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Preview - Gothic Remake : Die Neuauflage des Klassikers wird richtig gut!

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Der viel zitierte, herbe „Ruhrpott-Charme“ macht nur einen Teil der Faszination für das erste Gothic aus. Noch viel mehr als die rauen Ecken sorgen die vielschichtigen Charaktere, die lebendige Welt und die immense Freiheit für den Kultstatus des deutschen Rollenspiels. All diese Elemente will Alkimia Interactive mit einem von Grund auf neu entwickelten Remake in die Moderne befördern. Nach einer exklusiven und live vorgespielten Gameplay-Präsentation bin ich mir fast sicher: Das Remake wird gut!

Lasst mich aber direkt zu Beginn eine wichtige Sache klarstellen: Den namenlosen Helden bekam ich nicht zu Gesicht. Stattdessen spielte die Demo ein halbes Jahr vor den Ereignissen des Originals und rückte den Gefangenen Nyras in den Fokus. Der Grund dafür fällt relativ simpel aus, die Demo fertigte Alkimia exklusiv für die sehr wenigen Gamescom-Termine an und sollte in möglichst kurzer Zeit die wichtigsten Spielelemente und Orte zeigen.

Die Kontrolle über Nyras hatte der Producer Reinhard Pollice, der in der Gothic-Modding-Szene bestens bekannt ist. Mit Kai Rosenkranz gab mir THQ Nordic zudem einen mehr als kundigen Reiseleiter an die Hand – schließlich zeichnete er bereits beim Original für Musik und Sounddesign verantwortlich.

Alte Bekannte mit neuen Gesichtern

Direkt zu Beginn unseres Ausflugs in die Minenkolonie von Khorinis begrüßte uns mit Diego ein alter Bekannter und ließ das Fan-Herz sofort höher schlagen. Selbst ich als jemand, dessen letzter Gothic-Kontakt mehr als 15 Jahre zurückliegt, erkannte den Handlanger von Gomez ohne Probleme wieder, was im Playable Teaser von 2019 definitiv nicht der Fall war. Das Facelift verlieh der Demo auf optischer Seite wohlige Original-Gefühle und die anschließenden Gespräche mit Diego und anderen bekannten Charakteren vertieften diesen Eindruck noch einmal. Der ruppige Umgangston lässt Ruhrpott-Herzen schmelzen, auch wenn ich leider nur die englische Sprachausgabe zu hören bekam.

Der anschließende Spaziergang über den Austauschplatz evozierte sofort eine wohlige Vertrautheit, auch wenn sich an manchen Ecken doch einiges verändert hat, wie Kai betonte. Im Remake fällt die Minenkolonie etwa größer aus als im Original, von etwa 15 bis 20 Prozent ist die Rede. Das Studio dichtet aber nicht etwa neue Gebiete hinzu, sondern nutzt die Extrafläche, um bekannte Umgebungen mit den neuen technischen Möglichkeiten auszuschmücken und noch immersiver zu gestalten. Da beschwere ich mich sicher nicht.

Als technischer Unterbau für das Gothic Remake fungiert bekanntermaßen die Unreal Engine. Die Entwicklung startete zwar mit Version 4, aufgrund der großen Vorteile wechselte Alkimia aber mittendrin auf die Unreal Engine 5. Gröbere Probleme scheint der Umstieg nicht gemacht zu haben, oftmals zaubern die Entwickler wunderschöne Szenen auf den Bildschirm. Für meine Augen wirkten die Umgebungen rund um das Alte Lager oftmals noch etwas zu hell, was auf die düstere Stimmung drückt. Mit dieser Meinung stehe ich aber nicht alleine da und aufgrund des Community-Feedbacks arbeitet Alkimia bereits an Anpassungen.

Gothic Remake - Willkommen im Alten Lager Trailer

Der neue Trailer zum Gothic Remake heißt euch im Alten Lager, dem größten und reichsten Camp des Minentals, Willkommen.

Selbst Hand anlegen durfte ich nicht, zum Spielgefühl vermag ich entsprechend wenig zu sagen. Das Movement wirkte aber sehr rund und besonders, als Reinhard eine Kletterpartie auf das Plateau oberhalb der verlassenen Mine unternahm, zeigten sich die neuen Bewegungsskills von Nyras – die natürlich auch der namenlose Held beherrscht. Diese dürften die Erkundung der Kolonie deutlich erleichtern.

Kämpferisch unerfahren

In der Tradition des Originals musste auch Nyras in der Gamescom-Demo mit einer Spitzhacke als Startwaffe vorliebnehmen. In einem ersten Kampf gegen die Fleischwanzen schwingt er das umfunktionierte Werkzeug sehr ungelenk und mit beiden Händen, glücklicherweise lässt euch Alkimia die lästigen kleinen Insekten im Remake auch einfach platttreten. Das eliminiert einen großen Frustfaktor von Gothic.

Kai erklärt mir während der Auseinandersetzung, dass Dialoge sich schon früh auf die Skills des namenlosen Helden auswirken sollen. So trafen wir auf unserem Weg durch die Kolonie auf Orry und führten ein kurzes und wenig ergiebiges Gespräch mit ihm. Der Gardist begegnete Nyras durchaus fröhlich und aufgeschlossen, Reinhard entschied sich bei den Dialogoptionen aber für ein wenig diplomatisches „Geht dich nichts an“. Bei einer freundlicheren Antwort entsteht laut Kai eine längere Plauderei, in deren Resultat Orry einen wichtigen Tipp parat gehabt hätte: Halt deine Waffe doch mit einer Hand, dann haust du schneller und präziser zu.

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Solche Ansätze versprechen jede Menge Abwechslung und auch Wiederspielwert. Allerdings kam mir das Kampfsystem noch reichlich klobig vor, aber hier sei noch einmal gesagt: Ich durfte nicht selbst spielen. Als sich Nyras auf dem Plateau schließlich den Goblins und Scavengern entgegenstellte, wurde ich dennoch das Gefühl nicht los, dass es noch an Wucht fehlt. Ob es ein komplexeres Kombo- und Block-System gibt, steht ebenfalls noch in den Sternen.

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