Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Legends of Wrestling 2 : Legends of Wrestling 2

  • PS2
  • Xbox
Von  |  |  | Kommentieren
Legends of Wrestling 2
Terry Funk will hoch hinaus. (Xbox)

Schweiß, Blut und Schmerzen im Ring
Doch kommen wir zur eigentlichen Action im Ring: Im Gegensatz zum Vorgänger sind die Einmärsche der Wrestler in die Arena nicht mehr interaktiv, dafür sind sie zumindest etwas spektakulärer. Am Gameplay hat sich hingegen so gut wie gar nichts geändert. Das bedeutet, dass ihr nach wie vor mit einem soliden, aber etwas trägen Kampfsystem zu Rande komme müsst. Ihr könnt den Kontrahenten einerseits mittels Schlägen, Tritten oder Nahangriffen wie Bodyslams oder Headscissor attackieren, zum anderen könnt ihr in den Clinch gehen, wodurch wieder neue Moves möglich sind. Tatsächlich gibt es im Clinch acht Positionen, aus denen wiederum jeweils etwa vier bis acht Moves möglich sind. Weiter sind Angriffe aus dem Rennen, beim Ringpfosten und über die Seile nach außerhalb des Rings möglich. Dort könnt ihr außerdem Schlagwaffen wie Mülltonnen, Stühle, Baseballschläger oder Krücken finden – ein Schiedsrichter ist zwar vorhanden und lässt sich auch ausknocken, trotzdem dürft ihr die illegalen Hilfsmittel ohne Sanktionen einsetzen. Was zunächst nach vielen Moves klingt, relativiert sich während des Spielgeschehens, zumal die Aktionen relativ unspektakulär inszeniert sind und sich die Moves von Figur zu Figur zu oft wiederholen. Gut gefallen kann hingegen die Konter- und Combo-Funktion, bei der ihr bloß im richtigen Moment anhand einer Anzeige den passenden Button drücken müsst. Nach wie vor vorhanden ist übrigens auch die Publikums-Anzeige: Nur wenn ihr unterschiedliche Moves zeigt, Waffen einsetzt, Bewegungen kombiniert, den Gegner blutig schlagt, den spezifischen Finisher benutzt und so das Publikum gut unterhaltet, gibt es eine gute Schlusswertung.

Legends of Wrestling 2
Baut euren eigenen Wrestler zusammen. (PS2)

Eines der größten Mankos von 'Legends of Wrestling' war die geradezu spartanische Matchvarianten-Auswahl: Bloß die klassischen Einer-gegen-Einen, Tagteam-Matches, drei Leute im Ring und vier Kämpfer im Ring waren möglich. Diese Varianten sind natürlich auch im vorliegenden Spiel vorhanden, dazu kommen aber noch drei weitere Match-Typen: 'Ladder', 'Cage' und 'Royal Rumble'. Bei letzterem müssen nach und nach unzählige Wrestler besiegt werden, indem man sie aus dem Ring wirft – zugleich sind aber nur vier Catcher im Ring. Etwas spektakulärer ist da der 'Cage': In einem riesigen Käfig wird rumgeprügelt, an dessen Wand man auch hochklettern und auf den Gegner herunterspringen kann. Derjenige Catcher hat gewonnen, der zuerst die Käfigtür aufschlägt und entfliehen kann. Ebenfalls hoch hinaus geht es in den 'Ladder'-Matches: Über dem Ring ist ein Titelgürtel befestigt, der langsam herunterschwebt, wenn sich die Kontrahenten richtig vermöbeln. Am Schluss kann die Trophäe dann mittels einer Leiter im Ring erreicht werden – wer den Titel zuerst holt, hat das Match gewonnen. Diese neuen Matchvarianten sind zwar ganz spaßig und bringen etwas Abwechslung in die Action, im Vergleich zur Konkurrenz wirken die Ausführung und die Anzahl der Matcharten nach wie vor ziemlich mickerig.

Legends of Wrestling 2
Zahlreiche Interviews als Boni. (Xbox)

Keineswegs legendär: Technik und Sound
Ebenfalls ein Kritikpunkt am Erstling war die äußerst mäßige technische Gestaltung. Leider hat sich da aber bei 'Legends of Wrestling 2' nur wenig geändert. Nach wie vor wirken vor allem die Figuren nicht mehr zeitgemäß – die Körperproportionen sind unrealistisch und erinnern mehr an 80er Jahre-Plastikfiguren als an reale Personen, überhaupt erkennt man nur mit viel gutem Willen, welcher bekannte Wrestler der virtuelle Kämpfer am Screen sein soll. Immerhin wirken die Charaktere dank einer detaillierteren muskulösen Körper-Textur etwas hübscher. Wenig spektakulär sind auch die unterschiedlichen Arenen ausgefallen, wobei vor allem die internationalen Ringhallen unrealistisch wirken. Unverständlich ist aber vor allem, dass die PS2-Version aufgrund gröberer Texturen und weniger voluminös wirkenden Figuren nicht an die ebenfalls mittelmäßige Grafik der Xbox-Variante herankommt. Auch der Sound hinterlässt einen wenig begeisternden Eindruck: Außer bei den Dialogen der Promoter im 'Karriere'-Modus müsst ihr auf Sprachausgabe verzichten – ein Live-Kommentar fehlt und auch die Wrestler bleiben stumm. Die Geräusche der Fights wirken ebenfalls unrealistisch, während der rockige Sound zumindest einigermaßen für Stimmung sorgt. Xbox-Besitzer dürfen übrigens eigene Tracks von der Festplatte ins Geschehen integrieren.

 

Fazit

von David Stöckli
Eines muss man den Entwicklern von 'Legends of Wrestling 2' zugute halten – sie haben einige Mängel des äußerst mittelmäßigen Erstlings zumindest ansatzweise verbessert. So sind die drei neuen Matchvarianten durchaus spaßig ausgefallen, der Karriere-Modus wurde dank (allerdings sehr simplen) Storylines leicht aufgewertet und die Interviews mit den Charakteren sind durchaus interessant. Trotzdem kommt das Gebotene keineswegs an die stärkere Konkurrenz an – die Grafik ist unspektakulär und bietet schwache Animationen, das solide Kampfsystem ist etwas starr, die gesamte Move-Anzahl zu niedrig, das Erspielen von Boni zu umständlich und langwierig und die Wrestler sehen eher wie detailarme Plastik-Actionfiguren als echte Personen aus. Trotzdem macht es durchaus für ein paar Minuten Spaß, in die unkomplizierte Action einzusteigen. Allerdings dürften sich nur Wrestling-Fans, welche die zahlreichen altgedienten Wrestler-Stars aus vergangenen Tagen noch kennen, länger mit dem Titel beschäftigen.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel