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Special - Mathias‘ Rückblick 2015 : Endlich nicht mehr frei

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    Viel zu lange war ich frei, musste tun und lassen, was ich wollte, war gezwungen, mir den Tag selbst einzuteilen, auszuschlafen und bis spät in die Nacht Mulders und Scullys X-Akten zu sichten. 2015 war es so weit. Es war mein Jahr. Also sprach ich ein Stoßgebet an meinen Erlöser. Er erhörte mich, wenngleich er meinem Gesuch nicht sofort nachkam.

    Wie eine Viper hatte ich gelauert und auf diese Gelegenheit gewartet. Noch bewegte sich meine Beute munter, nicht ahnend, dass ich schon bald zuschnappen würde. Es war die eine Chance. Wenn es nicht klappen würde, wäre mein Ziel für immer im Unterholz verschwunden. Ein letztes tierisches Zischen, bevor ich hervorstieß und endlich meine Bewerbung an Gameswelt schrieb. Ja, das Praktikum zappelte wie ein Wurm am Angelhaken. Ich musste nur noch zugreifen und stärker sein als das andere Ende der Nylonschnur.

    Die Redaktionstaufe

    Der in einen Glorienschein gehüllte Begriff „Volontariat“ war seit Ende meines Journalistikstudiums die Beute, der ich hinterherjagte. Doch ich war fast zwei Jahre lang gezwungen, ein Leben in Freiheit zu führen. Als freier Mitarbeiter im Bereich „Digital Lifestyle“ konnte ich im Lauf der Zeit mein lang gehegtes Steckenpferd „Videospiele“ zwar teilweise ausleben, war aber nie vollends zufrieden damit, nirgendwo so richtig dazuzugehören. Bereits Anfang 2015 bewarb ich mich voller Tatendrang initiativ bei Gameswelt. Doch mehr als freie Mitarbeit war auch hier zunächst nicht drin. Nun jedoch schwamm ich zumindest um den richtigen Angelhaken herum.

    Mit Ilyass und David hatten sich zwei der Gameswelt-Apostel neuen Herausforderungen zugewandt. Mit dem anschließenden Praktikumsgesuch im Spätsommer war es also Zeit, sich zu seinem wahren Glauben zu bekennen. Es hat schließlich geklappt und hier sitze ich nun, dem Ende meines dreimonatigen Praktikums entgegensehend, aber voller Spannung auf das, was im Anschluss auf mich wartet. Auch wenn ich im Speziellen David nicht ersetzen kann oder möchte, nehme ich den Nintendo-Staffelstab von ihm an, um unsere Lobby mit mindestens derselben Passion zu vertreten.

    Das Fleisch war schwach

    Um gleich beim Thema zu bleiben: 2015 war nicht Nintendos stärkstes Jahr, sondern mit Sicherheit eines der schwierigsten. Mitten im Sommer das einschneidende Ereignis für das Unternehmen: Satoru Iwata stirbt ein Jahr, nachdem der Krebs ihn heimgesucht hatte. Ein Tag, an dem ich ehrlich tief getroffen war. Bereits auf der E3 fiel der charismatische Firmenchef eher durch Abwesenheit auf. Leider traf die diesjährige Präsentation nicht den Nerv der Spieler, sondern zog auch noch reichlich Kritik nach sich. Kein schöner Abgang als Unternehmensleiter.

    Im Nachhinein entpuppten sich die meisten der damals angekündigten und bisher veröffentlichten Spiele nicht als die Reiter der Apokalypse, die (mal wieder) das definitive Ende Nintendos heraufbeschwören sollten. Ich denke dabei im Speziellen an The Legend of Zelda: Tri Force Heroes und Animal Crossing: Happy Home Designer. Ja, sogar in Chibi Robo: Zip Lash sehe ich eine unterschätzte Jump-'n'Run-Perle. Sie alle bescheren mir bisher sehr unterhaltsame Abende.

    Auch Nintendos persönlicher Beitrag zum Toys-to-Life-Geschäftsfeld hat mich seit inzwischen über einem Jahr fest im Griff. Stolze 84 amiibo zieren eine speziell angefertigte Vitrine. Dabei scheue ich nicht einmal den Import hierzulande nicht erhältlicher Farbvarianten – man gönnt sich ja sonst nichts. Nachdem sich inzwischen auch LEGO-Dimensions-Figuren und zwei Alben mit je 100 Amiibo-Karten zu dieser Sammlung gesellten, ist mir klar: Ich habe ein Problem! Wenigstens eines in puncto Platz. Dabei wollte ich doch nur Shulk, Samus, den Bewohner und Luigi ...

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    Das andere Ende der Wartezeit

    Mindestens so sehnsüchtig wie auf die Gelegenheit, bei Gameswelt einzusteigen, habe ich auf mein persönliches Highlight des Jahres 2015 gewartet: Xenoblade Chronicles X. Ganze zwei Jahre und einige Verschiebungen stellten meine Geduld auf die Probe. Doch ich wurde nicht enttäuscht. Das JRPG ist so umfangreich, dass ich schon jetzt weiß, meine 300 gespielten Stunden des Vorgängers – meinem Lieblingsspiel zusammen mit Baten Kaitos überflügeln zu können.

    Mit gemischten Gefühlen nahm ich die Zuteilung der Review von XCX an. Pure Freude, einige Wochen früher Hand an mein seit Langem meisterwartetes Spiel anlegen zu dürfen. Freude, es trotz länger zurückliegender Veröffentlichung in Japan ohne Spoiler testen zu können. Vor allem, weil ausgerechnet ICH diesen Titel testen durfte. Die nicht ganz so glanzvolle Kehrseite der Medaille wurde ein wenig durch den Umstand getrübt, elementare Spoiler in der Embargovereinbarung lesen zu müssen und diesen umfangreichen Titel in so kurzer Zeit ausführlich zu spielen. Das Los eines Spieleredakteurs. Doch beschweren werde ich mich angesichts der schönen Stunden während des Tests mit Sicherheit nicht.

    So geht es also zu Ende, das Jahr 2015. Ich habe mein Ziel, besser gesagt: ein Ziel erreicht und stehe nun am Anfang von so viel Neuem. Ich freue mich auf eine herausfordernde, deswegen aber nicht minder schöne Zukunft bei Gameswelt, in der ihr euch hoffentlich das eine oder andere Mal von meinem Urteil gut beraten fühlt.

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