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Preview - Parabellum : Kostenlos, aber sicher nicht billig

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Spaß und Tempo statt Simulation

Das Spieltempo ist recht hoch, das Geschehen selbst eher semirealistisch. Acony will keine Simulation auf die Beine stellen, sondern orientiert sich in der Tat an den Team-Shooter-Klassikern. Die Waffen sind an reale Waffen angelehnt, wenn auch aus Lizenzgründen leicht modifiziert. Der Spieler trägt jeweils eine Primär- und eine Sekundärwaffe, dazu Nahkampfwaffe und Granaten.

Desert Eagle, MP7, PN90, AK47, M4 - zwölf Waffen sind zum Launch vorhanden, dazu Rauch-, Splitter- und Blendgranaten. Waffen-Upgrades, wie Scope, verlängerter Lauf oder vergrößerte Magazine, wird es geben. Sie werden nach und nach abhängig von eurem Rang freigeschaltet. Praktisch: Ihr könnt Ausrüstungs-Presets erstellen und diese zum Start einer Map auswählen. So seid ihr ohne große Fummeleien für jede Gegebenheit gerüstet.

Moment mal, freigeschaltet? Jau, Parabellum wird ein Charakter- und Levelsystem beinhalten. Ihr sammelt durch Treffer, Siege und Assists beim Erlegen von Gegnern Erfahrungspunkte und steigt nach und nach auf, was sich in besagter Verfügbarkeit neuer Ausrüstung äußern wird. Ein Matchmaking-System soll verhindern, dass blutige Anfänger und erfahrene Profis sich zu sehr ins Gehege geraten und Neulinge als Frischfleisch und Kanonenfutter zu schnell die Lust verlieren.

Für was muss man eigentlich bezahlen?

Bei Free-to-Play-Spielen kommt natürlich die Frage auf, wo der Haken ist, denn irgendwie muss so was ja finanziert werden. Ist auch so, bestimmte Dinge im Spiel können nur gegen Bares erworben werden. Dazu zählt vor allem ein Großteil der etlichen Customizing-Möglichkeiten für euren eigens erstellten Charakter. Sicherlich gibt es einiges an Default-Objekten, aber die besonderen Ausrüstungsgegenstände können nur durch so genannte Microtransactions gegen echtes Geld erworben werden.

Das lohnt sich durchaus, denn die Charaktere werden sehr detailliert und mit schönen Mo-Cap-Animationen in Szene gesetzt. Was freilich nur die Gegner zu sehen bekommen, aber ein bisschen visuelles Pimpen hat schon was. Dank Polygonbegrenzung je Charakter soll das keine Auswirkung auf die Performance haben.

Allerdings, und darauf legen die Entwickler großen Wert, betrifft das Zahlen von barer Münze keine Gegenstände, die in irgendeiner Form das Balancing beeinflussen und dem Spieler Vorteile verschaffen. Es soll definitiv nicht derjenige der Beste sein, der am meisten Euronen für Ausrüstung ausgibt, sondern derjenige, der am besten spielt. Sicherlich wird es Waffen im Item-Shop zu kaufen geben, aber dann nur im Hinblick auf eine besondere Optik und nicht mit beispielsweise höherer Genauigkeit oder Durchschlagskraft.

Weiterhin zu kaufen sind Booster-Packs, mit welchem euer Charakter mehr Erfahrungspunkte bekommt und schneller levelt. Damit gelangen Spieler zwar schneller an höherwertige Ausrüstung, was sie aber nicht zu besseren Spielern macht im Vergleich zu den Veteranen, die sich ohne Booster hochgearbeitet haben und damit über mehr Spiel-Erfahrung verfügen.

Tarngewand oder rosa Zielscheibe?

Die besagten Customizing-Möglichkeiten für eure Charaktere sind immens umfangreich. Zwar verfügen alle Modelle über dieselbe Körpergröße, damit durch kleinere Trefferboxen kein Vorteil erzielt werden kann. Doch gibt es Unmengen an Optionen für einen eigenen Look: Gesichter, Hautfarbe, Helme, Sonnenbrillen, Accessoires, Handschuhe, Jacken, Armschienen, Hosen, Knieschoner, Stiefel.

Zurzeit sind 1.2 Millionen verschiedene Kombinationen möglich und ein Ende ist nicht in Sicht, da immer wieder neue Sets nachgeliefert werden. Martialisch-militärischer Look ist ebenso dabei wie Fun-Themen mit Wikingerhelm oder rosa Ganzkörper-Outfit. Selbst eure Waffen sind vor möglichen Verschönerungen nicht sicher.

Für die Zukunft von Parabellum hat Acony noch einiges in Planung. Statt lediglich in New York zu agieren, sollen nach und nach weltweit Locations als kostenlose Updates nachgeschoben werden. Ein Editor nebst Assets für eigens erstellte Maps ist enthalten, über Wettbewerbe will Acony die besten Maps herausfiltern und global zur Verfügung stellen. Geplant sind ebenso ein Kampagnen-Editor sowie ein Browser für den Download von Maps und ganzen Kampagnen.

Treffpunkte, in denen Spieler sich aus der Third-Person-Perspektive zum Quatschen, Handeln und Posen treffen, sind ebenfalls in der Mache. Noch Zukunftsmusik, aber auf dem Spickzettel der Designer: Eine globale Kampagne, an der alle Spieler in kleineren Missionen teilnehmen können, wobei Hauptquartiere und Ressourcen eine Rolle spielen, ebenso wie mögliche Allianzen und Verbindungen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wer sagt denn, dass Free-to-Play-MMOGs immer seelenlose WoW-Klone oder Korea-Grinder sein müssen? Acony mischt Oldschool-Action à la Counter-Strike oder Tactical Ops mit moderner Technik und einigen interessanten Ideen wie der Online-Kampagne. Das Anspielen bei Acony machte jedenfalls gewaltig Lust auf mehr, denn man merkt dem Spiel an, dass den Entwicklern die Wünsche der Spieler alles andere als egal sind und viel Energie und Enthusiasmus in das Projekt gesteckt werden. Größere Bugs oder gar Abstürze waren absolute Mangelware. Bisher habe ich jedenfalls noch keinen F2P-Titel gesehen, der auf einem so hohen Niveau in Sachen Qualität und Grafik arbeitet. Es gibt bis zum Release natürlich noch viel zu tun, gerade in Detailbereichen, aber André Herbst und sein Team sind definitiv auf einem guten Weg, den sie hoffentlich nicht verlassen werden.

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