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Test - Ninety-Nine Nights 2 : Nochmal 99!

  • X360
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Netterweise versammeln sich eure Gegner freiwillig um euren Charakter und haben in ungefähr 95 Prozent der Fälle gar keine Lust, anzugreifen. Das sorgt schon im ersten Level dafür, dass ihr ohne Probleme Combos mit 2.000-3.000 Treffern aneinander reihen könnt - inklusive fast schon penetrantem Xbox 360 Erfolge-Hagel. Außerdem könnt ihr, wenn ihr lange genug Feinde attackiert, einen vernichtenden Superschlag ausführen, der auch die letzten Biester vom Feld fegt.

Für jeden getöteten Feind und erfüllte Missionsziele gibt es ein paar bunte Erfahrungspunkte, die ihr zwischen den Missionen in die Verbesserung von Waffen, Rüstungen oder den Level eures Charakters stecken könnt. Dann geht es auch schon zum nächsten Level, in dem das ganze Spiel wieder von vorne beginnt. Wer sich hier leicht an Dynasty Warriors erinnert fühlt, hat absolut Recht: Nintey-Nine Nights 2 klaut sein Gameplay-Gerüst dermaßen offensichtlich von der Konkurrenz, dass sich nach zwei Leveln am Stück Langeweile breit macht.

Q Entertainment hat aber trotzdem eine eigene Idee ins Spiel gebracht: Die fünf Helden prügeln sich alle in denselben Gebieten, doch besitzt jede Figur eine einzigartige Fähigkeit, mit der sie neue Pfade öffnen kann. Galen ist z.B. in der Lage, spezielle Säulen zum Einsturz zu bringen, die er als improvisierte Brücken nutzen kann. Im Grunde genommen eine nette Idee, um die Wiederholungen der Level etwas zu variieren, doch hätte ein ausbaubares Combosystem mehr an der Langzeitmotivation geschraubt. Bis zum Ende löst ihr nämlich durch stumpfes Button-Mashing die immer gleichen Schlagabfolgen aus.

Kreisch mich an!

Grafisch ist Ninety-Nine Nights 2 seinem Vorgänger deutlich überlegen. Verschwunden sind die weitläufigen, hässlichen Steppen, jetzt gibt es durch unterschiedliche, aber qualitativ durchschnittliche Settings auch ein bisschen Abwechslung. Die Animationen von Galen und Konsorten wurden ordentlich gestaltet und mittlerweile lassen sich Gegner auch blutig in ihre Einzelteile zerlegen, was im Getümmel aber nur am Rande auffällt.

Das Gemetzel wird von äußerst dramatischen Bombast-Orchestern begleitet, von denen aber kein Musikstück in Erinnerung bleibt. Ganz fies wird es aber bei der englischen Sprachausgabe: In den Zwischensequenzen klingen die Sprecher so als würden sie gleich einpennen, sobald aber die Action losgeht, schreien alle wild durcheinander. Gut, dass es Untertitel gibt, wenn ihr nämlich gerade mit 50 Soldaten jongliert wird und parallel dazu ein Chor losbrüllt, versteht ihr kein Wort von den In-Game-Kommentaren. Zwar könnt ihr neben der englischen auch die japanische Tonspur auswählen, wirklich besser wird die Tonqualität dadurch aber auch nicht.

Fazit

von Matthias Lanwehr
Wenn es darum geht, haufenweise Armeen platt zu walzen, lassen sich dämliche Geschichte und schlechte Vertonung gerade noch so verschmerzen. Woran Ninety-Nine Nights 2 allerdings genauso wie der Vorgänger scheitert, ist das Gameplay. Ja, es ist befriedigend, in einen Haufen Zentauren zu rennen und sie mit einem Rundumschlag umzupusten – zumindest für 10 Minuten. Da sich am Spielverlauf bis zum Ende rein gar nichts ändert und die nützlichsten Combos bereits am Anfang zur Verfügung stehen, wird die Action schnell zur Langeweile. Insgesamt ist das Spiel besser als sein mittlerweile vier Jahre alter Vorgänger, eine niedrigere Wertung gibt es für den zweiten Versuch aber trotzdem. Im Grunde genommen hat Q Entertainment nur leichtes Finetuning betrieben und den ersten Teil recycelt. Praktisch alle Elemente in Ninety-Nine Nights 2 gab es schon im Vorgänger oder bei der Konkurrenz, in den vergangenen vier Jahren hat sich das Grundgerüst keinen Schritt weiter entwickelt. Hardcore-Fans von Dynasty Warriors und Co., die sich auf stumpfe Wiederholungen einlassen können, dürften durchaus ihren Spaß im Kampf gegen die dunklen Armeen haben. Alle anderen Zocker werden bessere Alternativen finden.

Überblick

Pro

  • gut gemachte Spezialattacken
  • leichte Variation in Missionen

Contra

  • langweiliges Gameplay
  • unfaire Stellen
  • schlechte Sprecher

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