Kein Bruder im Geiste, aber vielleicht ein entfernter kleiner Neffe von Dark SoulsImmortal Unchained ist in jedem seiner Bestandteile anzusehen, dass die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht, beziehungsweise bei wem sie sie abgeschrieben haben. Von seinem unverzeilichen Spielprinzip bis hin zum verschachtelten Leveldesign schimmert die Kopiervorlage Dark Souls durch jede Pore des Pauspapiers, das dieses Spiel letztlich ist.
Doch wie es mit abgeschriebenen Hausaufgaben nunmal in der Regel der Fall ist, sind sie in jederlei Hinsicht weniger inspiriert als das Original, schlampiger und plumper in der Ausführung. Statt die Raffinesse und Präzision walten zu lassen, die die Titel von From Software auszeichnen, verlassen sich die Entwickler zu sehr auf die Strahlkraft des Vorbilds in der Hoffnung, auch eine zweitklassige Kopie sei immer noch gut genug.
Mit Einschränkung ist das durchaus der Fall. Wer sich auf Immortal Unchained einlässt und über die vielen kleineren und größeren Macken hinwegsieht, erhält vielleicht keinen Bruder im Geiste, aber immerhin doch einen entfernten kleinen Neffen von Dark Souls, der in einem Jahr ohne großen Souls-like-Titel die Lücke zwar nicht füllen kann, sich aber immerhin etwas ungelenk hineinplumpsen lässt.
Vor allem das Fernkampfsystem kann eigene Akzente setzen, wirkt aber nicht konsequent zu Ende gedacht, der Look ist originell, aber auf Dauer eintönig, Balancing und Gegnerverhalten sind verbesserungswürdig und verwechseln bisweilen die Sperrigkeit, die Dark Souls in gewisser Weise zur Methode erhob, mit schlichter Gängelei.
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