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Test - Need for Speed: Underground 2 : Need for Speed: Underground 2

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Gewinnen ist nicht alles

Wenn ihr mit eurer aufgemotzten Karre für Aufsehen sorgt und nebenbei auch recht erfolgreich seid, werdet ihr immer wieder zu kleinen Foto-Shootings eingeladen, die euch bzw. den Wagen auf die Titelseite eines Magazins oder eines DVD-Covers bringen – das sorgt für Prestige. Letzteres ist sowieso recht wichtig, denn einfach nur ein Rennen zu gewinnen, reicht auf Dauer nicht aus. Es kommt auch darauf an, wie ihr das bewerkstelligt bzw. mit wie viel Abstand zum Gegner ihr über die Ziellinie rauscht. Nur so wächst euer Ruf und ihr werdet bei den Rennen der URL teilnehmen. Diese gestalten sich allerdings sehr viel eintöniger als die restlichen Herausforderungen und kommen über ein dröges Rundkurs-Niveau leider nie hinaus. Das liegt größtenteils aber auch an der teilweise extrem dämlichen KI, die oftmals sogar absichtlich Fehler zu machen scheint und somit eine größere Herausforderung vermissen lässt.

Als kleine Entschädigung wird euch jedoch eine riesige Stadt mit ihren einzelnen Vierteln geboten: Hier kann man zwischen den einzelnen Rennen ohne Erfolgsdruck einfach mal nach Herzenslust durch die Gegend rauschen und gleichzeitig die Fahreigenschaften des eigenen Wagens austesten. Man bekommt ansatzweise sogar das Gefühl eines 'GTA', ohne jedoch diesen enormen Freiraum zu haben. Doch warum diese Stadt, wenn die Rennen doch auf separaten Abschnitten stattfinden? Die Frage ist schnell beantwortet. Auf den Straßen von Bayview tummeln sich einige Tuningfreaks, die nur darauf warten, von euch zu einem spontanen Duell herausgefordert zu werden. Fahrt einfach eine Weile hinter einem solchen Kerl her und startet dann per Knopfdruck das Rennen. Wer es zuerst schafft, den Gegner mehr als 300 Meter davonzubrausen, hat gewonnen. So gelangt man an etwas mehr Geld und bekommt manchmal für den Erfolg sogar ein sehr seltenes Tuningteil spendiert. Gleichzeitig stellen diese Rennen einen besonderen Nervenkitzel dar, da man sich mit Vollgas durch die Straßen schlägt und auch dem Gegenverkehr ausweichen muss. Sicherlich nicht sonderlich tiefgründig, aber Spaß macht es allemal. Wer übrigens keine Lust hat, alleine durch die Stadt zu brettern, darf sich auch im Netzwerk oder via Internet mit Gleichgesinnten messen.

Rasante Optik

Im Gegensatz zum rein spielerischen Part hat sich grafisch nicht sonderlich viel getan. Der bekannte Weichzeichnungs-Effekt bei hohen Geschwindigkeiten kommt mittlerweile etwas dezenter zum Einsatz und wirkt nicht mehr gar so aufgesetzt. Der eigene Wagen und jene der direkten Konkurrenten sehen nach wie vor sehr schick aus und sind mit zahlreichen Details ausgestattet – im Gegensatz zu den sonstigen Verkehrsteilnehmern. Ein kleiner Grafikleckerbissen ist der nette Regentropfeneffekt, sobald eine Wolke ihr kühles Nass auf die Erde entlädt. Extrem hässlich sind übrigens die mickrigen Comic-Strips zwischendurch. Da hat man schon so leckere Mädels für das Spiel genommen und präsentiert sie dermaßen kläglich – welche Verschwendung. Auf ein ausgefeiltes Schadensmodell warten wir auch noch vergeblich. Der Sound dagegen ist über fast jeden Zweifel erhaben. Das Auspuffröhren ist zwar etwas übertrieben, sorgt aber mit dem richtigen Subwoofer für ein infernalisches Getöse, das man einfach erlebt haben muss. Auch der Soundtrack ist einfach nur genial und weißt mit Leuten wie Xzibit und Snoop Dogg einige echte Größen der Musikszene auf.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Meiner Meinung nach haben die Entwickler mit 'Need for Speed: Underground 2' definitiv den richtigen Weg eingeschlagen. Die größere Betonung auf eine Story, die frei befahrbare Stadt und der umfangreiche Tuning-Part sorgen dafür, dass ihr zahlreiche Stunden vor dem Monitor verbringt. Doch gerade der angedeutete Freiraum-Aspekt hätte weiter ausgebaut werden müssen, um zu überzeugen – ebenso wie die klägliche KI. Und bitte keine Comic-Strips mehr! Trotz aller Kritik ist der zweite Teil der Underground-Rennen ein spaßiger Racer mit viel (akustischem) Dampf dahinter, der sein volles Potential jedoch nicht gänzlich ausschöpft - vielleicht im nächsten Jahr. Den Kauf bereut man jedoch keineswegs.

Überblick

Pro

  • umfangreicher Tuning-Part
  • Original-Lizenzen
  • interessanter Karriere-Modus
  • genialer Sound
  • Rennen abwechslungsreich

Contra

  • stupide Gegner-KI
  • lächerliche Comic-Sequenzen
  • langweilige URL-Rennen
  • Freiraum-Aspekt nur angekratzt

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