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Test - Halo 2 : Spiel der Woche 46/04

  • Xbox
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Nicht die Waffen und auch nicht diese strategischen Elemente machen in erster Linie den Reiz der Kämpfe aus. Es ist die Intelligenz der Gegner, die hervorragend ausgefallen ist und die jedes Gefecht ungeheuer spannend macht. Die Feinde agieren selbständig in den Arealen, gehen in Deckung, treten manchmal den Rückzug an, geben sich gegenseitig Warnhinweise und versuchen, euch in den Rücken zu fallen. Allerdings sollte man hierzu nicht auf dem tiefsten der vier Schwierigkeitsgrade zocken, da in diesem die KI deutlich weniger fordernd ist. Die Kampagne ist allerdings nicht sonderlich umfangreich ausgefallen - auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sehen geübte Spieler nach etwa neun Stunden den Abspann. Außerdem schwankt das Leveldesign qualitativ stark - einige Abschnitte sind absolut atemberaubend, in anderen kämpft man sich durch immer wieder ähnlich aussehende karge Räume und Gänge, wobei zuweilen durchaus auch die Orientierung verloren gehen kann. Dank der spannenden Kämpfe sind diese Levels aber kein Beinbruch.

Multiplayer-Freuden

Die Kampagne bietet also spannende Missionen, in denen die typische 'Halo'-Atmosphäre gepaart mit dem hervorragenden Gameplay für beste Unterhaltung sorgt. Fast noch besser gefällt allerdings der Mehrspieler-Part. Wie schon im Vorgänger könnt ihr entweder zu viert im Splitscreen oder mit bis zu 16 Spieler über System Link gegeneinander antreten. Das ganz große Plus ist aber die sehnlichst erwartete Online-Unterstützung über Xbox Live. Auch hier kämpfen je nach Spielmodus bis zu 16 User. Die Matchvarianten sind vielfältig - von 1vs1-Duellen über 'Deathmatch' bis hin zu Team-Varianten à la 'Capture the Flag', 'King of the Hill' oder 'Oddball' ist alles dabei, was das Multiplayer-Herz begehrt. Jede Variante darf außerdem nach Lust und Laune konfiguriert werden.

Damit die Langzeitmotivation stimmt, unterstützt der Online-Modus von 'Halo 2' die aktuellsten Xbox Live-Features wie Clan-Matches. Des Weiteren gibt es genaue Stats auf der Bungie-Website und ein motivierendes Rang-System. Anstatt wie üblich über eine Optimatch-Liste ein laufendes Match auszuwählen, gehen die Entwickler bei 'Halo 2' einen anderen Weg. Ihr werdet über ein komplexes System mit anderen Spielern zu einem Match vermittelt, so dass möglichst gleichstarke User gegeneinander antreten und die Teams gerecht verteilt sind. Wer selbst bestimmen will, was für eine Map und nach welchen Regeln gezockt wird, macht ein eigenes Spiel auf und lädt seine XBL-Kollegen ein. Einziger Wermutstropfen beim Multiplayer-Modus ist die Map-Anzahl - gerade mal etwa elf Areale sind nicht sonderlich viel, auch wenn die Maps sehr ausgeklügelt designt wurden. Allerdings dürfte es bald neue Mehrspieler-Levels per Xbox Live-Download geben. Etwas schade ist hingegen, dass erneut keine Bots im Mehrspieler-Modus zur Verfügung stehen.

Begeisternder Sound und tolle Grafik

'Halo' setzte damals mit seinen aufwändigen Bump Mapping-Techniken und dem tollen Detail-Texturing neue Maßstäbe im Konsolenbereich. Wer bei 'Halo 2' auf ähnliche technische Revolutionen gehofft hat, wird auf den ersten Blick vielleicht etwas enttäuscht sein. Die Grafik erinnert frappierend an den Erstling. Es gibt also wieder einige Abschnitte, die sehr eckig und detailarm ausgefallen sind. Allerdings wurde die Grafik insgesamt etwas verbessert - so bieten die Charaktere noch mehr Details und sind noch einen Tick besser animiert. Außerdem kommen einmal mehr Fans von aufwändigen Bump Mapping-, Partikel- und Detailtexturing-Effekten auf ihre Kosten. Trotz der teilweise beeindruckenden Grafikpracht bleibt die Framerate stets schnell und flüssig. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen - ab und zu ploppen einige Polygonbauten und Texturen auf dem höchsten Detailgrad unschön zu spät ins Bild.

Noch besser als die Grafik kann aber der Sound überzeugen. Wie schon das erste 'Halo' protzt der Nachfolger mit feinstem 5.1-Surroundklang, der in den Gefechten eine enorme Hilfe bei der Ortung von Gegnern ist. Darüber hinaus sorgt der hervorragende Soundtrack mit seinem Mix aus Chorgesängen, Rockmusik und orchestralen Klängen für echte Kinoatmosphäre. Weniger überzeugt dagegen die deutsche Sprachausgabe, die im Vergleich zum englischen Original ziemlich lieblos und teils unpassend klingt.

Fazit

von David Stöckli
’Halo 2’ ist keine Revolution, aber eine mehr als überzeugende Weiterentwicklung des preisgekrönten Erstlings. Die interessante Story zeigt neue Seiten vom ’Halo’-Universum und die Levels sind insgesamt noch spannender und abwechslungsreicher ausgefallen. Besonders begeistern konnte uns aber der Online-Modus mit seinen vielen durchdachten Features. Das Highlight des Spiels sind ganz klar die Kämpfe – das exzellente Gameplay, die ausbalancierten Waffen, die verschiedenen Taktiken und die tolle Gegner-KI sorgen für das typische ’Halo’-Feeling. Etwas weniger gefallen können dagegen einige Levelabschnitte, die sehr karg, unübersichtlich und wiederholend wirken. Dies dürfte aber niemanden stören, zumal sowohl die Grafik als auch der Sound (abgesehen von der schwachen deutschen Sprachausgabe) auf einem hohen Niveau sind. Xbox-Fans können also aufatmen – ’Halo 2’ ist der erhoffte Shooter-Hit und darf in keiner Xbox-Sammlung fehlen.

Überblick

Pro

  • exzellentes Gameplay
  • interessante Story
  • hervorragender Mehrspieler-Modus
  • atmosphärischer Surround-Sound
  • ausgefeilte Gegner-KI
  • sehr gute Steuerung

Contra

  • kaum große Neuerungen
  • einige repetitive Levelabschnitte
  • zuweilen detailarme Umgebung
  • keine Bots im Mehrspieler-Modus
  • recht kurze Einzelspieler-Kampagne
  • mäßige deutsche Sprachausgabe

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