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Preview - Might & Magic Heroes VII : Erstmals angespielt!

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Ein Held ohne Fehl und Tadel

So steht zumindest für den Moment Heldin Imani im Mittelpunkt. Ähnlich wie in einem Rollenspiel rüstet ihr sie im Inventar mit gefundenen Gegenständen – also etwa Rüstungen, Handschuhen oder Waffen – aus und verbessert damit ihre Eigenschaften und die ihrer untergebenen Truppen. Schade: Angelegte Objekte sind nicht im Spiel ersichtlich. Legt ihr also neue Schulterpolster an, verändert sich dadurch weder die kleine Spielfigur auf der taktischen Karte, noch das große Charakterprofil im Inventar.

Zudem wird es nicht möglich sein, gefundene Objekte von einer Mission in die nächste zu nehmen. „Das hätte die Spielbalance ausgehebelt“, erklärt Level-Designer Ramiro Cibrian im Gespräch. Nur missionsrelevante Gegenstände bleiben im Inventar enthalten. Trotzdem: Der Rollenspielanteil von Heroes VII ist groß. Sobald ihr in eurer Heimatstadt eine Magiergilde aufgebaut habt, verbessert ihr die mächtigen Heldenattacken und erlernt beispielsweise Luft- oder Feuermagie. Gleichzeitig sammelt ihr Erfahrung und baut somit die Charakterwerte auf. Mit jedem Aufstieg verteilt ihr Charakterpunkte auf einem von den Rassen abhängigen Fähigkeitenrad. Imani etwa motiviert als Ork ihre Genossen mit „Bloodrage“ (zu Deutsch: Blutzorn), verfügt aber auch über Fähigkeiten im Bereich des Erdzaubers.

Das große Ganze

Der eigentlich schönste Teil des Spiels kommt dann aber in der zweiten Demo-Mission zum Vorschein. Hier erkundet Imani nämlich gemeinsam mit einer anderen Helden-Kollegin eine riesige Karte, verfügt über ein eigenes Schloss und rekrutiert dort Kreaturen. Das System funktioniert ähnlich wie in jedem anderen Heroes-Spiel. Zunächst baut ihr bestimmte Gebäude, diese produzieren entweder Boni, Ressourcen oder Streitkräfte. Wöchentlich – also nach sieben Zügen – gibt es dann Nachschub. Truppen kauft man zunächst und zieht sie dann in die Armeen des Helden. Natürlich rüstet ihr die Kreaturen auch auf: Aus einfachen Ork-Kriegern werden dann beispielsweise kräftige Zerstörer.

Der Grafikstil wirkt anfangs ein wenig befremdlich. Might & Magic Heroes VII ist weit weniger bunt als seine Vorgänger und erscheint realistischer – sofern man bei Orks, Flaschengeistern und Zentauren von so etwas sprechen kann. Trotzdem ist das Spiel ungemein hübsch und selbst in der Übersichtskarte sehr detailverliebt. Heroes VII basiert auf der Unreal-3-Engine, was man gerade den Kampfszenen ansieht. Hier strotzt das Spiel vor netten Charaktermodellen und eigenwilligen Monsterkreationen.

Spielerisch bleibt allerdings vieles beim Alten: Weiterhin verteilt ihr vor jeder Schlacht zunächst die Truppen auf dem Spielbrett. Anschließend geht es abwechselnd zur Sache. Heroes VII spielt sich langsam. Meist beharkt man sich zunächst mit Fernkampfattacken, ehe die Nahkämpfer wie Ritter oder Orks in Erscheinung treten. Hier lohnen sich besonders Attacken in den Rücken, da sie extra Schaden anrichten. Als Zünglein an der Waage erwies sich die Attacke des Helden, die noch arg übermächtig war und ganze Truppenverbände problemlos zerstörte.

Might & Magic Heroes VII - Pre-Alpha Gameplay Trailer
In diesem Clip könnt ihr euch erste Szenen aus Might & Magic Heroes VII zu Gemüte führen.

Einen kleinen Höhepunkt liefern schließlich die Belagerungen feindlicher Stellungen: „Früher gab es für jeden Helden nur Katapulte. Das war uns zu langweilig. Wir wollten mehr Abwechslung. Deshalb bekommen unsere Kämpen individuelle Belagerungswaffen wie beispielsweise Zyklopen als Katapultersatz. Die Wahl der Waffen hängt hier letztlich von der Fraktion ab“, führt Ramiro Cibrian aus. Eine vorläufige Absage erteilt er hingegen allen Moddern und Kartenbaumeistern: „Natürlich sind solche Funktionen gerade bei Heroes VII sehr gefragt. Aber sie bedeuten für uns auch jede Menge Arbeit. Wir denken darüber nach. Mehr kann ich dazu aktuell noch nicht sagen.“

Fazit

Olaf Bleich - Portraitvon Olaf Bleich
Wie in den guten, alten Zeiten

Ganz böse ausgedrückt würde ich sagen, dass mich Might & Magic Heroes VII zu keinem Zeitpunkt wirklich überrascht hat. Okay, die erste Mission fühlte sich durch den Zeitdruck ungewohnt an. Doch als alter Freund der Serie fand ich mich schnell mit der Mischung aus Sammeln, Entdecken und Kämpfen zurecht. Die rundbasierten Kämpfe sehen wunderhübsch aus und speziell das Monsterdesign gefällt mir ausgezeichnet. Taktisch fordernd sind sie höchstwahrscheinlich erst im Multiplayer-Modus. Im Einzelspieler knackt man die meisten Widersacher mit einer Mischung aus Masse und Standardtaktik. Ein bisschen enttäuscht war ich von der Darstellung meiner Helden. Zu blöd, dass ich keine Objekte in andere Missionen mitnehmen darf. Aber sei es drum: Might & Magic Heroes VII scheint genau das zu sein, was die Fans sich wünschen. Eine vorsichtige Fortsetzung mit mehr von all dem, was an der Serie schon immer gefallen hat. Gut so!

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