Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Horizons : Horizons

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Erst einmal in einer der vier Startzonen angekommen, sucht sich der neue Held Istarias bei der örtlichen Berufsberatung, die für ihn passende Klasse und/oder Beruf aus. Ihr könnt euch aus vier Abenteurerberufen (Kämpfer, Kleriker, Kundschafter, Magier) und drei Gewerbeberufen (Gelehrter, Ausrüster, Waffenschmied) den geeigneten für euch auswählen. So sind zum Beispiel auch Kombinationen möglich wie etwa ein Kundschafter, der in seiner Freizeit Waffen schmiedet und je nach Tätigkeit in den zwei unterschiedlichen Disziplinen aufsteigt. Drachen hingegen starten von Anfang an in einer vorgegebenen Abenteurer- und Handwerksklasse. Habt ihr einen gewissen Grad an Fertigkeiten erreicht, steht euch der Weg zu den so genannten Prestigeklassen offen, die eine Aufwertung eures Grundberufes bedeuten und zusätzliches Training beim Ausbilder erlauben. Vom jeweiligen Trainer mit der nötigen Startausrüstung versehen, könnt ihr euch dann sogleich ins Gewusel der Onlinewelt stürzen und die ersten Erfahrungen sammeln.

Was mache ich hier eigentlich?
Für reine Kämpfernaturen steht natürlich der Kampf im Vordergrund. Jeder Abenteuerklasse stehen, neben dem normalen Angriff und mit weiterem Aufstieg, verschiedene Spezialfähigkeiten zur Verfügung. Diese sind entweder passiv und wirken dauerhaft oder aktiv, womit sie euch entweder Spezialattacken ermöglichen oder euren Charakter verstärken. Die käuflich zu erwerbenden Techniken müssen erst einmal erlernt werden, bevor sie ausgeführt werden können. Zusammengefasst also läuft dann der Kampf in bekannter Weise mit Speziangriffen, Styles und Zaubern, wobei dieser nicht besonders originell vonstatten geht, da sehen vergleichbare Titel jedenfalls besser aus. Abwechslung sollen hingegen organisierte Events bringen, in denen die Untoten ganze Städte belagern, die es zu halten gilt, oder die Befreiung der von Monstern besetzten Städte und Regionen, was eine Erweiterung der Spielwelt nach sich zieht.

Bastler hingegen werden sich eher dem Handwerk zuwenden, dessen Umfang bei 'Horizons' wirklich als gigantisch bezeichnet werden kann. Nicht nur die typischen Berufe wie Waffenschmied und Ausrüster können erlernt werden, sondern auch Zaubersprüche und Handwerkerformeln als Gelehrter produziert werden. Eine zweite Neuerung, die bei 'Horizons' eingeführt wurde, ist der Umstand, dass das gesamte Wirtschafts- und Ausrüstungssystem ausschließlich spielerbezogen ist. Das bedeutet, dass ihr zwar für den Anfang noch eine Startausrüstung bekommt, spätere Waffen, Rüstungen, Zaubersprüche, Werkzeug et cetera aber nur von Spielern kaufen könnt. Verkaufen könnt ihr eure Produkte entweder direkt oder über die Consigner-NPCs, die euch, gegen eine kleine Gebühr, den Betrag auf euer Konto auch in Abwesenheit überweisen.

Üblicherweise beginnt der Herstellungsprozess mit dem Einsammeln von Ressourcen: Schmiede bauen Metalle ab und schmelzen sie zu Barren, die sie wiederum zu Metallgegenständen weiterverarbeiten. Zimmerleute fällen Bäume und werkeln im Sägewerk, während bei der Herstellung einer Lederrüstung Vieh gehäutet werden muss, und Gelehrte kritzeln neue Formeln auf Papier oder betätigen sich als magische Juweliere. Um anfangs ein Gefühl für das jeweilige Handwerk zu bekommen, vergibt der Trainer kleinere Tasks mit präzisen Aufträgen, bei deren Erfüllung Erfahrung und Belohnung in Form der so genannten Tokens winkt. Diese können für kleinere neue Blaupausen (Formeln) eingetauscht werden.

