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Test - Jack Keane : Konkurrenz für Monkey Island?

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Welcher Adventure-Fan erinnert sich nicht an 'Ankh', den Titel aus dem deutschen Hause Deck13, der ganz entscheidend mit geholfen hat, das tot geglaubte Adventure-Genre wieder zu beleben. Besonders die Wünsche der Spieler, die sich wehmütig nach der alten Klasse der Lucas-Arts-Adventures sehnten, wurden mit dem witzigen Point&Click-Titel erfüllt. Zumindest beinahe, denn ganz perfekt war das Abenteuer im Alten Ägypten nicht. Ebenso wenig perfekt ist der namens gebende Held des neuen Adventures 'Jack Keane'. Schauen wir mal, ob die Jungs und Mädels von 10tacle und Deck13 diesmal noch einen drauf gelegt haben.

Warum sind Adventure-Helden immer solche Loser?

Schon zu Beginn kommen schnell wieder sehnsüchtige Erinnerungen an den LucasArts-Klassiker 'Monkey Island' und den etwas unfähigen Helden Guybrush Threepwood auf. Gesegelt wird zwar nicht in der Karibik, sondern zur Kolonialzeit im Indischen Ozean und Jack ist auch kein Pirat sondern Kapitän eines Handelsschiffes, aber auch er ist eher ein sympathischer Loser als ein strahlender Held. Gleich zu Beginn hat der arme Kerl mächtigen Ärger mit Geldeintreibern. Denn sein Schiff ist nicht nur mit geborgtem Geld bezahlt und noch dazu in einem lausigen Zustand, auch mit dem Job klappt es nicht so richtig, da ihm schon öfter die Waren abhanden gekommen sind und er jetzt seinen Kredit nicht zahlen kann.

Auf der Flucht vor den Schlägern kommt ihm da das Angebot des britischen Geheimdienstes nur recht, einen ihrer Agenten auf einem tropischen Eiland abzuliefern. Was Jack noch nicht weiß: der diabolische Dr. T, von Beruf Gouverneur und Tee-Exporteur, will von ebendieser Insel aus das britische Empire auslöschen. Und zwar mit dem wirklich perfiden Plan, mit Hilfe von pflanzenfressenden Pflanzen (!) alle Teeplantagen der Welt zu vernichten, um sich das Monopol auf Tee zu sichern. Diesen finsteren Plan soll der Geheimagent der Krone vereiteln. Zudem wird Jack im Laufe des Spiels nicht nur mit der forschen Amanda und vielen schrägen Charakteren, sondern auch noch mit einem Geheimnis aus seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Ein bisschen Spaß muss sein

Wie dem kurzen Abriss schon zu entnehmen ist, kommt wie schon in 'Ankh' auch in 'Jack Keane' der Humor nicht zu kurz. Dabei haben die Macher sehr viel Wert auf eine witzige Hintergrundstory gelegt, die die Entwickler nie aus den Augen verlieren. Und das ist auch gut so, denn viele andere Adventures dieser Art verlieren sich in einer endlosen Aneinanderreihung von Kalauern und Insider-Gags. Aber natürlich kommen auch die kleinen Gags und Anspielungen auf Abenteuer-Filme oder -Spiele nicht zu kurz.

Wie in den meisten Adventures wird auch in 'Jack Keane' viel geredet. Hier haben die Entwickler richtig gute Arbeit geleistet, denn die Dialoge sind fast durch die Bank weg sehr witzig. Das liegt vor allem an den gut ausgearbeiteten Charakteren. Ob nun die Hauptfiguren oder die vielen Personen, die Jack unterwegs trifft, jeder einzelne ist liebevoll und detailliert charakterisiert. Allerdings ist wohl manchmal auch der Spaß am Herumblödeln mit den Machern durch gegangen, denn etwas mehr Hinweise zur Geschichte oder zu den Rätseln hätten es in den Dialogen schon sein dürfen.

Nur noch kurz um eine Ecke gedacht

Die Rätsel selbst bewegen sich im Durchschnitt - wie von vielen Spielern gewünscht - auf einem etwas höheren Niveau als in 'Ankh' und reichen von sehr einfach bis richtig schwer. Vor allem ab der Mitte des Spiels ist reichlich Tüfteln angesagt. Viele Rätsel sind dabei recht komplex und verschachtelt und bringen die Synapsen eines Durchschnittsspielers bestimmt ganz ordentlich zum Qualmen. Damit ihr in solchen Situationen nicht den Faden verliert, könnt ihr die aktuellen Spielziele durch Drücken der Tab-Taste aufrufen. Durch Linksklick bekommt ihr übrigens auch zu allen Objekten - häufig auch spielwichtige - Informationen.

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