Test - NBA 08 : Lahme Umsetzung des Ballsports.

Alle Mann an Bord

Wenigstens stehen dank offizieller Lizenz an spielbaren Mannschaften alle NBA-Klubs zur freien Auswahl. Die Spielerdatenbank datiert dabei auf Ende September des vergangenen Jahres, womit alle bisher getätigten Transfers, die in der jüngsten Wechselperiode getätigt wurden, leider noch nicht im Spiel berücksichtigt sind. Während Kevin Durant also bereits für die Seattle Supersonics auf Punktejagd geht, trauert Shaquille O'Neal, der einstige Megastar der Liga, noch immer vergangenen Glanztagen bei den Miami Heat hinterher. Die jeweiligen Eigenschaften der Mannschaften und Spieler wurden dem Anschein nach akkurat umgesetzt, wirken sich auf das tatsächliche Geschehen allerdings viel zu wenig aus.

Gameplay-Verfehlungen

Insgesamt ist der Spielablauf von ’NBA 08’ eine Spur ist zu träge, die Ballphysik bisweilen unglaubwürdig und das Geschehen zu statisch. Gerade dem Bedürfnis nach schnellen Fastbreak-Zügen trägt das Programm nicht Rechnung. Spieler, die in der Bewegung den Ball annehmen? Fehlanzeige! Flinke Pässe über mehr als zehn Meter Entfernung? Kommen beim Empfänger nicht an! Mitspieler, die in der Offensive Räume aufreißen? Nicht in 'NBA 08'! Gerade die künstliche Intelligenz der computergesteuerten Akteure lässt bisweilen zu wünschen übrig. Anstatt klug im Raum zu verschieben, beschränkt sich die Defense in der Regel darauf, eure Spieler in knallharte Manndeckung zu nehmen. Geübte Aufbauspieler hebeln ein derartiges Verteidigungsbollwerk schon mit einem klugen Pass oder einer feinen Körpertäuschung aus.

Wer einmal die Verhaltensroutine der künstlichen Intelligenz durchschaut hat, gelangt nahezu immer mühelos zum Korberfolg. Das ist eigentlich Schade, denn 'NBA 08' zeigt  auch einige wirklich gute Ansätze. Die Wurfanzeige informiert euch ständig über die Erfolgsaussichten eures "Shots" und ein kleines Icon auf dem Parkett zeigt dem zum Sprung bereiten Rebound-Spielern an, wo der Abpraller landen wird.

Technisch hinterlässt 'NBA 08' einen soliden Eindruck. Das Spiel unterstützt die volle HD-Auflösung, geizt nicht mit hochauflösenden Texturen und bietet eine ordentliche Framerate. Von einer bombastischen Inszenierung der Partien ist das Spiel aber in etwa soweit entfernt wie die Atlanta Hawks von einer neuerlichen Meisterschaft. Während die Matches bei 'NBA Live 08' von EA echten Event-Charakter haben, versprühen sie bei Sonys 'NBA 08' eben nur den sterilen Charme von Gymnasialturnstunden. Daran ändern schließlich auch der gefällige Kommentar und die ordentlich in Szene gesetzten Basketballtempel nichts mehr.