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Test - Midnight Club: Los Angeles : Dauerhafter Geschwindigkeitsrausch

  • PS3
  • X360
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Nun aber mal ans Eingemachte. Was taugt der vierte Teil der Serie? Technisch gesehen beeindruckt Midnight Club: Los Angeles durch eine schnelle und flüssige Darstellung. Ruckler oder Pop-ups sind bei Xbox 360 oder PS3 nicht wirklich vorgekommen. Nur bei Hochhäusern kann es passieren, dass die hoch aufgelöste Textur ein bisschen länger zum Laden braucht. Und auch in den Wiederholungen hat das Programm seine liebe Not, die nötigen Texturen immer wieder in den Speicher zu schaufeln. Dies sind jedoch Kleinigkeiten, die dem Spielfluss nicht abträglich sind. Positiv bemerken wollen wir zudem, dass auf der PS3 keine Installation nötig ist!

Barrieren oder durchsichtige Mauern, die den Rennverlauf bestimmen, werdet ihr zu keiner Zeit in Los Angeles vorfinden. Finde den schnellsten Weg von Punkt A über B nach C, heißt das Motto, und das ist motivierender, als man sich gemeinhin vorstellen mag. Drei Dinge müssen vor allen Dingen beachtet werden: der Ort des nächstens Checkpunkts, der Verkehr und die Gegner. Das alles zusammen vermischt sich zu einem echt Adrenalin fördernden Spielerlebnis. Fehler, wie das Verpassen der Ausfahrt oder ein Frontcrash mit einem Tanklaster, haben verheerende Folgen. Wahrscheinlich wurde deshalb die so genannte Gummiband-KI aus dem Schrank gekramt. So habt ihr in der Regel immer doch noch eine Chance, euch wieder an die Kontrahenten heranzuarbeiten und sogar zu gewinnen. Andersrum wird es jedoch selten gelingen, die Verfolger abzuhängen und größere Vorsprünge rauszufahren.

Tief, breit, hart

In der Garage darf man sich wieder nach Herzenslust der Kreativität verschreiben. Fast jedes Bauteil ist in vier oder mehr Ausführungen vorhanden. In der Lackiererei besteht die Auswahl zwischen mehreren Effekten (Matt, Hochglanz, Metallic, Perl) und sogar einzelne Anbauteile können einzeln farblich definiert werden. Danach packen wir noch in diversen Schichten Aufkleber aufs Blech, um unserem Vehikel den letzten Schliff zu verpassen. Wer richtig stolz auf seinen Hobel ist, lädt die besten Bilder online hoch und lässt andere über sein Werk abstimmen. Per Option kann dieser Wagen dann sogar verkauft werden.

Ein wenig verstimmt reagieren wir auf die Anzahl der im Spiel vertretenen Fahrzeuge. Okay, SUVs waren im dritten Teil nicht so der Bringer und wurden deshalb wieder entfernt. Vielleicht auch wegen der sinkenden Popularität dieser Wägelchen. Immerhin gibt es noch eine Einteilung in Tuner-Fahrzeuge und Muscle-Cars. Dazu noch schnelle Motorräder, leider keine Chopper. In früheren Präsentationen und auch in unseren Previews war von umfangreichen Fahrzeuglizenzen die Rede.

Eine konkrete Zahl wurde nie genannt, um die 70 schwang jedoch immer mal wieder im Raum umher. Am Ende sind es genau 46 und ein wenig Ernüchterung macht sich breit, trotz detailgetreuer Nachbildung der Cockpits. Da hat die Konkurrenz wirklich weit mehr zu bieten. Test Drive Unlimited bietet über 100 Fahrzeuge, in der Garage von Forza Motorsport 2 stehen über 300 und selbst ein Need for Speed: ProStreet hatte mehr. Aber nun gut, auch mit den 46 Rennern kann man viel Spaß haben und die riesige Stadt macht doch einiges wieder wett.

Fiese Spezialattacken

Zusätzliche Würze in das Renn-Potpourri bringen Spezialfähigkeiten, die durch eine saubere Fahrweise freigeschaltet werden. Unter anderem das bereits angesprochene EMP, mit dem die Elektrik des gegnerischen Fahrzeugs für kurze Zeit lahm gelegt wird. Schockwellen und Unverwundbarkeit gehören zu den weiteren Extras. Außerdem ein Fokus, der die Zeit stark verlangsamt, damit wir in brenzligen Situationen besser reagieren können. Im Mehrspielermodus gibt es zudem noch andere einsammelbare Fähigkeiten wie Schilde, Einfrieren oder Durcheinanderbringen der Steuerung. Wer übrigens den Windschatten unterbrechen möchte, fährt per Knopfdruck auf zwei Rädern. Dieselbe Taste bewirkt bei Motorrädern allerdings eine deutlich bessere Bodenhaftung in Kurven.

Zu guter Letzt hat Midnight Club: Los Angeles auch noch einen Mehrspielermodus für bis zu 16 Fahrer in petto. Neben den üblichen Rundstrecken- und Checkpunktrennen könnt ihr euch noch um Flaggen prügeln. Dieser Rennmodus kann allerdings sehr hektisch und unübersichtlich werden und gehört daher nicht unbedingt zu unseren Favoriten. Im Großen und Ganzen bietet das neue Spiel von Rockstar San Diego einen exzellenten Einstieg in das Weihnachtsgeschäft und hat eines der ersten spielerischen Highlights abgeliefert.

Fazit

von Dennis Hartmann
Rockstar San Diego bleibt der Tradition treu und versucht nicht, irgendwelchen Trends hinterherzuhecheln. Das gefällt mir. Midnight Club: Los Angeles sieht super aus, bietet das beste Geschwindigkeitsgefühl und dazu noch eine Stadt, die in Wirklichkeit gar nicht so hübsch ist, sich aber für Rennen bestens eignet. Die Entwickler scheinen ihr Klientel bestens zu kennen und zu wissen, was gewünscht wird. Ich hatte super viel Spaß und werde diesen auch weiterhin haben. Einziger großer Kritikpunkt ist für mich der im Vergleich sehr kleine Fuhrpark. Da hatte ich wirklich mehr erwartet!

Überblick

Pro

  • umfangreiches Tuning
  • detailliert nachgebautes L.A.
  • wunderbares Geschwindigkeitsgefühl
  • sehr gute Streckenführung
  • genialer Zoom-Effekt
  • abwechslungsreiche Mehrspielermodi
  • passender Soundtrack

Contra

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • 46 Fahrzeuge sind zu wenig
  • Sprüche der Kontrahenten wiederholen sich

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