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Test - GTA IV: The Ballad of Gay Tony : Einwanderer, Rocker und nun wird's rosa

  • PC
  • PS3
  • X360
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Vergiss nie, wo du herkommst

Raus aus dem glamourösen Glitzerleben und direkt rein ins Elend wird Luis gerissen, wenn er zwischendurch mal die Mama besucht. Für die alte Dame prügelt sich der liebe Sohnemann dann in illegalen Käfigkämpfen á la Fight Club, um die Schulden beim Miethai zu begleichen. Oder er zieht mit seinen Homies von damals um die Häuser, um Drogendeals einzufädeln oder sonst wie Unfug anzustellen. Klar, dass dabei auch jede Menge schiefgeht und immer wieder heftige Schusswechsel mit den Ordnungshütern anstehen. Dabei kommen dann nette neue Bleispritzen zum Einsatz. Vom handlichen Granatwerfer bis zur großkalibrigen Handfeuerwaffe ist alles dabei, was das Herz eines echten Gangsters höher schlagen lässt.

Ihr merkt schon, die Missionen sind abwechslungsreich und abgefahren und bringen das gute alte GTA-Feeling binnen weniger Minuten zurück auf den Bildschirm. Egal, ob ihr bei einer Verfolgungsjagd mit dem Golf-Kart durch die Straßen gurkt, mit dem Panzer alles plattmacht, was da so fährt und geht, oder mit gezielten Golfbällen in die Kronjuwelen den amen Gangsterkonkurrenten zum Reden bringt: ein verrückter Auftrag jagt den nächsten. Dazu der hibbelige Chef, willige Weiber und schwüle Nachtklubs, zu denen euch bisher der Zugang versagt war: fertig ist das vor Ironie und Witz sprühende Glitter-Gangster-Epos.

Gay is beautiful!

Wenn der Araber seinen Papa am Telefon mit den Worten „They're not prostitutes. They are loose women!" zu überzeugen versucht oder der gute alte Brucie von seinem noch viel verrückteren Verwandten zur Sau gemacht wird, bleibt kein Auge trocken. Schnellbootmissionen wechseln sich mit Auftragsmorden ab, Helikoptereinsätze mit Juwelendeals am Hafen. Dabei gibt es übrigens ein Wiedersehen mit den Bikern aus The Lost and Damned sowie eine der spektakulärsten Verfolgungsjagden des Zusatzinhalts.

Nach jeder geglückten Mission seht ihr einen Statusbildschirm, der euch in Form einer Prozentzahl Auskunft darüber gibt, wie akkurat ihr bei dem Auftrag vorgegangen seid. Bestimmte Vorgaben, wie mindestens zehn Kopfschüsse oder eine Trefferquote von mindestens 60 Prozent, wollen erfüllt sein, wenn ihr eine hohe Prozentzahl erreichen wollt. Aus technischer Sicht leidet auch The Ballad of Gay Tony an den bekannten Kinderkrankheiten der Serie. Sichtbarer Bildaufbau und Pop-ups trüben das Gesamtbild, daran hat man sich aber schon fast gewöhnt. Ebenso wie an die stellenweise etwas bockige Steuerung und die kleineren Ruckeleinlagen, wenn mal wieder irgendwas in die Luft fliegt und man mit dem Fluchtwagen Gas gibt.

Genug gemeckert. Was ihr bekommt, ist die volle Dosis GTA mit allem, was dazu gehört. Auch in diesem DLC stecken mehr Liebe zum Detail und Spielspaß als in vielen Vollpreistiteln. Coole Charaktere, aberwitzige Dialoge, spaßige Missionen und eine einmalige Spielwelt. Dazu passende Mucke von Bon Jovi bis hin zu Busta Rhymes. Da wir den Mehrspielermodus noch nicht im Online-Betrieb testen konnten, reichen wir den Bericht nach, sobald die Server mit massig Gangstern bevölkert sind.

Fazit

von Jens Quentin
Ja, es ist nur ein Zusatzinhalt, der genau genommen nicht wirklich viel Neues bietet. Aber verdammt, es ist saucool und macht höllisch Spaß! Mir persönlich gefällt die herrlich überzeichnete, vor verrückten Typen und coolen Locations wimmelnde Glitzerwelt des schwulen Tony sogar noch etwas besser als die harte Rocker-Realität von The Lost and Damned. Auch wenn sich in technischer Hinsicht nicht viel getan hat und die alten Kinderkrankheiten diagnostiziert werden, gibt es zehn Stunden Unterhaltung vom allerfeinsten. Eigentlich bleibt da nur die Frage, ob ihr euch die im Handel erhältliche Bundle-Version mit dem Titel Episodes from Liberty City (inklusive The Lost and Damned) kauft oder ob ihr euch den schwulen Tony ... nun ja ... saugt.

Überblick

Pro

  • geniales Charakterdesign
  • abwechslungsreiche Missionen
  • witzige Geschichte
  • cooler Soundtrack
  • tolle Dialoge
  • neue Waffen
  • neue Fahrzeuge
  • Humor ohne Ende
  • Cameos bekannter Charaktere
  • Verknüpfung zum Vorgänger The Lost & Damned
  • verbesserte Hubschraubersteuerung
  • Comeback des Fallschirms

Contra

  • kleinere Ruckeleinlagen
  • Pop-ups und sichtbarer Bildaufbau
  • wenige Neues
  • Steuerung immer noch nicht optimal

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