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Test - MX 2002 : MX 2002

  • PS2
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MX 2002
Auch die Rangliste ist jederzeit einsehbar.

Die gebotene Soundkulisse hingegen weiss zu überzeugen. Die Motorgeräusche der Motocross-Bikes klingen allesamt realistisch und reagieren je nach Situation auch korrekt. So könnt ihr beim Loslassen der Kupplung mitverfolgen, wie sich der drehzahlbedingt hohe Ton des Motors in ein tieferes und ungleichmässigeres Brummen verwandelt und die Räder am Untergrund festhaken. Begleitet wird das Ganze von fetziger Rockmusik, die immer zum schnellen Geschehen passt und so noch den letzten Adrenalinschub verschafft. Da das Spiel aber auf einer CD-ROM und nicht auf DVD daherkommt, werden leider nur sieben Musikstücke geboten. Immerhin stehen diese während dem Rennen nicht im Vordergrund und klingen recht typisch für Rock, so dass das schon nach ziemlich kurzer Zeit einsetzende Wiederholen nicht wirklich stört.

Wie bereits gesagt werden Spieler von 'ATV Offroad' wenig Schwierigkeiten beim Einarbeiten in 'MX 2002 featuring Ricky Carmichael' haben. Grund dafür ist, dass sich ATVs und Motocross-Bikes nunmal recht ähnlich steuern und beide Titel eine Steuerung mit etwa der selben Gewichtung zwischen unkomplizierter Arcade und realistischer Simulation bieten. Während ihr Anfangs problemlos über die Strecken rast und eure Konkurrenten recht weit hinter euch lasst, ist später im Spiel schon einiges mehr an Fingerspitzengefühl gefragt. Die Kurse auf denen ihr antretet, werden zunehmend verwinkelter, so dass ihr schon sehr bald Drifts einsetzen müsst, die ihr per Betätigung der R1-Taste in Kurven auslöst. Auch wichtig ist es am Start und während Sprüngen die Kupplung per L1 zu betätigen und im richtigen Moment wieder loszulassen, um einen Geschwindigkeitsboost zu gewinnen.

Um höher zu Springen müsst ihr die Federung eures Motorrads vorspannen. Dies geschieht, in dem ihr kurz vor dem Sprung die L2- oder R2-Taste gedrückt haltet, damit die Anzeige oberhalb des Tachometers im richtigen Moment auf dem Maximum steht und ihr so höher und weiter Springen könnt. Manchmal ist es aber auch wichtig, die Federung nicht vorzuspannen. Während dem Rennen ist der wichtigste Aspekt an der Landung schliesslich der Verlust oder Gewinn an Geschwindigkeit. Und das angenehmste Ergebnis bieten hier auf alle Fälle Landungen während die Fahrbahn abwärts geneigt ist. Alle diese Techniken werden euch allerdings in Tutorials während dem Karriere-Modus erklärt. Langes Lesen der im Gegensatz zum Spiel deutschen Bedienungsanleitung ist also nicht von Nöten.

MX 2002
Wieviele Busse könnt ihr überspringen?

Wobei euch die Anleitung aber durchaus helfen könnte, ist das Erlernen von Tricks. Zwar wird auch dies grundlegend erklärt und ist recht simpel - die ganzen Tastenkombinationen der verscheidenen Stunts wollen aber erstmal gelernt sein. Generell gilt, dass ihr die L2- oder R2-Taste gedrückt halten müsst, so dass das Vorspannen der Federung also auch in dieser Hinsicht die perfekte Vorbereitung ist. Während ihr also die Taste im Flug drückt, müsst ihr verschiedene Kombinationen der vier Action-Buttons eingeben. Die so ausgeführten Tricks reichen vom simplen 'No Hander', bei dem euer Fahrer kurz die Hände vom Lenkrad nimmt, bis hin zum atemberaubenden 'Cat Nac', bei dem euer Fahrer aus dem Sattel steigt und mit den Beinen herumwedelt, während er auf den Boden zufliegt. Kompliziertere Manöver können Tastenkombinationen von bis zu drei Knöpfen erfordern, um ausgeführt zu werden. Kombinieren könnt ihr alle Tricks noch mit horizontalen und vertikalen Drehungen, die einfach mit dem Analog-Stick ausgeführt werden. Während ihr Anfangs froh sein werdet, euren ersten 'No Hander' erfolgreich hinter euch gebracht zu haben, werdet ihr sehr bald Stunt-Combos schaffen, mit denen mehrere tausend Punkte auf einmal gewonnen werden können.

