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Test - Fire Emblem: Radiant Dawn : Ein reines GameCube-Spiel als Wii-Titel?

  • Wii
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Alte Taktikschule

Die Kämpfe in 'Radiant Dawn' sind klassische, rundenbasierte Schlachten. Ihr dürft eure Charaktere über eine in Felder unterteilte Karte auf die Gegner hetzen und müsst dabei versuchen, Ausrüstung und Umgebung zu eurem Vorteil zu nutzen. Hierbei bietet das Spiel eines der komplexesten Kampfsysteme im Genre - von dem der typische Wii-Spieler aus Selbstschutz lieber die Finger lassen sollte!

Ähnlich wie bei Spielen à la 'Heroes of Might & Magic' hat jeder Held eigene Stärken und Schwächen, was eure Taktik maßgeblich beeinflussen wird. Dabei könnt ihr in 'Radiant Dawn' in Sachen Magie und Waffen erneut auf das altbekannte Stein-Schere-Papier-Konzept vertrauen: Nach dem Prinzip "Axt zerschmettert Lanze" hat jede Waffe und jede Magieart ein tödliches Gegenstück. Ignoriert ihr das Konzept, werdet ihr in vielen Situationen mit dem Ableben eines geliebten Helden belohnt.

Das Konzept ist nicht zuletzt auch deshalb so kompliziert, weil die starke und gnadenlose KI fast jeden eurer Fehler für den eigenen Vorteil verwertet. Für die Computergegner gilt nämlich ein ebenso simples Konzept wie für eure Strategie: Stürz dich auf die Schwächsten und die Verwundeten! Damit gewinnt die KI zwar nicht unbedingt jede Schlacht, aber euch fehlt wieder ein Held für das weitere Abenteuer.

Jeder Charakter kann mit der Zeit hochgelevelt werden, sofern er einen Kampf in dem komplexen Terrain überlebt und genug Erfahrungspunkte abgestaubt hat. Dabei ist euer Einfluss allerdings auf die Erfahrungspunkte der Gruppe beschränkt, denn die private Erfahrung eines Helden steigt selbstständig und ohne euren Einfluss.

Dafür könnt ihr zahlreiche andere Einstellungen eurer Gruppe bestimmen, denn 'Fire Emblem' zeichnet sich seit jeher durch eines der umfangreichsten und komplexesten Charakter- und Gruppenmanagementsysteme aus - selbst Freundschaften zwischen den Helden dürfen geschlossen werden, um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Old-School

'Fire Emblem: Radiant Dawn' ändert fast gar nichts an dem ursprünglichen Konzept des GameCube-Vorgängers. Gerade in technischer Hinsicht nutzt das Spiel keine der Wii-Neuerungen. Kein Geschüttel der Wiimote, keine innovativen Controller-Zusätze und auch keine moderne Grafik.

Optisch ist leider kaum ein Unterschied zwischen 'Path of Radiance' auf GameCube und 'Radiant Dawn' auf Wii zu erkennen - und das ist denkbar schade. Denn auch wenn die Wii nicht gerade für Next-Gen-Grafik steht, hätten die Entwickler die grafische Mittelmäßigkeit verhindern können. Das soll nicht heißen, dass die Landschaften lieblos gestaltet wären. Aber sowohl die Texturen als auch die Animationen wirken unspektakulär, pixelig und veraltet. Ausnahmen bilden hier einige stimmungsvoll inszenierte Zwischensequenzen. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Wenn ihr die GameCube-Disc in die Wii einlegt, wisst ihr, wovon hier die Rede ist.

Auch auf Multiplayer-Modi, Online-Unterstützung und sonstige Neuerungen wird bei 'Radiant Dawn' sträflicherweise verzichtet, was ebenfalls nicht gerade für die Neueinsteigerfreundlichkeit des Produktes spricht. Und auch eingefleischte Fans der Serie hätten sich sicher nicht gegen spannende Mehrspielerschlachten ausgesprochen.

Fazit

von Wolfgang Korba
'Fire Emblem: Radiant Dawn' ist alles, aber bestimmt kein typisches Wii-Spiel. In dieses Rebellenepos müsst ihr euch hineinarbeiten, die Story stundenlang auf euch wirken lassen und die Taktik durch viel Trial&Error plus Speichern erlernen. Fehler verzeiht hier nur der Tod. Für Kenner ein großes Abenteuer, für “typische“ Wii-User mit Hang zu bewegungsintensiver Steuerung und Minispielereien fehlt der Warnaufkleber auf der Verpackung: FINGER WEG!

Überblick

Pro

  • epische Story
  • motivierendes Kampfsystem
  • fordernde Gegner-KI
  • umfangreiche Rollenspielelemente
  • Charaktere sterben realistisch

Contra

  • keine Wiimote-Bewegungsnutzung
  • kaum Neuerungen zum Vorgänger
  • schwache Präsentation
  • teils frustrierend schwer

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