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Special - Halo Infinite : Multiplayer-Check: Gratis und genial?

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Es ist ein Kontrastprogramm: Während die Kampagne von Halo Infinite mit einer offenen Spielwelt samt Haupt- und Nebenmissionen neue Wege beschreitet, hat sich der Mehrspieler-Modus so gut wie gar nicht verändert. Aber gerade diese klassische Ausrichtung ist die große Stärke. 

Freispielbare Waffen und Aufsätze? Perks? Charaktere mit unterschiedlichen Eigenschaften? Loadouts? Nichts davon gibt es in Halo Infinite. Sturmgewehr und Pistole sind stets meine Ausrüstung, wenn es in die Schlacht geht. Will ich andere Waffen haben, hole ich sie mir an festen Stellen auf der Karte – oder nehme sie einem erledigten Spartan ab. Auch kurzzeitig einsetzbare Gegenstände wie Greifhaken oder Tarnung müssen immer wieder aufs Neue beschafft werden. Geschenkt bekomme ich nichts, aber das gilt genauso für meine Gegner.

So ist eine Chancengleichheit gewährleistet, denn alle haben Zugriff auf das gleiche Arsenal. Während in anderen Shootern regelmäßig bestimmte Waffen nahezu unbrauchbar oder übermächtig sind, plagen Halo Infinite keine Balancing-Probleme. Zwar muss ich berücksichtigen, dass das Sturmgewehr etwas verzieht und die Schrotflinte nur eine geringe Reichweite hat. Doch sobald ich die Stärken und Schwächen der Waffen raus habe und mit ihnen umzugehen weiß, kann ich mit der einfachen Pistole ebenso Abschüsse machen wie mit dem Raketenwerfer. 

Halo Infinite ist nie zu schnell oder zu hektisch, sondern immer ausgewogen. Der Spielverlauf ändert sich ständig, sodass keine Runde gleich abläuft. Wurde eben noch mit dem Scharfschützengewehr über die halbe Karte hinweg gefeuert, geht es im nächsten Moment auf engstem Raum mit der Shotgun ans Eingemachte. Dank einer absolut genauen und einfach gehaltenen Steuerung habe ich jederzeit alles im Griff. Ebenso klasse sind die Server: Lags, eine längere Spielersuche oder ähnliche Probleme sind bei Halo Infinite eine absolute Ausnahme.

Rein ins Getümmel!

In Sachen Spielmodi ist die Beta bereits ordentlich bestückt. Im 4-gegen-4 spiele ich auf sieben kleinen Karten unter anderem Team Deathmatch, Capture the Flag und Oddball – hier muss ein brennender Schädel möglichst lange in den eigenen Reihen gehalten werden. Dagegen finden die 12-gegen-12-Kämpfe auf drei großen Karten statt, die genug Freiraum für Fahrzeuge wie die Wespe oder den Warthog bieten. Hinzu kommen regelmäßig wechselnde Modi: Aktuell (Stand: 17. Dezember) stehen zum Beispiel Fiesta (zufällige Waffen beim Respawn) und Taktischer Showdown (keine Spartan-Schilde und Bewegungsmelder) zur Wahl.

Eine positive Überraschung ist das häufige Teamplay. Der Modus “Hamstern” verlangt beispielsweise, Energiekerne einzusammeln und in die eigene Basis zu bringen. Selbst ohne Chat klappt die Zusammenarbeit oftmals richtig gut: Während die einen aus dem Team mit den Kernen in Richtung Abgabestelle laufen, halten ihnen die anderen feindliche Spartans vom Hals. Zwischendurch wirft sich mein Team sogar gegenseitig die Kerne zu, um die Entfernungen schneller zu überbrücken.

Selbst im Team Deathmatch erlebe ich schöne Momente, etwa wenn jemand mit dem Warthog ankommt, kurz auf die Hupe drückt und mich zur Mitfahrt einlädt. Sekunden später ballere ich mit dem Geschütz herum und erwische einige überraschte Gegner, nur um gleich darauf von einer feindlichen Rakete zerlegt zu werden. Völlig egal, der Spaß war es wert! 

