaktor mehr, sondern bieten erstmals wirklich Raum für Spielwitz und neue Ideen. Dazu dann noch die besseren Schiris, verbesserte Animationen und schlauer agierende Mitspieler - und schon ist PES 2012 wieder da, wo es vorher schon jahrelang war: an der absoluten Spitze der Fußballsimulationen.

Überblick

Pro

  • Off-the-Ball-Kontrolle
  • verbesserte KI der CPU-Spieler
  • grandiose Ballphysik
  • verbesserte Schiedsrichter
  • authentischere Animationen
  • Champions-League-Lizenz
  • realistischere Zweikämpfe
  • gelungene Spielermodelle
  • gutes Tricksystem

Contra

  • Torhüter bei Fernschüssen schwach
  • Kommentatoren nervig
  • keine Bundesligalizenz

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