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Test - Medal of Honor: Rising Sun : Medal of Honor: Rising Sun

  • PS2
  • Xbox
  • GCN
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Zwischen den Levels wird die Story anhand von mäßigen Rendersequenzen vorangetrieben, zudem werden euch anhand von Originalaufnahmen historische Details zur damaligen Kriegssituation vermittelt. Das Gameplay orientiert sich an den Vorgängern, wirkt mittlerweile aber etwas altbacken. Ihr durchstreift die geradlinigen Areale und sucht die Umgebung nach Gegnern ab. Diese greifen euch entweder versteckt aus einem Hinterhalt an, schießen aus der Distanz auf euch oder stürmen mit gezogenem Schwert auf euch zu. Leider ist die KI mangelhaft ausgefallen - hin und wieder gehen die Gegner in Deckung, meist aber stehen sie bloß in der Gegend herum und bemerken euch erst, wenn ihr in die Nähe kommt oder auf sie ballert. Dann rennen sie zuweilen wie aufgescheuchte Hühner herum und man hat nicht wirklich das Gefühl, denkende und realistisch agierende Individuen vor sich zu haben. Dies merkt man besonders, wenn man sich hinter eines der zahlreichen stationären Geschütze setzt: Wie auf Kommando rennen Dutzende Gegner auf euch zu und lassen sich bestens abknallen. Umso ärgerlicher, dass die KI auch bei euren scheinbar unbesiegbaren CPU-Kameraden, die euch in einigen Abschnitten begleiten, schwach ausgefallen ist. Der Veitstanz zwischen den US-Soldaten und den Japanern mutet hier zuweilen fast schon komisch an. Immerhin ist das Leveldesign ziemlich gelungen, zumal es auch an Abwechslung nicht fehlt. Ihr dürft beispielsweise einmal einen Palast in einer feindlichen Uniform infiltrieren, außerdem nehmt ihr von einem Boot, einem Jeep und sogar von einem Elefanten aus die Kontrahenten aufs Korn. Der Schwierigkeitsgrad ist recht hoch ausgefallen, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Gegner mehrere Treffer einstecken können und komplett auf Auto-Aiming verzichtet wird. Ansonsten geht die Steuerung aber in Ordnung.

Nicht mehr als Pflichterfüllung: Multiplayer und Technik
Während 'Frontline' auf der PS2 noch ohne Multiplayer-Modi auskommen musste und erst die Xbox- und GCN-Version dies nachlieferten, bietet 'Rising Sun' auf allen Plattformen sowohl einen 'Cooperative'- als auch 'Deathmatch'-Modus. Am spaßigsten ist natürlich der Koop-Modus, in dem ihr zu zweit per Splitscreen die normalen Levels spielt. Inhaltlich ändert sich allerdings nichts am Spielablauf. Mehr Standard als Pflicht zeigt sich im Deathmatch-Modus, in dem bis zu vier Spieler gegeneinander antreten. Die neun recht kleinen Maps sind nicht sonderlich einfallsreich, erfüllen aber ihren Zweck. Löblicherweise dürft ihr Bots als Gegner aktivieren. Die Spielmodi-Auswahl ist dagegen schwach - gerade mal 'Deathmatch' und 'Team-Deathmatch' sind verfügbar. Das gleiche Bild zeigt sich beim Online-Modus, den es leider nur in der PS2-Version gibt.

Im Bereich Technik liegen leider die größten Mankos des Spiels. Zwar wurde die Kriegsatmosphäre sehr gut eingefangen und auch die Levels sind in puncto Details meist hübsch gestaltet, doch trüben vor allem die furchtbar matschigen Texturen das Gesamtbild. Passabel sind dafür die Effekte wie Explosionen mit schönen Partikeleffekten, Rausch- beziehungsweise Nebelschwaden und loderndes Feuer - auffällige Lichteffekte sucht man dagegen vergebens. Überhaupt schwankt die Qualität stark je nach Mission. Tiefpunkt ist der erste Dschungelabschnitt, in dem man vor lauter Nebel, nächtlicher Dunkelheit und fehlenden Details öfters die Orientierung verliert. Die späteren Dschungelpassagen sehen dafür durchaus gelungen aus. Der durchwachsene Eindruck der Grafik wird durch die Framerate noch verstärkt – diese geht vor allem auf der PS2 hin und wieder in die Knie. Dies stört vor allem auch in den Splitscreen-Modi. Davon abgesehen unterscheiden sich die Versionen technisch nur minimal. Die Xbox-Version hat aufgrund des etwas saubereren Gesamtbilds und des weniger starken Kantenflimmerns knapp die Nase vorn.

Nichts zu meckern gibt es hingegen beim Sound, der wie schon beim Vorgänger ausgezeichnet ausgefallen ist. Die professionelle Musikuntermalung überzeugt mit perfekt passenden und stimmigen Konzertarrangements, die mal an Kriegsfilme erinnern, mal mit feinen asiatischen Klängen die Atmosphäre unterstreichen. Ebenfalls überzeugen können die Soundeffekte, die vor allem durch kernige Explosionen und realistische Schussgeräusche beeindrucken. Abgerundet wird der sehr gute Eindruck durch die professionelle deutsche Sprachausgabe. Auch in puncto Sound hat die Xbox leicht die Nase vorn.

 

Fazit

von David Stöckli
Wie schon der Vorgänger 'Frontline' besticht 'Medal of Honor: Rising Sun' durch eine packende Kriegsatmosphäre, abwechslungsreiche Levels und eine hervorragende Soundkulisse. Im Vergleich zur aktuellen Shooter-Referenz wirkt das geradlinige und simple Gameplay aber ziemlich altbacken und auch die Multiplayer-Auswahl ist abseits des passablen Cooperative-Modus nicht gerade üppig ausgefallen. Besonders ärgerlich sind aber die grausige KI von Freund und Feind sowie die furchtbar matschigen Texturen, die den Konsolen unwürdig sind. Wer auf Online-Duelle steht, muss wohl oder übel zur PS2-Version greifen, wer soundtechnisch und visuell die beste Version haben will, holt sich das Xbox-Spiel. Knappes Schlusslicht ist die Fassung für die Nintendo-Konsole.

Überblick

Pro

  • tolle Atmosphäre
  • Cooperative-Modus
  • Speicherpunkte in den Levels
  • bombastische Soundkulisse

Contra

  • matschige Texturen
  • schwache KI
  • Framerate-Einbrüche
  • Online-Modus nur bei PS2

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