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Test - Metroid Prime 2: Echoes : Spiel der Woche 49/04

  • GCN
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Die größte Neuerung gegenüber dem Vorgänger ist die Tatsache, dass es den Planeten in zwei Dimensionen gibt, was unsere Heldin vor neue Aufgaben, Rätsel und Probleme stellt. Besonders die dunkle Seite gefällt mit ihrem düsteren Setting und der giftigen Luft – anfangs hastet Samus schnell zwischen den schützenden Luftblasen hin und her, um keinen Energieverlust zu erleiden. Später erübrigt sich dies dank einem neuen Anzug. Außerdem erhält Samus eine dunkle und eine helle Beamwaffe, die man wiederum clever gegen dunkle und helle Gegnertypen einsetzen kann. Wie schon in den bisherigen ’Metroid’-Folgen kann sich Samus in eine Kugel verwandeln und dann in ’Marble Madness’- oder ’Super Monkey Ball’-Manier mit etwas Geschick durch enge Kanäle kullern. Ebenfalls wieder mit von der Partie ist der Scan Visor, mit dem man die Umgebung und Gegner nach Hinweisen absucht. Darüber hinaus erhält Samus im Verlaufe des Spiels noch zwei weitere Visor-Typen.

Toller Singleplayer- und mäßiger Multiplayer-Modus

Überhaupt fällt schnell auf, wie hervorragend das Leveldesign ausgefallen ist. Mit jeder neuen Fähigkeit entdeckt man in altbekannten Räumen wieder Neues und gelangt an zuvor noch unerreichbar scheinende Bonus-Gegenstände. Ebenfalls gefallen die unterschiedlichen Gegner, bei denen vor allem ’Metroid’-Kenner auf ihre Kosten kommen. Das gilt auch für das übrige Spiel: die Entwickler verzichteten auf einen Spielbeginn, der Neulinge in die Materie einführt. Stattdessen steigt der Schwierigkeitsgrad schnell an und dürfte selbst ’Metroid Prime’-Kenner vor das eine oder andere schwierige Hindernis stellen. Die mächtigen Bossgegner sind diesmal besonders knifflig und zäh ausgefallen. Die Steuerung ist zwar gewöhnungsbedürftig und komplex, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit geht sie aber sehr gut von der Hand und passt hervorragend zum ’Metroid Prime’-Stil.

Dies gilt zumindest für den Singleplayer-Modus, welcher das zentrale Element von ’Metroid Prime 2 Echoes’ ist. Nichtsdestotrotz haben die Entwickler dem Titel einen Mehrspieler-Modus spendiert. Bis zu vier Spieler kämpfen im Splitscreen gegeneinander. Leider ist dieser Part ziemlich enttäuschend ausgefallen. Das Spielprinzip und die Steuerung von ’Metroid Prime 2 Echoes’ funktioniert in Deathmatch-Duellen einfach nicht wirklich überzeugend. Hier zeigt sich deutlich, dass der Titel kein Shooter, sondern eher ein Action-Adventure aus der Ego-Sicht ist. Außerdem ist der Umfang des Multiplayer-Teils besonders im Vergleich zur sehr langen Einzelspieler-Kampagne ziemlich schwach ausgefallen – gerade mal zwei Matchvarianten und eine handvoll Areale stehen zur Auswahl.

Atmosphärisches Weltraum-Epos

Die schlechte Nachricht: ’Metroid Prime 2 Echoes’ sieht auf den ersten Blick praktisch identisch aus wie sein Vorgänger. Die gute Nachricht: Damit zählt auch das neue Abenteuer von Samus Aran zu den visuell beeindruckendsten GameCube-Spielen. Durch die eingeschränkte Helmsicht mitsamt den realistischen Kopfbewegungen, die düstere Inszenierung der Paralleldimension und die sehr detaillierten sowie individuell gestalteten Planetenabschnitte kommt die perfekte SciFi-Atmosphäre auf, die zuweilen etwas an die 'Alien'-Filmreihe erinnert. Ein besonderes Lob muss man den Entwicklern aber für die Spezialeffekte zollen: loderndes Feuer, Sandflüsse, wabernde Dimensionstore, den Helmvisor beschlagender Dampf, sehenswerte Explosionen, stimmige Lichteffekte und vieles mehr sind eine Wohltat fürs Auge. Allerdings geht in hektischen Gefechten manchmal die Übersicht verloren. Ebenfalls etwas störend ist die Tatsache, dass ’Metroid Prime 2 Echoes’ nur auf PAL60 Hz-kompatiblen TVs funktioniert. Dies ist zwar bei den meisten einigermaßen zeitgemäßen Fernsehapparaten der Fall, trotzdem ist es ärgerlich und unverständlich, dass die hiesige Standard-Fernsehnorm nicht unterstützt wird.

Wenig zu mäkeln gibt es beim überzeugenden Sound, der die tolle Atmosphäre mit ’Metroid’-typischer Musik und Soundeffekten stark unterstützt. Allerdings haben sich die Entwickler hierbei stark beim ersten ’Metroid Prime’ bedient. Der Sound unterstützt Dolby Pro Logic II Surround, allerdings wird der Raumklang etwas zurückhaltend eingesetzt. Nintendo-typisch gibt es keine Sprachausgabe, dafür wurden die vielen Bildtexte gut ins Deutsche übersetzt.

Fazit

von David Stöckli
Wie schon das erste ’Metroid Prime’ kann auch der zweite GameCube-Auftritt von Samus Aran begeistern. Konsequent wurde auf die Stärken des Vorgängers gesetzt: ein ausgeklügeltes Leveldesign, anspruchsvolle Aufgaben und Bossfights, interessant zu nutzende Extras und eine tolle Inszenierung. Die Atmosphäre von ’Metroid Prime 2 Echoes’ ist hervorragend gelungen und auch die Licht/Schatten-Neuerung mit den zwei Dimensionen kann gefallen. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad sehr hoch ausgefallen, so dass sich Neulinge besser zuerst an den etwas einfacheren Vorgänger wagen sollten. Den lahmen Mehrspieler-Part hätte Nintendo auch lassen können, aber ein solches Manko stört im Hinblick auf den packenden und umfangreichen Einzelspieler-Modus kaum. Gamecube-Besitzer sollten sich den cleveren Mix aus Ego-Shooter und Action-Adventure nicht entgehen lassen.

Überblick

Pro

  • atmosphärische Planetenwelt
  • interessantes Hell/Dunkel-Thema
  • gelungene Steuerung

Contra

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • wenig Neues im Vergleich zum Vorgänger
  • schwacher Mehrspieler-Part

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