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Special - Gameswelt NEXT Mafia III : Teil 3: Ein kontroverser Held?

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Und vielleicht eine andere Perspektive als die, die wir vorher schon gesehen haben. Denn wenn du einfach nur einen Charakter nimmst, an dem das vorbeigeht, der nicht direkt damit konfrontiert ist, weil er nicht nach Vietnam gegangen ist, weil er weiß ist, weil er nicht mitbekommen hat, was mit den Civil Rights passiert ist – mit so einem Charakter verschenkst du das ganze Szenario ein bisschen."

Durch seine Hautfarbe nimmt Lincoln eine doppelte Außenseiterrolle ein. In den späten 60ern waren Rassenunruhen keine Seltenheit. Im gleichen Jahr, in dem die Handlung von Mafia III angesiedelt ist, fiel der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King einem Attentat zum Opfer. Das Studio schreckt nicht davor zurück, auch sensible Themen anzusprechen.

Worch: "Es ist nicht ein Spiel über Hautfarben, aber Mafia als Spiel hat noch nie davor zurückgeschreckt zu sagen: Okay, so haben die Leute damals gesprochen, so sind die kulturellen Gruppen miteinander umgegangen, so haben sie sich verstanden. Das gehört ganz einfach dazu. Das mussten wir modellieren, das musste als Hintergrund da sein und es muss eigentlich nicht die Hauptstory sein. Es muss nur da sein und so in die Story einfließen, dass man wirklich glaubt, dass es die 60er waren. Das waren die 68er, damit hätte sich Lincoln Clay auseinandersetzen müssen. Das macht das Spiel dann stärker."

Nun ist es allerdings so, dass man keinen strahlenden Helden spielt, sondern einen Verbrecher, der stiehlt, mordet und manipuliert. Hat der Entwickler in einem Zeitalter der peniblen politischen Korrektheit keine Angst vor Kontroversen?

Blackman: "Es besteht die Gefahr, dass man Dinge zu sehr simplifiziert oder Angst davor hat, Lincoln als den Antihelden darzustellen, der er ist. Aber alles andere wäre nicht ehrlich. Wir müssen authentisch sein. Lincoln ist ein Krimineller – das hat nichts mit seiner Rasse zu tun. Wir haben ja unter anderem auch italienische und irische Kriminelle im Spiel. Wir wollen, dass die Leute das Gefühl haben, dass wir eine ehrliche Geschichte erzählen – auch wenn sie nicht echt ist."

Lincoln ist ein klassischer fiktiver Charakter. Einige seiner Handlungen und Eigenschaften wurden aber durch reelle Persönlichkeiten inspiriert.

Blackman: "Wir haben sehr intensiv an der sogenannten Sitdown-Mechanik gearbeitet, bei der es darum geht, dass ihr Gebiete an eure Gefolgsleute verteilt. Je nachdem, was ihr ihnen gebt oder wegnehmt, beeinflusst das ihr Verhältnis zu euch. Langfristig hat es auch Auswirkungen auf den Charakter von Lincoln und die Story an sich."

Im Laufe des Spiel schart Lincoln einen inneren Kreis von Vertrauten um sich. Dazu zählen neben dem mittlerweile ergrauten Vito Scarletta aus Mafia II auch zwei gänzlich neue Charaktere: der irische Rüpel Thomas Burke und die geheimnisvolle Haitianerin Cassandra. Beide repräsentieren Gruppen, die ebenfalls ein Stück von New Bordeaux abhaben wollen, sich aber Lincoln unterordnen müssen. Ihr entscheidet, wer welches Gebiet übernehmen darf.

Ein Szenario mit viel Potenzial, eine konfliktreiche Story und ein vielschichtiger Protagonist, der sicherlich für Diskussionen sorgen wird – Mafia III geht im Oktober zum Angriff auf die Paten des Open-World-Genres über.

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