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Preview - Lust for Darkness : Verstörender Trip zwischen Horror und Erotik

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Das relativ unbekannte Entwicklerstudio Movie Games aus Polen hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Lust vor Darkness ein nicht nur gruseliges, sondern auch verstörendes Adventure auf die Beine zu stellen. Neben dem allgemeinen Grusel stehen auch das Thema Okkultismus und eine große Portion Erotik im Fokus. Klingt zumindest im ersten Moment recht interessant, weshalb wir uns neugierig in die Vorabversion gestürzt haben.

Eingangs ein paar Eckdaten zur Produktionsgeschichte von Lust for Darkness: Im September des vergangenen Jahres fiel der Startschuss für eine Kickstarter-Aktion, durch die das Team von Movie Games 8.000 kanadische Dollar zu sammeln gedachte. Das Geld sollte in die abschließenden Arbeiten an dem Horror-Adventure fließen. Am Ende ist deutlich mehr zusammengekommen, nämlich fast 53.000 Dollar – das Interesse der Kickstarter-Backer war enorm. Entsprechend groß sind mittlerweile die Erwartungen an das bereits mehrmals verschobene Spiel, das mit einer Mischung aus Provokation und Gruselfaktor für Aufsehen sorgt.

Wo ist Amanda?

Im einleitenden Kapitel von Lust for Darkness schlüpft ihr in die Rolle von Amanda, die in einer blutverschmierten Kammer zu sich kommt. Dort findet sie die Nachricht eines unbekannten Mannes, der sie dazu auffordert, einer Spur aus Kerzen zu folgen. Bereits diese ersten Schritte machen klar, was euch in den nächsten Stunden erwartet. Ihr marschiert recht langsam durch düstere Gänge, begleitet von bedrückender Musik und aufschreckenden Soundeffekten.

Einige Meter weiter gelangt ihr in ein Schlafzimmer, das wohl ein Paradies für SM-Fetischisten darstellen dürfte – inklusive einer ebenso plumpen wie eindeutigen Dildomaschine und Fesselvorrichtungen. Plötzlich taucht ein Mann auf, wirft euch auf das Bett und die Szene blendet unterlegt von eindeutigen Stöhngeräuschen aus. Danach folgen ein Zeitsprung von einem Jahr sowie ein Rollentausch. Ab sofort spielt ihr nämlich in der Rolle von Jonathan – dem Ehemann von Amanda, der seine vermisste Frau seit langer Zeit verzweifelt sucht. So viel zum durchaus interessanten Story-Fundament von Lust for Darkness.

Mit dem Wechsel des Protagonisten beginnt das eigentliche Spiel, das in seinen Grundzügen immer wieder an Genrekollegen wie Amnesia: The Dark Descent erinnert. Das liegt vor allem an der stets düsteren Atmosphäre, dem geschickten Einsatz von Licht- und Schattenspielereien sowie kleineren Schockmomenten. Movie Games baut eine angespannte Atmosphäre auf, die so manch anderes Gruselspiel oftmals vermissen lässt. Hinzu kommt der verstörende Mix aus Orgien, Okkultismus und wenig subtilen Provokationen, der für einiges an Aufmerksamkeit sorgen dürfte.


Sex alleine reicht nicht aus

In der Rolle von Jonathan nehmt ihr die Suche nach Amanda auf, was euch in ein großes Anwesen mitsamt skurrilen Bewohnern führt – und später sogar in eine noch viel bizarrere Welt. Doch davon wollen wir noch nicht allzu viel verraten. Denn so interessant der Ansatz von Lust for Darkness mit seiner von H. P. Lovecraft inspirierten Welt auch sein mag, die Spielbarkeit stimmt derzeit nicht. Das fängt bereits mit der extrem hakeligen Steuerung an. Warum, in Gottes Namen, ist es so dermaßen umständlich, Türen, Schubladen und andere Objekte zu öffnen? Ein simpler Klick mit der Maus hätte es auch getan.

Die hier eingesetzte Mechanik hat jedoch einige Macken und führt nicht selten dazu, dass sich der Gang durch eine Tür schon mal zu einer kleinen (und vor allem unnötigen) Geduldsprobe entwickelt.

Auf Dauer nervtötend ist auch, dass ihr zwar zahlreiche Gegenstände aufnehmen und genauer unter die Lupe nehmen könnt, doch in den meisten Fällen handelt es sich um unnützes Zeug, das euch lediglich aufhält. Bisher fehlen noch ansprechende Rätsel und Puzzles. Die derzeitigen fallen eher in die Kategorie „unnötiger Ballast“, etwa wenn ihr auf extrem umständliche Weise den genauen Standort eines Parks auf eurem Laptop ausfindig machen müsst.

Lust for Darkness - Kickstarter Trailer
Via Kickstarter soll das Horror-Adventure Lust for Darkness für den PC finanziert werden.

Ebenfalls nervig ist die ziemlich pingelige Kollisionsabfrage, die oftmals dazu führt, dass ihr an eigentlich unscheinbaren Objekten hängen bleibt. Außerdem sollten die Entwickler den Synchronsprecher von Jonathan vielleicht nochmals vor das Mikrofon zitieren. Der bringt nämlich ungefähr so viel emotionale Intensität mit wie eine verschrumpelte Kartoffel.

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