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Test - Prince of Persia: Warrior Within : Prince of Persia: Warrior Within

  • PC
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Kaum Sand im Getriebe

Der Schwerpunkt liegt jedoch ohnehin nicht auf dem Auskundschaften - der Griff zum Säbel ist angesagt, denn ein neues Kampf-System hat Einzug erhalten: Waren die Aktionen des Prinzen zur Rettung seiner Haut im letzten Teil der Serie noch auf simples Blocken und Zuschlagen beschränkt, werdet ihr in diesem Jahr von Kombos und Spezialbewegungen wortwörtlich erschlagen. Noch immer könnt ihr über eure Widersacher springen, doch dieses Mal bindet ihr auch die Architektur in eure Bemühungen ein, so könnt ihr euch etwa von Wänden abstoßen, um mehr Schwung zu holen und die Monster von den Beinen zu reißen. Das neue System erfordert eine nicht unerhebliche Einarbeitungszeit: zu Beginn landet ihr des Öfteren unfreiwillig im Abgrund oder gar direkt im Grab, denn der Schwierigkeitsgrad ist stellenweise frustrierend hoch. Doch die vielfältigen Möglichkeiten bieten mit Abstand mehr Spielraum als das begrenzte Prügeln im Vorgänger und verleihen den Gefechten eine ungeahnte Tiefe, zumal die Gegner dankenswerterweise nicht mehr unvermittelt aus dem Nichts auftauchen, sondern direkt alle auf dem Parkett stehen.

Dass 'Warrior Within' noch schwieriger als 'The Sands of Time' ist, liegt nicht zuletzt daran, dass ihr euch unterwegs im Grunde nur an den Speicherpunkten erfrischen könnt, die zwar vergleichsweise häufig auftauchen, aber die Wasserstellen des Vorläufers nicht gänzlich ersetzen. Ebenso schmerzlich vermisst haben wir beim Testen die kurzen Videos, welche euch beim Speichern einen Vorgeschmack auf das Kommende lieferten: Zum einen boten die Ausschnitte einen kleine Hilfestellung für die nächsten Aufgaben, zum anderen motivierten sie nicht unerheblich dazu, 'nur noch einmal' weiterzuspielen. Der Sand der Zeit, welchen ihr nach wenigen Spielminuten erhaltet, entschärft den Schwierigkeitsgrad ein wenig, da ihr unter anderem wieder Fehler zurückspulen sowie die Geschwindigkeit verlangsamen könnt – im Großen und Ganzen hat sein Stellenwert jedoch abgenommen.

Wie HipHop im Wilden Westen

Die Steuerung ist Ubisoft aufs Neue vorbildlich geglückt und fühlt sich so direkt an wie in kaum einem vergleichbaren Spiel. Allerdings sollte ihr unbedingt über ein Gamepad mit Analog-Sticks verfügen, denn obwohl sich die Geschicke des Prinzen auch mit Maus und Tastatur steuern lassen, ist diese Form der Fortbewegung nicht empfehlenswert. Die Kamera lässt sich beinahe jederzeit beliebig nachjustieren und fängt das Geschehen größtenteils problemlos ein – nur selten verzerrt die Sicht zu stark, so dass ihr euch nicht sicher seid, in welche Richtung ihr euch bewegen sollt.

In Sachen Grafik unterscheidet sich 'Warrior Within' nur minimal von seinem Vorgänger: Herausragend sind die flüssigen und fast übergangslosen Animationen des Prinzen, die überwiegend hübsch designten Gegner sowie hoch aufgelöste Texturen; die entsprechende Hardware vorausgesetzt. Gleichermaßen begeisternd bleiben die enorme Weitsicht und die einzigartige Architektur. Dagegen ist der Sound ein Gräuel: Begleiteten euch in 'The Sands of Time' noch typisch orientalische Klänge durch euer Abenteuer, tönt nun Metal aus den Lautsprechern, was so gar nicht zu der Atmosphäre des Spiels passen will. Auch die Sprachausgabe kann weder auf Deutsch noch auf Englisch überzeugen; neben den - wie erwähnt – nervtötenden Sprüchen des Prinzen hinterlässt auch das Gebrabbel der Gegner keinen positiven Eindruck: Das entsetzte Aufstöhnen und leidende Seufzen vermittelt eher das Gefühl, unschuldige Unwissende abzuschlachten als fiesen Bösewichtern Widerstand zu leisten.

Fazit

von Fabian Walden
Ob auf PC oder Konsolen: 'Prince of Persia: Warrior Within' ist ein fesselndes Action-Spiel, das seinesgleichen sucht. Das Kampf-System mit seinen zahllosen Kombos und Specials bereichert das Spiel enorm, verschiebt aber zugleich auch die Gewichtung von den Sprung- und Kletter-Passagen auf die Gefechte mit den Gegnern. Das betont düstere Setting mit einer Art Domina als Kontrahentin und begleitender Metal-Musik wirkt unfreiwillig komisch und raubt dem Spiel viel von seiner Atmosphäre. Wer allerdings kein weiteres Jump'n'Run-Märchen erwartet, sondern ein langes, forderndes und grafisch überzeugendes Hack'n'Slay spielen möchte, liegt mit 'Warrior Within' genau richtig.

Überblick

Pro

  • Kampf-System mit 'Tiefe'
  • beeindruckende Architektur
  • sehr schöne Animationen
  • fehlerlose Steuerung
  • lange Spielzeit

Contra

  • gruseliger Soundtrack
  • zu hoher Schwierigkeitsgrad
  • Prinz ist keine Identifikationsfigur
  • enttäuschend für Fans des Vorgängers

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