Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Prince of Persia: Warrior Within : Spiel der Woche 50/04

  • PS2
  • Xbox
  • GCN
Von  |  |  | Kommentieren

Das neue System erfordert eine nicht unerhebliche Einarbeitungszeit, denn beispielsweise die Tastenfolge XXB bedeutet etwas ganz anderes als XBB und so landet ihr zu Beginn des Öfteren unfreiwillig im Abgrund oder gar direkt im Grab, denn der Schwierigkeitsgrad ist stellenweise frustrierend hoch. Doch die vielfältigen Möglichkeiten bieten mit Abstand mehr Spielraum als das begrenzte Prügeln im Vorgänger und verleihen den Gefechten eine ungeahnte Tiefe, zumal die Gegner dankenswerterweise nicht mehr unvermittelt aus dem Nichts auftauchen, sondern direkt alle auf dem Parkett stehen.

Dass 'Warrior Within' noch schwieriger als 'The Sands of Time’ ausgefallen ist, liegt nicht zuletzt daran, dass ihr euch unterwegs im Grunde nur an den Speicherpunkten erfrischen könnt, die zwar vergleichsweise häufig auftauchen, aber die Wasserstellen des Vorläufers nicht gänzlich ersetzen. Ebenso schmerzlich vermisst haben wir beim Testen die kurzen Videos, welche euch beim Speichern einen Vorgeschmack auf das Kommende lieferten: Zum einen boten die Ausschnitte einen kleine Hilfestellung für die nächsten Aufgaben, zum anderen motivierten sie nicht unerheblich dazu, 'nur noch einmal' weiterzuspielen. Der Sand der Zeit, welchen ihr nach wenigen Spielminuten erhaltet, entschärft den Schwierigkeitsgrad ein wenig, da ihr unter anderem wieder Fehler zurückspulen sowie die Geschwindigkeit verlangsamen könnt – im Großen und Ganzen hat sein Stellenwert jedoch abgenommen.

Wie HipHop im Wilden Westen

Die Steuerung ist Ubisoft aufs Neue vorbildlich geglückt und fühlt sich so direkt an, wie in kaum einem vergleichbaren Spiel. PlayStation 2, Xbox und GameCube liegen trotz ihrer unterschiedlichen Controller übrigens auf einem Level, da ohnehin nur zwei Schulterknöpfe benötigt werden und die unförmigen X- und Y-Buttons des Nintendo Controllers sich nicht als störend erweisen. Die Kamera lässt sich beinahe jederzeit beliebig nachjustieren und fängt das Geschehen größtenteils problemlos ein – nur selten verzerrt die Sicht zu stark, so dass ihr euch nicht sicher seid, in welche Richtung ihr euch bewegen sollt.

In Sachen Grafik unterscheiden sich die drei Versionen indes minimal: Die PlayStation 2-Fassung bildet dabei das Schlusslicht, wirken die Texturen auf GameCube und vor allem Xbox doch ein wenig detaillierter. Im Gegenzug stellten wir im Probelauf auf der Xbox leichte Slowdowns fest, auf welche PlayStation 2- und GameCube-Besitzer verzichten dürfen. Ein klarer Gewinner lässt sich daher nicht feststellen; im Zweifelsfalle solltet ihr euch danach richten, welches der drei Gamepads am besten in der Hand liegt.

Während die Optik vor allem mit ihren flüssigen und fast übergangslosen Animationen der Figuren sowie einer unglaublichen Architektur glänzt, ist der Sound ein Gräuel: Begleiteten euch in 'The Sands of Time' noch typisch orientalische Klänge durch euer Abenteuer, tönt nun Metal aus den Lautsprechern, was so gar nicht zu der Atmosphäre des Spiels passen will. Auch die Sprachausgabe kann weder auf Deutsch noch auf Englisch überzeugen; neben den - wie erwähnt – nervtötenden Sprüchen des Prinzen hinterlässt auch das Gebrabbel der Gegner keinen positiven Eindruck: Das entsetzte Aufstöhnen und leidende Seufzen vermittelt eher das Gefühl, unschuldige Unwissende abzuschlachten, als fiesen Bösewichtern Widerstand zu leisten.

Fazit

von Fabian Walden
Ich hätte 'Prince of Persia: Warrior Within' gerne verrissen, denn was Ubisoft aus einem wunderschönen Jump'n'Run mit kurzen Action-Einlagen gemacht hat, ist eigentlich eine Schande: Der Prinz ist ein arroganter Mistkerl geworden, das märchenhafte Design ist einem düsteren 08/15-Look gewichen, statt orientalischer Klänge dröhnt vollkommen unpassender Metal aus den Lautsprechern und spielerisch ist das Sequel ein Hack'n'Slay mit Geschicklichkeits-Passagen. Nichtsdestotrotz ist das Spiel so gut, dass es bloß Schelte keineswegs verdient hat: Die Kämpfe sind spannender als im Vorgänger, der Umfang wurde deutlich erhöht, das Leveldesign gefällt nach wie vor und die Grafik ist mindestens ebenso gut. Wer vor allem Action erwartet, wird zufrieden sein und sich höchstens von dem hohen Schwierigkeitsgrad stören lassen – wer dagegen einen legitimen Nachfolger von 'The Sands of Time' sehen wollte, wird etwas enttäuscht sein.

Überblick

Pro

  • Kampf-System mit 'Tiefe'
  • beeindruckende Architektur
  • sehr schöne Animationen
  • fehlerlose Steuerung
  • lange Spielzeit

Contra

  • gruseliger Soundtrack
  • zu hoher Schwierigkeitsgrad
  • Prinz ist keine Identifikationsfigur
  • enttäuschend für Fans des Vorgängers

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel