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Test - Forza Motorsport 5 : Forza 4 im Rückspiegel

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Übrigens mischen sich in die Solokarriere Online-Optionen ein. So kämpft ihr, ohne es zu merken, gegen Rivalen aus der Online-Welt, die ihr mitten im Rennen mit euren Zeiten schlagt. Und zusätzlich zu Credits und Leveln erhaltet ihr Informationen, welchen Platz ihr in der Weltrangliste mit dem Rennen erobert habt. Apropos Rivalen: Natürlich könnt ihr auch wieder separat gegen die Zeiten anderer Spieler antreten. Der Rivalenmodus bietet eine Unmenge an Herausforderungen, die ihr abseits der Karriere angehen könnt.

Autos und Asphalt

Natürlich stehen die Autos wieder im Vordergrund. Zwar sind es deutlich weniger Fahrzeuge als im Vorgänger (um die 200), die sind aber fein modelliert und ungemein detailliert. Außerdem stimmt die Mischung von der kleinen Nuckelpinne bis zum Rennwagen. Fahrzeuge können mit einer ganzen Reihe an Aufwertungen versehen werden bis hin zum Wechsel der Leistungsklasse. Wer nicht selbst basteln will, nutzt das automatische Upgrade. Auch Tuning-Optionen gibt es in rauen Mengen. Wer also das Maximum aus seinen Autos herausholen will, ist hier genau richtig. Optisch gibt es wieder enorme Möglichkeiten zur Anpassung - von Lackierungen bis hin zu Aufklebern, Decals und vielem mehr. Praktisch: Seid ihr online beim Autokauf, werden euch ausgewählte Designs aus der Community passend zum jeweiligen Fahrzeug angeboten, die ihr zudem noch bewerten könnt. Ein schönes Feature für Spieler, die beim Basteln eher untalentiert sind, aber dennoch schicke Fahrzeuge auf die Piste bringen wollen.

Zu einem guten Rennspiel gehören sekbstverständlich gute Strecken. Diesbezüglich war Turn 10 leider ziemlich geizig. Gerade mal 14 Strecken nebst Variationen haben ihren Weg ins Spiel gefunden und beliebte Strecken wie der Nürburgring sind dem Rotstift zum Opfer gefallen, angeblich weil alle Strecken von Grund auf neu aufgesetzt wurden. Schaut man sich die Pisten an, mag man das gern glauben. Im direkten Vergleich entdeckt man enorme Verbesserungen. Es gibt viel mehr Streckendetails, die Objekte in der Umgebung wirken natürlicher, die Farben satter und authentischer. Endlich gibt es animierte Objekte und Publikum, was dem Spiel die so oft bemängelte Sterilität nimmt. Schade ist allerdings, dass viele der Objekte im Rückspiegel nicht zu sehen sind, wie beispielsweise eben besagtes Publikum. Kein Beinbruch, aber etwas irritierend.

Neben typischen Rennstrecken wie Catalunya, Le Mans oder Silverstone begeistern vor allem die aus dem Vorgänger bekannte Alpenstrecke sowie der neue Stadtkurs in Prag. Letzterer ist ein echtes Prachtstück, sowohl grafisch als auch bezüglich der Streckenführung. Wer schon mal in Prag war, entdeckt Unmengen an bekannten Szenerien. Schade, dass es davon nur so wenige Strecken im Spiel gibt, wir hätten uns gern noch weitere Stadtkurse gewünscht. Bei 14 Strecken hat man recht schnell alles gesehen. Einen Vorteil bringt der magere Streckenumfang allerdings mit sich: Irgendwann kennt man alle Pisten wie die eigene Westentasche und kann sich ganz darauf konzentrieren, noch mehr aus den Fahrzeugen herauszuholen. Der Streckenmangel ist im Grunde aber das einzige echte Manko des Spiels.

Grafikpracht

Auf der grafischen Seite kommt Forza 5 ohnehin prachtvoll daher, auch abseits der bereits erwähnten Streckendetails. Die Fahrzeuge sind ungemein detailliert, ebenso die Umgebungen. Das Schadensmodell gibt sich visuell eindrucksvoll, selbst kleinste Kratzer im Lack sind erkennbar. Ein echter Hingucker sind aber vor allem die Lichteffekte und die Reflexionen. Wer in der Cockpit-Perspektive sieht, wie der Innenraum abhängig von der Umgebung realistisch ausgeleuchtet wird, und dann noch feststellt, dass sich Lenkrad und Hände in der Windschutzscheibe widerspiegeln, der ist sofort verliebt. Das sieht einfach grandios aus. Abstriche sind eigentlich nur bei zwei Aspekten zu verzeichnen: Es gibt wieder kein wechselndes Wetter und keinen Regen oder Schnee, außerdem ist mitunter starkes Kantenflimmern (etwa so wie im Vorgänger) zu sehen. Dessen Stärke hängt mitunter aber von der Qualität des Fernsehers ab. Dazu beeindruckt, dass das Spiel mit stabilen 60 Bildern pro Sekunde bei vollen 1080p über den Bildschirm rast.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp

Optisch bringt Forza 5 eine deutlich sichtbare Verbesserung. Das Spiel rast mit absolut stabilen 60 Bildern pro Sekunde in 1080p über die Glotze und glänzt mit piekfeinen Lichteffekten und Reflexionen. Auch fällt auf, dass das Spiel im Gegensatz zu den Vorgängern deutlich weniger steril wirkt. Es gibt mehr Details, endlich Zuschauer, mehr Objekte und sattere, natürlicher wirkende Farben. Das zuweilen auffällige Kantenflimmern und einige sichtbare Einsparungen, wie zum Beispiel fehlende Objekte und Zuschauer im Rückspiegel, trüben den insgesamt hervorragenden Eindruck nur marginal. Dagegen sieht das ohnehin schon nicht hässliche Forza 4 fast schon erschreckend blass aus.

Wichtiger sind aber die spielerischen Änderungen, und die machen richtig Laune, allen voran das neue Schadensmodell und die Drivatar-KI. Selten habe ich ein Rennspiel erlebt, in dem die Gegner so lebendig wirken, ihre Ideallinien wenn nötig verlassen, realistische Fahrfehler begehen und auf der anderen Seite so verbissen um Platzierungen kämpfen. Hinzu kommt eine in weiten Teilen spürbar verbesserte Fahrphysik, ohne die gnadenlos gute Nachvollziehbarkeit dessen, was der Wagen gerade anstellt, zu verwässern. Es macht einen Riesenspaß, sich mit den Gegnern verbissene Kämpfe zu liefern und die Fahrzeuge bis ins Letzte auszureizen.

Leider sind da auch ein paar Wermutstropfen. Der Aufbau der Karriere ist wie gehabt eher einfallslos, es gibt erneut keine Wettereffekte und keine Nachtrennen und vor allem der mehr als halbierte Umfang an Fahrzeugen und Strecken enttäuscht ein wenig. Bei den Fahrzeugen ist das noch zu verschmerzen, denn die Mischung stimmt im Großen und Ganzen. Bei den gerade mal 14 Strecken nebst einigen Varianten schmerzt das schon eher, denn schnell hat man sich an üblichen 08/15-Pisten wie Laguna Seca oder Silverstone sattgesehen, während man schmerzlich weitere Glanzlichter wie Prag oder die Berner Alpen vermisst. Auf der anderen Seite ist das aber besser als hastig portiertes Material aus dem Vorgänger.

Letztendlich zählt für mich das Geschehen in den Fahrzeugen und auf den Strecken mehr als pure Zahlen. Rein spielerisch ist Forza 5 der beste Teil der Reihe, da kann auch der abgemagerte Umfang nichts dran ändern.

Anmerkung: Da wir den Mehrspielermodus noch nicht testen konnten, gilt die Wertung zunächst nur für den Solomodus. Angaben zum Mehrspielermodus reichen wir sobald wie möglich nach.

Überblick

Pro

  • enorm detaillierte Fahrzeuge
  • schicke Beleuchtung
  • schöne Reflexionen
  • feine Cockpit-Ansicht
  • stabile 60 fps bei 1080p
  • insgesamt starke KI
  • richtig tolles Fahrverhalten
  • präzise Steuerung
  • spürbar verbesserte Fahrphysik
  • sehr gutes Schadensmodell
  • gute Fahrzeugmischung
  • viele Tuning- und Individualisierungsoptionen
  • gute Online-Einbindung
  • klasse Impulse-Trigger

Contra

  • sehr wenige Strecken
  • „ausgedünnter“ Rückspiegel
  • vergleichsweise wenig Fahrzeuge
  • auffälliges Kantenflimmern
  • relativ lange Ladezeiten
  • wieder kein Wetter
  • ziemlich einfallslose Karriere
  • preislich überzogene Microtransactions

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