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Test - Primal : Primal

  • PS2
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Primal
In Dämonenform unter Wasser unterwegs.

Action mit Einschränkungen
Die Steuerung des Spieles ist insgesamt sehr simpel ausgefallen. Mit der 'Select'-Taste schaltet ihr zwischen Jen und Scree hin und her, die ihr dann mittels Analog-Stick durch die Level steuert. Die 'X'-Taste bietet je nach Situation die passende Aktion, die Dreieck-Taste aktiviert den Dialog zwischen Jen und Scree. Je eine weitere Taste pro Charakter dient zum Wechsel von und zur Dämonenform bei Jen bzw. bei Scree zum Versteinern zwecks Selbstschutz. Die Start-Taste schickt euch ins Interface mit der übersichtlichen Karte, Spielständen und so weiter. Dabei fällt gleich auf, dass es keine Sprungtaste gibt. Genau das machen die Charaktere nämlich automatisch, sofern sie in den Leveln an den passenden Stellen stehen, an denen euch die Entwickler diese Option bieten wollen. Das beinhaltet auch gleich den unschönen Effekt, dass Jen an vielen niedrigen Stellen, bei denen ein Sprung hilfreich wäre, gnadenlos hängen bleibt und um das Objekt herummanövriert werden muss. Überhaupt sind viele Aktionen erst dann möglich, wenn ihr im Level einen bestimmten 'Hotspot' gefunden habt. Das Ganze erscheint in den ersten Spielstunden zwar etwas langatmig, wird aber mit zunehmender Dauer komplexer und interessanter, so dass man nicht gleich nach den ersten paar Aufgaben ein vorschnelles Urteil fällen sollte - 'Primal' ist ein Spiel, dass sich langsam entwickelt, einen aber unweigerlich in den Bann zieht.

Primal
Zu Beginn kann Jennifer nur mit dem Messer kämpfen.

Etwas interessanter ist da schon die Kampfsteuerung per Schultertasten. Dort gibt es im Wesentlichen zwei Schläge, einmal direkt und einmal rundum, sowie eine Parademöglichkeit und einen Finisher-Combo. Nicht gerade viel, dennoch sind die Kämpfe nicht anspruchslos, denn meist habt ihr es mit mehreren Gegner zu tun, die mit simplem Draufloskloppen nur selten zu knacken sind. Vielmehr empfiehlt es sich, einen gewissen Abstand zu wahren und schnelle, kurze Angriffe mit gutem Timing zu starten und dabei möglichst immer außerhalb der Reichweite der anderen Gegner zu bleiben. Scree dient bei der ganzen Sache quasi als Batterie: Er sammelt in den Umgebungen Energiesteine ein. Jennifer kann diese Energien nutzen, zum einen um ihre Lebenskraft zu regenerieren, zum anderen um sich in ihre Dämonenform zu verwandeln.

Primal
Detaillierte Charaktere zeichnen das Spiel aus.

Opulente Architektur
Von der Grafik her sieht 'Primal' teilweise wirklich phänomenal aus. Hier kann vor Allem die wunderschöne Level-Gestaltung und -Architektur überzeugen, die nicht nur einiges an Details bietet, sondern in sich schon fast ein Kunstwerk ist, bei dem man gerne einmal zwischendurch das Auge schweifen lässt und den mächtigen Touch Gotik-Ambiente genießen kann. Feine Effekte wie animierte Pflanzen, Schnee oder vor Hitze wabernde Luft über einer Fackel ergänzen den sehr guten Gesamteindruck. Auch die Charaktere können sich sehen lassen und bieten jede Menge liebevoller Details. Bei den Animationen bietet sich ein etwas gemischteres Bild - normale Bewegungen wie Laufen oder Klettern sehen sehr schick aus, während man beim Erklimmen niedriger Vorsprünge manchmal denken könnte, dass Jennifer unter schwerem Rheuma leidet. Auch strotzen die Kampf-Animationen nicht gerade vor Abwechslung, natürlich mit bedingt durch die Tatsache, dass Jennifer nur wenige Moves zur Verfügung stehen. Immerhin wirken die Animationen in der Dämonenform von Jennifer um einiges kräftiger und wuchtiger.

Sehr schön ist auch die Sound-Untermalung des Spieles, schon begonnen beim guten und harten Soundtrack, der sich im Kampf-Modus steigert. Die Dialoge wurden sehr gut synchronisiert und lokalisiert, so dass speziell bei den Gesprächen zwischen Jen und Scree der Sarkasmus der beiden gegensätzlichen Charaktere trotz Übersetzung nicht gelitten hat. Die Umgebungsgeräusche sorgen ebenfalls für gute Atmosphäre, wenn beispielsweise permanent der Wind heult und andere seltsame Töne eine Gänsehaut verursachen.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Unterm Strich hinterlässt 'Primal' einen etwas zwiespältigen, wenn auch insgesamt klar positiven Eindruck. Allein die gelungene Story und das abwechslungsreiche Zusammenspiel von Jennifer und Scree mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten können begeistern. Zudem wird grafisch fast schon künstlerische Kost geboten mit schier unglaublichen Architekturen und einigen coolen Effekten, wenn auch in einem insgesamt recht düsteren Outfit - untermalt von einer schönen Soundkulisse und garniert mit exzellenten Dialogen in sehr guter Sprachausgabe. Ein paar Mankos wie die zu sparsamen Aktionsmöglichkeiten, die oftmals zu einfallslosen Rätsel, gelegentliches Hakeln der Steuerung und ein paar Unausgegorenheiten bei der Kameraführung verhindern letztendlich eine bessere Wertung. Zu schade, dass hier der Einfallsreichtum in Sachen Story und Grafik nicht auch beim Gameplay zum Tragen kommt. Wer aber auf gute Story und tolle Atmosphäre steht und bereit ist, etwas Geduld zu opfern, bis das Spiel richtig in Gang kommt, der entdeckt eines der schönsten Action-Adventures seit langem.  

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