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Test - Goin' Downtown : Das neue Adventure der 'Simon'-Macher

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Im Gegensatz zu anderen Adventures sind die Rätsel in 'Goin' Downtown' alle logisch aufgebaut und mit gesundem Menschenverstand spielend lösbar. Wer aber mal nicht weiterkommt, kann einen Blick in Jakes Tagebuch werfen: Entweder findet sich bereits in der Aufgabenstellung ein entscheidender Hinweis oder ihr bedient euch des dreistufigen Hilfesystems. Dabei wird der jeweilige Eintrag um so deutliche Hinweise erweitert, dass es unmöglich ist, trotzdem nicht auf die Lösung zu kommen. Das ist eine Stärke, aber gleichzeitig auch eine große Schwäche des Spiels.

Während Genre-Neulinge hier voll auf ihre Kosten kommen und sich gleich an das Lösen von Rätseln wagen können, ist die Herausforderung für Könner sehr gering. Dennoch ist ein Blick auf das Spiel lohnenswert, denn die Geschichte ist schlüssig und spannend. Dazu tragen nicht zuletzt die Synchronsprecher bei: Keine Geringeren als die deutschen Sprecher von Will Smith (Jake), George Clooney (Edward) sowie von Jennifer Lopez und Nicole Kidman sind beteiligt.

Schicke Grafik im Comic-Stil

Besonders auffallend ist die grafische Umsetzung des Spiels. Wer mit höchster Detailstufe spielt, genießt dreidimensionale Figuren im Comic-Stil. Diese sind liebevoll gestaltet und wirken weder unpassend noch erzwungen. Sie fügen sich wunderbar in die facettenreiche Umgebung ein. Der Spieler kann außerdem die Textausgabe in Sprechblasen aktivieren, um den Comic-Look zu vollenden. Und auch hier ist die Liebe zum Detail erkennbar, wenn man in gewissen Situationen auf die Positionierung achtet.

Leider gibt es einige kleine Kritikpunkte: Zum Beispiel ist Jakes Haut manchmal durchsichtig, sodass seine Iris durch das untere Lid scheint. Oder aber die Sprachanimation ist zeitweise gar nicht auf den Text abgestimmt. Das eigentliche Problem liegt jedoch darin, dass beim Herabsetzen von Details und Auflösung zwar die Umgebung immer noch perfekt aussieht, aber die Figuren so sehr verpixelt sind, dass sie überhaupt nicht mehr ins Bild passen. Es macht zwar Sinn, weil die Interaktionsgegenstände wichtiger sind als die Figuren selbst, dennoch wäre ein gewisser Ausgleich wünschenswert gewesen.

Sehr sympathisch ist übrigens die musikalische Untermalung. Wenn sie zu hören war, dann waren es hochwertige Samples, die sich nicht allzu schnell wiederholten. Aber meist wurde auf hochtrabende Musik verzichtet; die Spannung baute sich mithilfe der eigentlichen Umgebungsgeräusche auf, etwa zischender Wasserdampf. So wird eine passende Atmosphäre geschaffen, ohne dass der Spieler das Bedürfnis verspürt, seine eigene Musik zu hören.

Die größten Schwachpunkte des Spiels liegen vor allem in seinem geringen Umfang sowie dem sehr linearen Ablauf. Dadurch wird den Charakteren jegliche Entwicklung verwehrt, was angesichts der interessanten Grundlagen schade ist. Wer schon im Rätsellösen geübt ist, wird sich sehr unterfordert fühlen. Wer sich aber erstmals an einem Point&Click-Adventure versuchen möchte, ist bei 'Goin' Downtown' gut aufgehoben und kann sich nach Belieben austoben, ohne schwer wiegende Konsequenzen befürchten zu müssen.

Fazit

von Kristina Rothe
'Goin' Downtown' ist ein hervorragendes Anfänger-Adventure. Die grafisch interessante Umsetzung sowie die hochwertige Synchronisation und das Sounddesign machen das Spiel zu einem spannenden Erlebnis. Selbst geübte Spieler, die sich unterfordert fühlen könnten, finden Spaß an dem Spiel dank seiner Aufmachung und Handlung. Der etwas gering ausgefallene Umfang wird durch einen sehr angemessenen Preis ausgeglichen. Wer sich schon immer mal an das Genre wagen wollte, aber von den schwierigen Rätseln abgeschreckt wurde, ist hier richtig!

Überblick

Pro

  • tolle Synchronisation
  • 3D-Grafik im Comic-Look
  • witzige Details
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • logische Rätsel
  • ausbalanciertes Sounddesign

Contra

  • zu kurze Story
  • für versierte Spieler zu einfach
  • sehr linearer Ablauf
  • kein einfaches Umherirren möglich
  • keine Charakterentwicklung

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