Im Endeffekte steuert sich 'MX 2002 featuring Ricky Carmichael' sehr stark wie ein Arcade-Racer, obwohl THQ eigentlich von einer realistischen Simulation spricht. Trotzdem werden sich auch begabte Fahrer nicht langweilen. Wer nämlich befürchtet, dies zu tun, kann während den Rennen ja beliebig Stunts und Salti performen und so nicht nur seine Kontrahenten hinter sich lassen, sondern dabei auch noch cool aussehen. Leider bleibt das Spielerlebnis bei 'MX 2002 featuring Ricky Carmichael' trotzdem recht obeflächlich und bietet neben Feinheiten wie der Sponsorenwahl für den eigenen Fahrer während der Karriere oder dem Event, bei dem möglichst oft eine Reihe von Schulbussen übersprungen werden muss, wenig Neues.

MX 2002
Na wenn das mal gut geht.

Die Intelligenz der Gegner im Spiel ist absoluter Durchschnitt. Erfreulich ist, dass diese soweit fair zu sein scheinen und nicht am Auspuff des Spielers kleben. Beim Fahren zeigen sie allerdings wenig Kreativität und bleiben meist auf einer recht vorgegebenen Route. Das Festkleben an dieser Linie ist allerdings keineswegs so stark wie bei einigen Konkurrenztiteln, so dass die Gegner schon oft zu spannenden Duellen einladen. Irgendwie speziell verhalten sie sich allerdings auch nicht, so dass die Spannung auch schnell wieder verflogen ist. Eine etwas nervige Massnahme um die Fairness im Spiel zu gewährleisten, möchte ich allerdings erwähnen. Sobald ihr die vorgegebene Strecke verlässt, werdet ihr entweder sehr stark gebremst oder stürzt plötzlich. Zwar ist verständlich, dass man nicht will, dass die Gegner mit unfairen Mitteln wie Abkürzungen abgehängt werden. Doch mit Realismus hat das Ganze wenig zu tun, da ein Motocross-Bike bei einem Wechsel von Dreck zu Gras kaum sofort extrem abbremst oder gar zum Sturz kommt. Das Problem bei dieser Massnahme ist, dass es bei jeder etwas eng angeschnittenen Kurve die Gefahr besteht, die momentane Position zu verlieren und in Rückstand zu geraten.

 

Fazit

von Sascha Szopko
Alles in Allem bietet THQ mit 'MX 2002 featuring Ricky Carmichael' ein überdurchschnittlich gut gelungenes Motocross-Rennspiel, das aber leider in allen Belangen recht unspektakulär bleibt und somit sehr viel Potential verschenkt. Das Handling kann nach kurzer Einarbeitungszeit durchaus überzeugen, scheint manchmal aber noch etwas unausgereift zu sein - vor allem, wenn zum Drift gegriffen wird. Die Grafik bietet ein weitgehend flimmerfreies Bild, dass aber trotzdem noch viel Raum für Verbesserungen lässt. So sind die Animationen der Fahrer sehr monoton und steif und die Strecken recht kantig ausgefallen. Soundtechnisch kann zwar überzeugt werden, mehr Musikstücke hätten aber durchaus sein dürfen, da früher oder später auch der beste Rock-Soundtrack zu langweilen beginnt. Spielerisch hat THQ hingegen sehr viel verschenkt. Gerade das intuitive und durchaus gelungene Stuntsystem kann gefallen, sonst sucht man aber spieltechnische Highlights leider vergebens. Empfehlen kann man 'MX 2002 featuring Ricky Carmichael' am ehesten 'ATV Offroad'-Spielern, die nach etwas ähnlichem suchen oder Leuten, die unbedingt ein Motocross-Rennspiel haben wollen.  

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