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Test - Folklore : Hübsches Märchen mit Fehlern

  • PS3
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Zwei parallele Storys

Bevor das Abenteuer beginnt, kann zwischen Ellen und Keats gewählt werden. Je nach Wahl des Charakters ändert sich der Betrachtungswinkel der Geschichte. Ellen ist auf der Suche nach ihrer Mutter und Keats wittert die große Story, um sie in seinem Kult-Blättchen zu veröffentlichen. Immer wieder überschneiden sich die Handlungsstränge, weshalb es ratsam ist, die Akte nacheinander mit beiden Charakteren zu spielen, um den vollen Umfang der Geschichte mitzubekommen. 'Folklore' bietet aber nicht nur die Geschichte der beiden Charaktere, sondern ist Detektiv- und Fantasy-Roman zugleich. Während im Dorf Doolin nicht gekämpft wird, sondern durch Recherche und Verhöre ein spannender Krimi rund um ein Mordkomplott gesponnen wird, kämpfen wir im Jenseits gegen die Vergessenheit und die Folklore samt Widersacher. Für jede Spielernatur ist also etwas dabei.

Auf dreierlei Art wird die Geschichte vorangetrieben. Am beeindruckendsten sind die viel zu seltenen, aber überaus gelungenen gerenderten Zwischensequenzen, die sehr gute Sprecher und eine fantastische Bildqualität liefern. Meistens kommen jedoch Sequenzen zum Einsatz, die wie halb animierte Comics wirken und komplett ohne Sprachausgabe auskommen müssen. Völlig unverständlich, warum man die guten Sprecher hier nicht auch rangelassen hat. Die Atmosphäre wäre um einiges intensiver gewesen. So müsst ihr selbst die Texte lesen und werdet dabei im Hintergrund von den melancholischen Klängen des sehr gelungenen Soundtracks begleitet. Als dritte und überaus nüchterne Art, Dialoge zu präsentieren, kommt ein Klassiker japanischer Rollenspiele zum Einsatz. Zwei Porträts links und rechts demonstrieren die Gesprächspartner, während in der Mitte die Texte durchrasseln. Das hätte man alles ein wenig besser realisieren können.

Monster für sich einsetzen

Wichtigstes Spielelement und zugleich innovativster Teil von 'Folklore' sind die Kämpfe. Ellen und Keats verfügen selbst nicht über Kampfattacken, sondern entziehen den besiegten Folks ihre ID. Diese IDs können auf die vier Tasten des PS3-Pads gelegt und jederzeit geändert werden. Die Folks stellen also ab sofort die Attacken dar und verfügen über ganz individuelle Stärken, Reichweiten und Angriffsmuster. Dabei muss ständig das Repertoire den Schwächen der Gegner angepasst werden. Manche Folks betäuben, andere sind besonders effektiv gegen Flugeinheiten, wiederum andere können Elementarangriffe ausführen. Durch die hohe Anzahl an Folks wird der Umfang im späteren Verlauf des Spiels immens und manchmal dauert es schon eine Weile, bis man sich die richtigen Antworten auf die Attacken der Gegner zurechtgelegt hat. Dabei behilflich sind Bücherseiten, die überall in der Welt herumliegen und anhand von Zeichnungen andeuten, wo die Schwächen der Gegner liegen. Besonders wichtig werden diese Buchseiten im Kampf gegen die Bossmonster, die Folklore. Diese Kämpfe sind natürlich am spannendsten und zugleich am forderndsten.

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