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Test - Goodbye Deponia : Abschied tut weh

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Immer dann, wenn etwas Großes zu Ende geht, besteht die Gefahr, dass eine Leere zurückbleibt. Sie schleicht sich in euer tiefstes Inneres und lässt euch wehmütig mit dem Gedanken zurück: “Ich werde es vermissen.“ Wir versprechen: Wer sich bereits in die beiden Spiele Deponia und Chaos auf Deponia verliebt hat, der wird diese Form der Wehmut verspüren, wenn er den Abspann von Goodbye Deponia über den Bildschirm flimmern sieht.

Diesmal zählt es: Ursprünglich war Rufus einzig darauf bedacht, sich von seiner müllverseuchten Heimat, dem Planeten Deponia, zu verabschieden und ein Leben voller Wohlstand in der elitären Himmelsstadt Elysium zu feiern. Doch seit dem Beginn seiner Geschichte ist einiges Geschehen - beispielsweise hat er sich in ein Mädchen Namens Goal verliebt, von der geplanten Sprengung Deponias erfahren und davon, dass die Elysianer ebenfalls in einer gewissen Weise ums Überleben kämpfen. Kurz: Die Ziele haben sich geändert. Was in Deponia mit den selbstsüchtigen Motiven eines Egomanen begann, hat sich zwei Teile später in eine dramatische Weltenretteraktion gewandelt.

Rufus lernte bisweilen viele Freunde kennen, aber auch viele Feinde, die ihm am liebsten für seine abstrusen Pläne und seine eigensinnigen Handlungen den Hals umdrehen würden. Seine Selbstverliebtheit, seine Tollpatschigkeit und seine Überheblichkeit sind beispiellos in der Geschichte der Point-&-Click-Adventures. Und auch in Goodbye Deponia ist es sehr auffällig, wie oft ihr als Rufus “versehentlich“ Mist baut, den ihr dann auch irgendwie wieder ausbügeln müsst. Es ist ein Balanceakt, den Entwickler Daedalic Entertainment bereits seit Langem beherrscht und diesmal perfektioniert hat.

Die Kunst der Witze und Dramen

Ihr habt keine Ahnung, wovon wir reden, weil ihr weder Deponia noch Chaos auf Deponia gespielt habt? Wir raten dringend, dies nachzuholen. So gut der dritte Teil auch sein mag: Ohne Kenntnis der Vorgänger dürfte er nur halb so viel Spaß machen. Der Lohn der Mühe ist eine Geschichte, die in ihrem Abschluss zur Höchstform aufläuft, abenteuerlich abstruse Ausmaße annimmt und trotzdem alle wichtigen Fragen löst.

Stichwort Humor: Jan Müller-Michaelis' Werke sind oberflächlich betrachtet immer lustig, zynisch, sarkastisch und entsprechend selten politisch korrekt. Im Falle von Goodbye Deponia hat der Autor noch ein großes Fass an Derbheit geöffnet, das erstaunlich gut funktioniert. Rufus' moralisch zweifelhafte Ansichten werden bis an die Grenzen des guten Geschmacks gedehnt und trotzdem hat man den Kerl das ganze Spiel über einfach lieb. Es ist deshalb nur passend, dass während des Spielens ausgerechnet eine “Sterbeszene“ für die heftigsten Lachanfälle sorgte. Das ist echte Kunst.

Goodbye Deponia - Disco Teaser Trailer
Als kleines Warm-up für den Release von Goodbye Deponia im Oktober lädt der Disco-Trailer zum Feiern ein.

Aber so lustig das Spiel auf den ersten Blick erscheinen mag: Im Inneren lauert erneut ein ernster Kern, weshalb euch das Lachen ab und an im Hals stecken bleiben wird. Ohne aufgrund der immensen Spoiler-Gefahr näher darauf eingehen zu wollen, sei deshalb gewarnt, dass eine ganz bestimmte Stelle die Deponia-Fans polarisieren wird. Doch dazu mehr in unserem Fazit.

Rätsel für Fortgeschrittene

Kurzum: Die Geschichte von Goodbye Deponia ist ganz klar die beste der gesamten Serie. Dafür verliert das Spiel in der anderen Königsdisziplin der Point-&-Click-Adventures gegenüber seinem grandiosen Vorgänger Chaos auf Deponia an Boden. Dieser markierte mit einer fulminanten Rätsellogik und genialen Ideen einen Meilenstein des Genres.

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