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Test - Lost Dimension : Das Ende naht

  • PS3
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Strategische Kämpfe

Ihr bekommt es mit einer ganzen Menge Gegnern zu tun, womit wir zum zweiten Element des Spiels kommen. Euch stehen meist mehrere Missionen zur Auswahl. Einige davon sind freiwillig. Ihr könnt und solltet sie zum Leveln der Charaktere und zum Sammeln von Items nutzen. Die Story-Missionen hingegen müssen absolviert werden. Die Kämpfe laufen sehr strategisch ab, denn jeder eurer Charaktere kann sich pro Zug nur in einem bestimmten Radius bewegen.

So entwickeln sich die Kämpfe bedingt rundenbasiert, obwohl das eigentliche Geschehen in den Missionen in Echtzeit abläuft. Ihr zieht Charakter nach Charakter und legt fest, welche Tätigkeiten er anschließend ausführen soll. Seid ihr nah genug am Gegner, könnt ihr angreifen. Das ist sowohl mit euren Waffen möglich als auch mit besonderen Fertigkeiten, die ihr im Laufe des Spiels erlernt. Sehr wichtig ist, wie ihr eure Charaktere platziert, denn sie können sich gegenseitig unter die Arme greifen.

Stehen zum Beispiel zwei oder mehr Charaktere unmittelbar nebeneinander, geben sie Unterstützungsfeuer, sollte einer von ihnen einen Gegner angreifen. Allerdings sind solche Charaktergrüppchen immer wieder ein gefundenes Fressen für Gegner, die über Flächenangriffe verfügen. Ihr müsst daher immer austüfteln, welche Vorgehensweise auf dem Schlachtfeld die beste ist. Manchmal findet ihr Kisten, die ihr öffnen könnt, was allerdings die Runde eines Charakters beendet.

Habt ihr alle Charaktere bewegt, ist der Feind am Zug. Auch er positioniert die Einheiten neu auf dem Schlachtfeld und greift an oder heilt sich. So laufen die Züge, bis am Ende kein Gegner mehr auf dem Schlachtfeld steht. Werden eure Einheiten komplett aufgerieben, dann ist das Spiel nicht vorbei, sondern ihr könnt die Mission einfach neu starten. Am Ende erhaltet ihr eine Bewertung. Je besser ihr eine Mission gemeistert habt, desto mehr Gegenstände bekommt ihr als Belohnung. Euer Ziel besteht daher darin, die Missionen möglichst mit der Bestwertung abzuschließen. Gelingt euch das nicht auf Anhieb, könnt ihr die Mission erneut spielen, was den Vorteil hat, dass eure Charaktere stärker werden.

Am Ende einer Mission erhalten alle Charaktere Erfahrungspunkte, auch die, die nicht an ihr teilgenommen haben. Nur die Teilnehmer erhalten allerdings Punkte, mit denen sie neue Fertigkeiten erlernen oder bereits erlernte verbessern dürfen. Das geschieht in einem gesonderten Menü, das euch mehrere Fertigkeitenbäume pro Charakter bietet. Die Grundeigenschaft legt allerdings das Spiel fest. Ihr könnt also nicht wählen, ob Sho nun ein Heiler, ein Magier oder etwas anderes ist.

Das Spiel bietet eine sehr gelungene Mischung aus herausfordernden Kämpfen und einer gut erzählten Geschichte, die euch im Visual-Novel-Stil präsentiert wird. Der größte Nachteil dabei ist, dass ihr der englischen Sprache mächtig sein solltet. Mit reinem Schulenglisch kommt ihr nicht weit, deutsche Sprachausgabe oder Bildschirmtexte sind nicht vorhanden. Optisch kann Lost Dimension leider nicht überzeugen, was sowohl für die Charakterportraits als auch für die Umgebungen innerhalb der Missionen gilt. Es erwartet euch frühes PS3- bis spätes PS2-Niveau.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Optisch pfui, spielerisch hui

Lost Dimension schreckt auf den ersten Blick eher ab. Beschäftigt ihr euch aber ein wenig mit dem Spiel, erkennt ihr dessen Potenzial, das aus mehreren Komponenten besteht. Zum einen ist es sehr spannend, den Verräter ausfindig zu machen. Der ist bei jedem neuen Spieldurchgang eine andere Person, was zum erneuten Durchspielen animiert. Zum anderen sind die strategischen und taktischen Kämpfe sehr interessant. Immer wieder müsst ihr euch entscheiden, wer in die Kampftruppe soll, wie ihr euch auf dem Schlachtfeld verhaltet und wie ihr am besten welche Gegner ausschaltet.

Hierbei spielen die Team-Fähigkeiten eine besondere Rolle, aber auch die Fertigkeiten der Charaktere können über den Ausgang eines Kampfes entscheiden. Gelingt es euch, eine Topwertung für den Kampf zu erzielen, winken viele wichtige Gegenstände als Belohnung. In einem Mini-Crafting-System erstellt ihr neue Waffen, die eure Truppe schlagkräftiger machen. Weiterhin wird die Geschichte zwischen den Kämpfen in vielen kleinen Sequenzen gut vorangetrieben.

Das alles lässt die veraltete Optik des Spiels vergessen oder zumindest zur Nebensache werden. Optisch bekommt ihr leider ein Spiel, das scheint, als wäre es in der späten PS2-Ära oder maximal zu Beginn der PS3 entstanden. Die Musik untermalt den Titel recht gekonnt, auch wenn sich manche Musikstücke oft wiederholen. Leider gibt es diesen ungeschliffenen JRPG-Diamanten nur in englischer Sprache.

Überblick

Pro

  • strategische Kämpfe
  • umfangreiche Fertigkeitenbäume
  • interessante Geschichte
  • Verräter in jedem Spiel neu gesetzt
  • leicht erlernbares Crafting-System zum Bau neuer Waffen
  • Visual-Novel-Stil in den Zwischensequenzen

Contra

  • schwache optische Präsentation
  • nur in englischer Sprache
  • kleinere Ruckler in den Missionen

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