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Test - No one lives forever : No one lives forever

  • PS2
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No one lives forever
Nach einer Schiesserei im Flugzeug ...
Agenten-Alltag
Schon der erste Auftrag macht klar, dass es sich um einen waschechten Ego-Shooter handelt. Dabei erweitert sich die Auswahl an Schiessgeräten im Verlaufe eurer Karriere, so dass ihr neben einer schallgedämpften Pistole beispielsweise auch mit einer AK-47, einem Scharfschützengewehr oder einer Armbrust auch mit einem Raketenwerfer durch die Gegend hetzen dürft. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass auch unterschiedliche Munitionstypen zur Verfügung stehen: Neben den normalen Full Metal Jacket-Patronen dürft ihr auch Dumdum-, Zyanid oder Phosphor-Geschosse verwenden. Erstgenannte machen normale Löcher, bei der zweiten Sorte fallen diese etwas größer aus, Zyanid vergiftet den Getroffenen und Phosphor brennt. Wie in vergleichbaren Titeln sammelt ihr dabei herumliegende Munition ein, sei es, dass sie noch in Kisten verpackt sind oder neben in Taschen der erledigten Gegner zu finden sind.

Neben der ganzen Ballerei warten aber noch andere Aufgaben auf euch: Primär gilt es natürlich immer, zu überleben. Daneben müsst ihr aber auch gegnerische Unterlagen oder Pläne finden, Bomben entschärfen oder scharf machen, verschiedene Leute treffen oder beschützen und alle Geheimakten einsammeln, die in den Levels herumliegen. Weiter müssen auch Durchgänge gefunden werden, um überhaupt weiter zu kommen oder aus einer brenzligen Situation zu entkommen. Auch eine Interaktion mit herumlaufenden Passanten ist wichtig, da sie euch zuweilen Tipps geben können - allerdings reden die meisten mit euch auch nur, wenn eine Konversation von Bedeutung ist. Interessantes Aufgaben-Beispiel: Bei einem Flugabsturz müsst ihr im freien Fall auf die Erde zurasend einem Gegner den Fallschirm abnehmen.

Die Entwickler haben sich also durchaus etwas einfallen lassen, damit nicht so schnell Langeweile aufkommen kann.

Im Kampf gegen das Böse
Damit ihr nicht einfach durch die Level marschieren könnt, stellen sich euch natürlich allerlei Bösewichte in den Weg, die je nach Mission auch anders gekleidet sind. Neben patrouillierenden Wachen trefft ihr so beispielsweise auch auf heimtückische Scharfschützen oder Terroristen. Die verschiedenen Widersacher verhalten sich dabei durchaus geschickt: Wird einer ihrer Kollegen von euch niedergestreckt, laufen sie zu ihrem Kumpel hin und schauen, was ihm fehlt, oder lösen gleich Grossalarm aus, um die anderen zu warnen. Ab und zu könnt ihr auch deren Gespräche belauschen, die zuweilen durchaus witzig sind.

No one lives forever
... müsst ihr diesem Kerl den Fallschirm abnehmen.

Daneben erschweren Überwachungskameras und Suchscheinwerfer das Vorankommen, vor allem wenn ihr unbemerkt an einen gewissen Ort gelangen sollt. Dann muss der Suchbereich der Kamera im Auge behalten und zusätzlich darauf geachtet werden, keine Wache auf sich aufmerksam zu machen - auch wenn euch diese zuweilen nicht sehen wollen, selbst wenn ihr nur wenige Meter von ihnen entfernt am Boden kauert. Ein schwer verständlicher Umstand, wenn man an das hautenge Outfit der sexy Agentin denkt.

Wie nicht anders zu erwarten, zehrt jeder feindliche Treffer an der Gesundheit eurer Heldin, die sich übrigens nicht mittels herumliegender Medipacks regenerieren lässt. Da zudem jede Mission aus mehreren Abschnitten mit verschiedenen Zielsetzungen besteht, ist ein vorsichtiges Vorgehen umso wichtiger. Wenigstens lassen sich ab und zu schusssichere Westen finden, die einer gewissen Anzahl an Treffern standhalten, bevor es an Cates Substanz geht und sie ihr Leben aushauchen muss.