Verflucht, ich bin schon wieder verskillt! Oder doch nicht?
Wie schon erwähnt seid ihr aber nicht bis in alle Ewigkeit an eine Abenteurerklasse oder ein Handwerk gebunden. Auch bleiben euch die schon erreichten Fertigkeiten erhalten. Es gilt aber zu beachten, dass ihr hinsichtlich des Erfahrungspunktesystems mittels eines 'Ratings' eingestuft bleibt. Das bedeutet, wenn ihr schon einen höheren Level in einem Beruf/Klasse erreicht habt, aber zu einem neuen wechselt, werdet ihr beispielsweise die geringere Erfahrung erhalten, wenn ihr als Stufe 20 Charakter ein Stufe eins-Monster tötet, das ja eigentlich genau eurer Erfahrungsstufe der neuen Klasse entspricht, in die ihr gewechselt habt. Andererseits könnt ihr aber auf diesen Weg unzählige Hybridklassen erschaffen.

Interessant wird es allerdings erst nach einigen Stufenanstiegen, wenn sich die Prestigeklassen öffnen. Sie ermöglichen eine zusätzliche Spezialisierung der Abenteurer- sowie der Handwerksberufe, was eure Möglichkeiten beträchtlich erweitert.

Die grafische Seite ist auch nicht gerade die Stärke von 'Horizons'. Zwar vermitteln die vielen unterschiedlichen Zonen Abwechslung und Atmosphäre. Jedoch sehen die Charaktere und Gegner sehr undetailliert und klobig aus, was sich nach dem heutigen Stand der Technik negativ auf den Spielspaß auswirkt. Was aber positiv auffällt sind die einzelnen Arbeitschritte beim Handwerk, die alle mit einer Animation unterlegt sind, so dass man endlich sehen kann, was man eigentlich macht. Hinzu kommen noch die hohen Hardwareanforderungen, die einem das Spielen in hohen Auflösungen und Detailstufen gehörig Toleranz abverlangen, und die sehr lange Ladezeiten. Jedes Gebiet erhielt auch eine eigene musikalische Untermalung, die sich im oberen Durchschnitt hält.

 

Fazit

von Stephan Lindner
Anfangs sah es bei 'Horizons' aus, als ob man sich endlich um die Fehler und Schwächen bestehender MMORPGs Gedanken gemacht hätte. Hinsichtlich des Handwerksystems wurde dies auch ausgezeichnet gelöst, noch nie machte das Craften so viel Spaß. Auch die enge Verzahnung von Herstellung und Nachfrage, die nur von Spielern bestritten werden kann, ist genial. Warum aber Kämpfe immer noch nach dem alten, stupiden System ablaufen und die schlechte grafische Umsetzung die Spielatmosphäre drücken muss, bleibt mir ein Rätsel. Auch dieser Titel kann aufgrund seines schwierigen Einstiegs Neueinsteiger nur schwer fesseln. All dies wird Spieler eines gut eingeführten und stabilen Fantasy-MMORPGs vom Schlage eines 'Dark Age of Camelot' wohl nur sehr schwer bewegen umzusteigen.

Überblick

Pro

  • sämtliche Wirtschaft beruht auf Spielerwirtschaft
  • freie Entscheidung durch Kampf oder Handwerk aufzusteigen
  • ausgeklügeltes, umfangreiches Handwerkssystem
  • Erweiterung der Spielwelt durch Siege gegen die Untoten

Contra

  • klobige Charakterdarstellung
  • Kampfsystem und grobe Animationen
  • viele typische MMORPG-Kinderkrankheiten
  • fehlender Spieler vs. Spieler (PVP)-Konflikt
  • Balancingprobleme

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel