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Test - Lightning Returns: Final Fantasy XIII : Modenschau

  • PS3
  • X360
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Auf dem Laufsteg

Ebenfalls frei laufen die Monster herum, die ihr entweder umgeht oder per Knopfdruck in der Spielwelt angreift, bevor es in den Kampfbildschirm geht, wo ihr euch ebenfalls frei bewegt. Lightning stellt sich ihren Feinden (meist) völlig alleine. Statt zwischen Party-Mitgliedern schaltet ihr zwischen verschiedenen Kampfgarnituren um.

Dabei handelt es sich um Kombinationen aus den insgesamt über 80 verschiedenen im Spiel auffindbaren Kleidern (Achtung, Suchtgefahr!) sowie Waffen, Schilden und diversen kleineren Objekten wie Ringen und Ähnlichem. Jedes einzelne Kleidungsstück besitzt genauso wie jedes andere Ausrüstungsobjekt bestimmte Eigenschaften. Das bedeutet, ihr solltet durch wohlüberlegtes Kombinieren der Einzelteile möglichst sinnvolle Kampfgarnituren erstellen, um in den häufig anspruchsvollen Auseinandersetzungen Land zu sehen.

Lightning Returns: Final Fantasy XIII - Battle System Trailer
Wie das überarbeitete Kampfsystem funktioniert, wird euch im Trailer näher gebracht.

Jede Garnitur besitzt eigene, mindestens teilweise zuteilbare Aktionsmöglichkeiten wie Zauber oder direkte Angriffe und sogar Blocken. Letzteres solltet ihr sehr gut timen, um auch gegen gefährlichere Gegner und Bosse möglichst effektiv zu sein. Außerdem steht euch pro Garnitur ein eigener Aktionsbalken zur Verfügung. Verbraucht ihr diesen, schaltet ihr einfach per Schultertasten zur nächsten Garnitur um.

Mit dem rechten Trigger analysiert ihr eure Feinde, um deren Schwachstellen zu erfahren. Das ist in Lightning Returns wichtiger denn je, denn nur mit der richtigen Angriffstaktik versetzt ihr bestimmte Feinde in den Schockzustand und könnt ihnen so genügend Schaden zufügen. Setzt ihr dann noch im richtigen Moment die Zeitdilatationsfähigkeit ein, mit der ihr euch kurzzeitig schneller bewegt als eure Gegner, zwingt ihr auch den größten Feind in die Knie.

Laborexperimente

Die Zauber verdienen eine besondere Erwähnung, da sie im finalen Teil der 13er-Serie komplett anders gehandhabt werden als gewohnt – wie so viele Spielmechaniken in Lightning Returns. Im Grunde werden Zauber wie Gegenstände behandelt. Manche Gegner werfen sie nach dem Kampf als Beute ab und ihr synthetisiert sie dann in Magielaboren. Das bedeutet, ihr verstärkt gleiche Zauber durch Kombination, bis sie nicht mehr weiter kombiniert werden können. Das eigentliche Hochstufen funktioniert separat. Klingt kompliziert, geht in der Praxis aber schnell in Fleisch und Blut über.

Hervorheben muss man auch, dass statusverändernden Tränken eine höhere Wichtigkeit zukommt als in den meisten anderen JRPGs. Tränke können bei richtigem Einsatz über den Ausgang schwieriger Kämpfe entscheiden. Dementsprechend kann Lightning nur eine geringe Anzahl an Gegenständen mit sich führen. Außerdem sind Heiltränke wichtig, da unsere Heldin auf dem normalen Schwierigkeitsgrad nicht von selbst heilt. Die Inventarorganisation darf also ebenfalls nicht unterschätzt werden.

Links liegen lassen könnt ihr hingegen die sogenannten Outworld-Aspekte des Spiels. Dabei handelt es sich nur um verschiedene Möglichkeiten, sich mit anderen Spielern auszutauschen, die in eurem Spiel als NPCs auftauchen. Ihr teilt beispielsweise Screenshots, vergleicht Kampfergebnisse und teilt das Ganze auf Wunsch auf Twitter oder Facebook. Also nichts, was das Spielerlebnis merklich positiv oder negativ beeinflusst, da man die Outworld im Menü auch komplett abschalten kann.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis

Das JRPG-Urgestein ist bekannt dafür, ständig neue Kampfsysteme auszuprobieren. Der Abschluss der 13er-Trilogie weckt diesbezüglich höchstens teilweise Erinnerungen an Final Fantasy X-2 oder Crisis Core: Final Fantasy VII. Die Neuigkeiten beschränken sich aber nicht nur auf das Kampfsystem. Nach einer Weile merkt man, dass Lightning Returns in fast allen wichtigen Spielbereichen einen großen Schritt nach vorne macht. Das neue Final Fantasy ist ungewöhnlich und endlich wieder innovativ. Das Wichtigste ist aber: Die meisten neuen Ideen funktionieren und stolpern nicht über eine erzwungene Originalität. Es ist jedoch eine gewisse Eingewöhnungszeit und Lernbereitschaft vonnöten. In den ersten Stunden bereitete mir Lightning Returns ordentlich Kopfschmerzen. Bis es schließlich in meinem an altbekannte Genre-Standards gewöhnten Denkzentrum irgendwann Klick machte.

Lightning Returns ist ein Spiel für (Zeit-)Planer und Taktiker, versteckt das aber unter einem JRPG-Gewand und dekoriert es mit jeder Menge Action. Wie einst das vergleichbar originelle The World Ends With You aus demselben Haus wird Squares jüngstes Baby nicht jedem gefallen und vielleicht sogar einen großen Teil der alten Serien-Fans aufgrund der großen Umstellungshürde vergraulen. Zudem ist die technische Umsetzung der Spielwelt nicht so makellos wie die umwerfenden CGI-Sequenzen und die Geschichte könnte gerne mitreißender sein. Das 13er-Finale zeigt mir als Fan von Final Fantasy VI und VII dennoch mindestens, dass alte Tugenden nicht immer der einzige richtige Weg sein müssen. Final Fantasy XV kann kommen.

Überblick

Pro

  • große, offene Spielwelt ...
  • tolle Protagonistin und interessante Charaktere …
  • sehr motivierendes Kampfsystem
  • umwerfende CGI-Sequenzen
  • hoher Wiederspielwert
  • süchtig machendes Kleidersammeln
  • originelle Entwicklungssysteme für Zauber und Fähigkeiten
  • viele Nebenmissionen
  • abwechslungsreiche Hauptmissionen
  • anspruchsvoller Schwierigkeitsgrad (wenn nicht auf einfach gestellt)

Contra

  • … aber große Laufwege
  • … aber Geschichte hat Schwächen
  • Zeit-Management gewöhnungsbedürftig
  • matschige Texturen
  • detailarme Passanten
  • Chocolina-Missionen fast nur Botendienste
  • Bildrate kann an bestimmten Stellen sinken

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