Technisches
Mittels vier vorgegebener Joypad-Konfigurationen könnt ihr eure Heldin durch unterschiedlichen Stages scheuchen. Diese lässt sich leider nicht frei konfigurieren und ist vor allem zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Glücklicherweise haben die Entwickler auch an die Möglichkeit einer 180 Grad-Wendung gedacht, so dass von hinten angreifende Gegner relativ schnell ausgeschaltet werden können.
Was hingegen geändert werden kann, ist die Analogempfindlichkeit, die Umkehrung der Y-Achse und ob Leichen liegen bleiben oder verschwinden. Anfänger werden sich bestimmt über die Möglichkeit des automatischen Zielens freuen, zumal die manuelle Variante alles andere als genau ist - dieses ist beispielsweise in der 'Medal of Honor'-Reihe um einiges besser gelungen. Um auch Einsteigern ins Genre nicht den Spaß zu verderben, lässt sich zwischen vier Schwierigkeitsstufen wählen, die von 'Leicht' bis 'Super-Spion' reichen. Und wer partout nichts trifft, schaltet einfach noch die Kopf- und Waffenbewegung beim Laufen aus.

No one lives forever
Erst jetzt hat uns der Gegner gesehen.

Etwas sonderbar ist die Kollisionsabfrage ausgefallen. Immer wieder lässt sich feststellen, dass eure Gegner mit ihren Waffen durch Materialien hindurchschießen können, durch die ihr nur mit Mühe und Not einen Treffer landen könnt. Am augenfälligsten ist dies bei Maschendrahtzäunen, daneben finden aber auch schon mal Geschosse durch Mauern hindurch ihr Ziel, vor allem in der Nähe der Ecken. Etwas seltsam auch, dass verschlossene Türen dadurch als solche erkennbar sind, dass Cate an diese klopft.

Während die Sprachausgabe und der Sound inklusive passendem Ohrwurm-Agenten-Theme noch gefallen kann, sieht es in Sachen Grafik schon anders aus: Vor allem die Charakter-Animationen sind etwas hakelig ausgefallen und auch die Nahaufnahmen der Gesichter mit ihren auf- und zuklappenden Mündern in den stellenweise etwas langen Zwischensequenzen können nicht wirklich überzeugen. Weiter sind ab und zu verwaschene Texturen zu bestaunen, vor allem einige Fahrzeuge sehen aus der Nähe aufgrund ihrer Detailarmut schlichtweg schrecklich aus. Zuweilen geht auch die Framerate kurz in die Knie, besonders wenn viel auf dem Bildschirm los ist.

Dagegen kann wenigstens der Grossteil der Level gefallen. Besonders der Hamburger Beatnik-Club der Möchtegern-Opernsängerin Fräulein Wagner bringt mit seiner knallbunten Innendekoration den Charme der späten 60er sehr gut rüber.

 

Fazit

von Ronny Mathieu
Im Grunde macht es irrsinnigen Spaß, sich als Cate Archer durch die Level zu kämpfen und kleinere Rätsel zu lösen: Die verschiedenen Level sind abwechslungsreich und führen euch an die unterschiedlichsten Schauplätze überall auf der Welt. Was hingegen weniger gefallen kann ist die stellenweise etwas veraltete und detailarme Grafik, zudem ist die Steuerung meiner Meinung nach etwas gewöhnungsbedürftig und nicht ganz perfekt. Auch das Verhalten eurer Gegner ist gelegentlich gar zu voraussehbar, vor allem wenn man schon von weitem aufgrund eines hinter einer Ecke hervorschauenden Beines erkennen kann, wo bereits eine Wache auf euer Erscheinen wartet. Nichtsdestotrotz ist 'The operative: No one lives forever' ein guter Titel und sicher für jeden Shooter-Fan empfehlenswert, der über die kleinen Schwächen und den linearen Spielverlauf hinwegsehen kann. Schließlich ist vor allem die lieblose Portierung dafür verantwortlich, dass der Titel nicht über die 80 Punkte-Marke gekommen ist.  

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