Soll es doch kompetitiv und damit intensiver zugehen, führt der Weg ins Ranglisten-Spiel. Hier bin ich standardmäßig nur mit dem Kampfgewehr ausgerüstet und muss ohne das Radar auskommen. Basierend auf meinen Leistungen werde ich in eine von mehreren Klassen eingeteilt, die dafür sorgen sollen, dass ich nur mit ähnlich starken Gegnern konfrontiert werde.

Halo Infinite - Multiplayer Season One Launch Trailer

Microsoft hat die erste Multiplayer-Season in Halo Infinite im Rahmen einer Beta ab sofort verfügbar gemacht.

Ecken und Kanten

Spielerisch ist Halo Infinite bereits spitze. Doch an anderen Stellen besteht noch Verbesserungsbedarf. So ist es im 4-gegen-4 und 12-gegen-12 bisher nicht möglich, den Spielmodus auszuwählen. Stattdessen entscheidet der Zufall, ob Totale Kontrolle oder Team Deathmatch an die Reihe kommt. Konkret filtern kann ich nur im Rahmen eines privaten Spiels, das ich mit Freunden aufziehe. Hier stehen verschiedene Kombinationen aus Karten und Modi zur Verfügung, die von 343 Industries geliefert werden. Eigene Kreationen sind nicht möglich: Der Forge-Editor ist zwar geplant, wird aber nicht vor Mai 2022 erscheinen.

Am Battle Pass doktert Entwickler 343 Industries bereits seit dem Start der Beta herum, bisher jedoch mit geringem Erfolg. Grundsätzlich lassen sich zahlreiche kosmetische Gegenstände freischalten, darunter Helm-Designs, Rüstungsfarben und Aufkleber für Waffen und Fahrzeuge. Viele davon sind aber erst verfügbar, wenn ich im Besitz des knapp acht Euro teuren Premium-Upgrades bin. Ansonsten bleiben selbst Gegenstände auf Stufen gesperrt, die ich bereits erreicht habe. 

Das weitaus größere Problem ist der schleppende Fortschritt. Stets sind lediglich vier (mit Battle Pass fünf) Herausforderungen aktiv, die Punkte einbringen. Abschüsse oder gewonnene Runden haben nur dann einen Effekt, wenn sie an laufende Aufgaben gekoppelt sind. Meist können diese aber ausschließlich in bestimmten Modi erfüllt werden, also muss ich Varianten spielen, auf die ich gar keine Lust habe. Vor diesem Hintergrund wirkt es nicht wie eine nette Geste, dass ein gekauftes Premium-Upgrade über das Ende einer Season hinaus weiterläuft. Es ist vielmehr die absolute Notwendigkeit, um genug Zeit zum Erspielen aller Extras zu haben.

Fazit

Wie fällt also mein Gesamteindruck aus? Spielerisch wirkt Halo Infinite bereits sehr ausgereift. Das klassische Konzept funktioniert so gut wie eh und je: Eine perfekte Steuerung, stabile Verbindungen, effektive Waffen sowie abwechslungsreiche Karten und Modi sind mehr als genug, um den Spielspaß nach oben zu treiben. Dazu reagiert das Team von 343 Industries schnell auf das Feedback der Halo-Community und liefert regelmäßig gefragte Modi und Spiellisten nach. So darf es weitergehen!

>> Halo Infinite: die Kampagne im Test <<

Voll daneben ist für mich der Battle Pass. Es sind derart viele Gegenstände hinter der Paywall versteckt, dass ich mich permanent zum Kauf des Premium-Upgrades gedrängt fühle. Damit nicht genug, wird der Fortschritt durch die wenigen Herausforderungen kräftig ausgebremst. Das wiederum soll mich wohl dazu bringen, für zwei Euro einzelne Stufenaufstiege freizukaufen. Genau so sollte Free-to-Play nicht sein! 343 Industries sollten das gesamte Konzept schleunigst und grundlegend überarbeiten, denn es wirft ein schlechtes Licht auf den sonst feinen Multiplayer-Modus.

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