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Test - Logitech G900 Chaos Spectrum : Angriff auf die Kabelmäuse

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Kabellose Mäuse haben eine höhere Latenz als Kabelmäuse, sind schwerer und dann ist da noch die Sache mit dem Akku. Diese Aussage steht seit Jahren im Raum, weswegen sich Wireless-Nager beim Zocken nie so wirklich durchsetzen konnten. Logitech will diese Aussage mit der neuen G900 Chaos Spectrum bis in die Grundfesten erschüttern und lud dazu nach Lausanne, damit wir uns im Testlabor selbst von den Qualitäten der Maus überzeugen konnten.

Die G900 Chaos Spectrum ist das Ergebnis einer langen Entwicklungsdauer und strikter Vorgaben. Das Ziel: eine Wireless-Maus, die schneller als eine Kabelmaus ist. Das Ergebnis kommt Anfang April für satte 179 Euro auf den Markt und könnte hohe Wellen schlagen. Um es kurz zu machen: Logitech hat das Ziel offenbar erreicht. Sichtlich stolz auf das Resultat ließ man uns in die Testlabors in der Schweiz, wo wir mit eigenen Augen verschiedene Testdurchläufe, von Latenzprüfungen bis hin zu Störeinflüssen durch andere Sender, begutachten konnten. An Selbstvertrauen mangelt es Logitech offenbar nicht, was den neuen Nager angeht.

Federleichter Beidhänder

Doch zunächst zu den harten Fakten: Bei der G900 handelt es sich um eine kabellose, symmetrische Gaming-Maus mit RGB-Beleuchtung, die also sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder geeignet ist. Damit es keine Probleme wegen der seitlichen Daumentasten gibt, sind diese schlicht und einfach austauschbar. Wer möchte, kann die mit einer Magnethalterung befestigten Seitentasten auch ganz verschwinden lassen und durch eine Blende ersetzen. Die Magneten halten einwandfrei, bei einigen Proberunden Counter-Strike hatten wir zumindest keine Probleme.

Erstaunlicherweise ist die G900 trotz des notwendigen Akkus extrem leicht. Gerade mal 107 Gramm bringt der Winzling auf die Waage und ist damit leichter als viele Kabelmäuse. Das ändert nichts an der Leistung, mit RGB-Beleuchtung soll der Akku bis zu 24 Stunden aushalten, ohne gar bis zu 32. Mittels eines Schalters an der Unterseite könnt ihr die Maus zudem jederzeit abschalten, um im Ruhebetrieb Strom zu sparen.

Praktisch: Es gibt keine Ladestation, die Maus wird stattdessen über ein Micro-USB-Kabel aufgeladen, an dem sonst der Sender/Empfänger für den Nager steckt. Das bringt zugleich den Vorteil mit sich, dass ihr nur schnell den Sender aus- und die Maus einstöpseln müsst, wenn der Akku leer ist. So könnt ihr ohne Unterbrechung weiterzocken beziehungsweise die G900 einfach grundsätzlich am Kabel lassen.

Präzise in jeder Beziehung

Als Sensor wird – wie schon bei der G502 – der beliebte und sehr präzise PMW3366 verwendet, der gewohnt gute Arbeit leistet. Der Sensor arbeitet mit bis zu 12.000 dpi, natürlich via Tasten und Software in fünf Stufen einstellbar. Die beiden Maustasten sind sensibel, liefern aber auch ein sehr gutes Klick-Feedback. Generell fühlt sich das Zocken mit der G900 einfach gut an. Ähnliches gilt für das Mausrad, das mit oder ohne Rasterung betrieben werden kann. Erfreulich hierbei ist vor allem, dass der Leichtlauf wesentlich präziser funktioniert als bei der G502. Logitech hat sich die Kritik offenbar zu Herzen genommen. In der G900-Variante ist er nahezu perfekt.

Logitech G900 Chaos Spectrum - Wireless-Maus der Extraklasse im Hardware-Check
Wir stellen euch jetzt schon die neuste Wireless-Maus aus dem Hause Logitech vor, die Logitech G900 Chaos Spectrum.

Soweit sieht alles nach guter Arbeit aus. Wirklich interessant wird die Sache beim Blick in die Testlabors, in die uns Logitech ohne Umschweife Einlass gewährte. Unter anderem wurde uns der Einfluss von Sendequellen wie Bluetooth oder WiFi auf die Hardware vorgeführt, wobei die G900 im Vergleich zu anderen Wireless-Mäusen ein sehr homogenes und störungsfreies Bild ablieferte. Noch interessanter waren die Latenzmessungen von Klicks und Mausbewegungen gegenüber einigen namhaften Mitbewerbern.

Kampfansage an die Konkurrenz

Und tatsächlich, Logitech konnte dabei eindrucksvoll belegen, dass die G900 im kabellosen Gebrauch tatsächlich deutlich niedrigere Latenzen aufweist als die verkabelten Nebenbuhler. Hinsichtlich der Latenz konnte die G900 im Wireless-Betrieb bei den vorgeführten Tests eigentlich nur von sich selbst geschlagen werden, und zwar im verkabelten Modus. Auch im praktischen Einsatz beim Zocken gibt sich die G900 keine Blöße. Die taktilen Maustasten sind sensibel, aber mit gut spürbarem Druckpunkt, die Bewegungserkennung arbeitet makellos und etwaige Latenzen sind auch im Wireless-Betrieb nicht feststellbar.

Die Einstellungen nehmt ihr wie gewohnt über die Logitech Gaming Software vor. Eine neue Version, welche die Maus unterstützt, wird parallel zum Launch veröffentlicht. Hier habt ihr die Möglichkeit, dpi, Tastenbelegungen, Profile und RGB-Beleuchtung einzustellen. Die Software bietet umfassende Optionen, bis hin zur Optimierung für euer Mauspad oder die Möglichkeit, geräteübergreifende Profile zu erstellen, falls ihr beispielsweise noch eine Logitech-Tastatur oder ein Headset nutzt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Die G900 rast an die Spitze

Logitech hat eine ganze Menge Entwicklungsarbeit in die G900 gesteckt und das zahlt sich aus. Der neue Gaming-Nager ist nicht nur ungemein präzise, sondern in Sachen Latenz eine gnadenlose Kampfansage an die gesamte Konkurrenz, egal wie namhaft sie sein mag. Logitech hat tatsächlich das Wunder vollbracht, im kabellosen Betrieb bei äußerst geringer Störanfälligkeit die Latenzen selbst der schnellsten Kabelkonkurrenten zu unterbieten.

Das ist nicht nur gut für etwaige Käufer, sondern für den gesamten Mausbereich, denn nun müssen sich die Konkurrenten gehörig anstrengen, um in ähnliche Höhen vorzudringen. Unterm Strich bleibt zu sagen, dass die G900 eine der besten und ausgereiftesten, aber leider auch teuersten Gaming-Mäuse ist, die ich je in den Fingern hatte.

Überblick

Pro

  • sehr gute, taktile Maustasten
  • sehr genauer optischer Sensor
  • austauschbare Daumentasten
  • lange Akkulaufzeit
  • gutes und präzises Mausrad
  • problemloser Wechsel zwischen Kabel- und Wireless-Betrieb
  • enorm niedrige Latenz

Contra

  • etwas gewöhnungsbedürftiges Design
  • teuer

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