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Test - Need for Speed: Most Wanted : Need for Speed: Most Wanted

  • PC
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Das Auge des Gesetzes schläft nicht

Die Gesetzeshüter geben sich in der ersten Hälfte des Spieles recht zahm und sind vergleichsweise schnell auszutricksen, nicht selten müsst ihr sogar mal auf die Jungs warten, um eure Meilensteine und Challenges erfüllen zu können, die meist darauf ausgelegt sind, möglichst viel Schaden anzurichten, lange Jagden zu überstehen oder etliche Cops im Nacken zu haben. Das Verhalten der Cops ändert sich indes mit der Zeit recht drastisch, später agiert die Polizei sehr aggressiv und setzt auch mal Hubschrauber oder Straßensperren für die Verfolgung ein. Insgesamt hätten die Polizeieinsätze zwar etwas mehr Intelligenz und Vielfalt vertragen können, aber als Ansatz bis zum sicherlich unvermeidlichen 'Most Wanted 2' ist das Ganze sehr gut gelungen. Auf jeden Fall machen die wilden Jagden eine Menge Laune und nicht selten erwischt man sich dabei, die Jungs extra zu provozieren, um noch mehr Cops anzulocken.

Um die Rennen etwas zu erleichtern, gibt es zwei Sonder-Features. Da wäre zum einen der Game Breaker, eine Art Bullet-Time-Modus, in welchem ihr temporär in die Zeitlupe umschalten könnt. Das erleichtert euch vor allem das Fahren schwieriger Kurvenpassagen und Schikanen. Das andere Elemente ist der Pursuit Breaker, dabei handelt es sich um besondere Locations, wie Tankstellen oder Wassertanks, die, wenn ihr sie rammenderweise zerstört, euch eventuell verfolgende Cops mit wichtigeren Dingen beschäftigen und euren Hals damit aus der Schlinge ziehen. Des Weiteren gibt es Verstecke, die ihr aufsuchen könnt, sobald ihr ausreichend Abstand vom Auge des Gesetzes habt, um dort in Ruhe zu warten, bis Gras über eure Taten gewachsen ist.

Ein Ende ist nicht so schnell in Sicht

Was den Umfang des Spieles angeht, gibt es rein gar nichts zu bemängeln. Bis ihr euch erst mal in die oberen Ränge der Top 15 hochgearbeitet habt, vergehen etliche Rennen und ihr seid locker 15-20 Stunden beschäftigt. Hinzu kommen der Quickrace-Modus sowie weit über 60 Challenges, die euch ebenfalls eine ganze Weile beschäftigen dürften. Und wem das noch nicht reicht, der kann sich noch im LAN-/Online-Modus verausgaben. Hier können bis zu vier Spieler gegeneinander antreten, wobei die Modi 'Sprint', 'Circuit' und 'Drag' zur Verfügung stehen, jeweils mit 11 bis 44 Strecken, wobei nur Fahrzeuge und Strecken nutzbar sind, die bereits im Singleplayer-Modus freigespielt wurden. Zum Testzeitpunkt verweigerte der EA-Online-Service noch den Dienst, wir werden das aber kurz nach dem Release noch nachtesten.

Kurvenreiche Präsentation mit Stil

Die Präsentation von 'NfS: Most Wanted' weiß zu gefallen. Die zugegebenermaßen dünne Story wird in stilistisch gut gemachten und hippen Zwischensequenzen erzählt, bei denen reale Darsteller kombiniert mit computergenerierten Hintergründen zum Einsatz kommen, allen voran Aktrice Josie Maran, die ihre Rolle zwar klischeebeladen und schauspielerisch eher armselig, aber dafür sehr attraktiv ausfüllt. Selbiges gilt auch für den Rest der Komparsen, es wird nicht an Klischees gespart, dafür passt das Ganze aber irgendwie dennoch perfekt zum Geschehen – vom fiesen Cop über den noch fieseren Ober-Racer bis hin zu den fies dekorativen PS-Groupies – und dank der stilistischen Umsetzung fügen sich die Real-Akteure gut in die Kulissen ein, auch wenn die Doofheit der Dialoge ab und an beinahe schon weh tut. Ergänzt werden die Zwischensequenzen durch Voicemails, die mehr oder weniger versuchen, die Story voranzubringen, und euch auch den einen oder anderen Tipp geben. Auch wenn die ganze Umsetzung irgendwie kalkuliert wirkt, so ist die Verwendung der Stilmittel dennoch recht erfrischend und hebt sich damit von anderen Spielen deutlich ab, auch wenn der Stil an sich sicherlich Geschmackssache ist.

Auch das Renngeschehen selbst wirkt ansprechend, sieht man mal von einigen gelegentlich etwas matschig wirkenden Straßen-Texturen und einigen äußerst unschön dargestellten Gebäuden ab. Die Fahrzeuge wirken sehr authentisch und detailgenau, lediglich auf sichtbare Schäden – außer einigen Kratzern am Lack und zerdepperten Scheiben – muss man wieder einmal aufgrund der Lizenzbedingungen verzichten. Nur die Boliden der Polizeigewalt können einigermaßen beschädigt werden. Dafür bieten die Strecken eine Menge Abwechslung, diesmal sind nicht nur urbane Umgebungen zu finden, sondern auch Landstraßen und Highways rund um Rockport City, die allesamt detailreich und naturnah umgesetzt wurden. Vor allem das Industrie- und Hafenviertel mit seinen Fabrikruinen kann überzeugen.

Die Motorensounds klingen ordentlich und nicht künstlich, die (in der Testversion englische) Sprachausgabe kommt inklusive des Funkverkehrs der Bullerei ordentlich rüber. Untermalt wird das Ganze mit zumeist rockigen und schnellen Tracks mehr oder minder bekannter Bands, die wie die Faust aufs Auge zum Renngeschehen passen, sich aber im Grunde nicht von zig anderen EA-Titeln unterscheiden. Vor allem bei den Polizeijagden wird die Kulisse aus Musik, Funk, Sirenen, Motoren und Crashs zu einer Adrenalin steigernden Mixtur.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ich habe mich schon beim ersten 'NfS: Underground' gefragt, wo die Gesetzeshüter herumlungern, und nun sind sie endlich da. 'Most Wanted' bietet eine sehr gelungene Mischung aus der Bullenhatz aus 'Hot Pursuit 2' und den Tuning-Optionen der 'Underground'-Titel und dürfte damit den Nerv der Fans genau treffen. Klar, viel Neues wird nicht geboten, insgesamt gibt es aber an dem Renn-Spektakel kaum etwas auszusetzen. Speed, Spannung und Stil stimmen jedenfalls, von daher führt kaum ein Weg an 'Most Wanted' vorbei, außer man steht auf Realismus und Simulation. Im Arcade-Sektor ist derzeit für den PC jedenfalls nichts Besseres in Sicht.

Überblick

Pro

  • tolle Verfolgungsjagden
  • schicke Präsentation
  • viele Tuning-Optionen
  • reichlich Wettbewerbe
  • faire KI und moderat steigende Schwierigkeit
  • motivierender Story-Modus
  • sehr spannende Rennen

Contra

  • Stadt wirkt leblos
  • gelegentlich unsaubere Texturen
  • Cops könnten mehr Vielfalt und Grips gebrauchen
  • kein Force-Feedback in der Testversion
  • kleinere Mankos in der Menü-Bedienung

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