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Test - Metropolis Crimes : Verbrechensbekämpfer dringend gesucht!

  • DS(i)
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Hin und wieder liegt es eventuell daran, dass der Mechanismus ganz anders funktioniert, aber selbst wenn man das Prinzip verstanden hat, dauert es auch bei weiteren Versuchen eine gewisse Zeit, bis die Eingaben erkannt werden. Einen ähnlichen Frustfaktor haben längere, mehrteilige Objektuntersuchungen. Angenommen, ihr habt mehrere Etappen erfolgreich hinter euch gebracht und wählt versehentlich ganz am Schluss der Untersuchung eine falsche Option aus. Dann könnt ihr nicht die bereits gewonnenen Erkenntnisse nutzen (zum Beispiel weiterführende Telefonnummern), sondern müsst noch einmal von vorn anfangen.

Etwas kurz geraten

Im Test konnte Metropolis Crimes mit sage und schreibe ... Trommelwirbel ... vier Fällen aufwarten. Nun wäre das ja nicht allzu schlimm, so gab es in Phoenix Wright und Co. auch keine Dutzend Fälle. Aber wer erinnert sich bei diesen Titeln nicht an das Gefühl, fast fertig zu sein, dessen „fast" auf weitere vier Stunden gestreckt wurde? Darauf wartet ihr hier vergeblich. Hier sind die Fälle allesamt relativ kurz gehalten. Wer aufmerksam spielt, ist in null Komma nichts fertig, selbst wenn es noch einen geheimen Zusatzfall geben sollte, der sich im Test lediglich versteckt hat. Möglicherweise folgt aber ein weiterer Teil, bei dem die Charaktere mehr Persönlichkeit verpasst bekommen, es eine Hintergrundgeschichte und verzweigtere Fälle gibt? Wenn dem so sein sollte, so wäre eine Verbesserung der Tastenbelegung und des Touchscreen-Interfaces ebenfalls sehr wünschenswert!

Positiv anzumerken ist die wirklich detaillierte grafische Gestaltung. Egal, ob es sich um die Szenarien, Charaktere oder Beweisstücke handelt, ein 08/15-Look wurde vermieden. Die Stadt Metropolis ist düster, unheimlich, vorwiegend in Erdtönen dargestellt. Die Charaktere sehen fast alle irgendwie zwielichtig aus, jeder hat seine ganz persönlichen, sprichwörtlichen Leichen im Keller.

Zusätzlich bekommen Charaktere und Objekte kurze Beschreibungen verpasst, die leider allesamt unzureichend sind und auch keine weiteren Details preisgeben wollen, wenn ihr mal nicht auf den Supercomputer zurückgreifen könnt. In bestimmten Fällen führt das zu echten Sackgassen, wenn ihr gewisse Details vergessen habt oder Ähnliches.

Insgesamt leidet Metropolis Crimes an einigen Design-Macken, kann sich aber ansonsten durchaus sehen lassen. Von den gelegentlichen Frustmomenten abgesehen, wird der Spieler mitgerissen und zum Nachdenken und Ausprobieren animiert. Wer gern liest und sich von den Schwächen nicht weiter stören lässt, sollte unbedingt zugreifen. Dadurch könnte nämlich ein verbesserter zweiter Teil möglich werden.

Fazit

von Alicia Radke
Während die Geschichten, die in Metropolis Crimes erzählt werden, durchaus interessant sind und viel Potenzial haben, fehlt es insgesamt an Charaktertiefe. Das ist insbesondere deshalb schade, weil neben Red Johnson noch weitere Figuren über mehrere Episoden hinweg immer wieder mal auftauchen. Am interessantesten ist aber wohl das Steuerungskonzept, das Zeichnen der Symbole oder das halbwegs realistische Flaschenöffnen, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das Rätseldesign hat es in sich. Der Schwierigkeitsgrad schwankt zwischen sehr einfach und moderat mit gelegentlichen Ausflügen zu „Was geht denn jetzt ab?“. Wer die Texte genau liest, sollte jedoch immer die richtige Idee haben. Leider werden euch von der Stylus-Erkennung Steine in den Weg gelegt, da diese oft reichlich ungenau ist. Trotz der kleinen Problemchen hier und da ist Metropolis Crimes durchaus empfehlenswert, wenn ihr gern Beweise und Tatorte genau untersucht, ein gutes Gedächtnis habt und euch die Zeit bis zum nächsten Ace Attorney vertreiben wollt. Ihr solltet jedoch über die erwähnten Macken hinwegsehen können.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiche Steuerung
  • etliche verschiedene Rätsel
  • interessante Fälle
  • verschiedene Analysemöglichkeiten

Contra

  • nur eine Lösung pro Rätsel
  • Frustmomente bei Eingabeerkennung
  • keine Charaktertiefe
  • mehr Erzählstruktur wünschenswert

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